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Rezensionen & Bewertungen
20 Rene Gabriel
01: Fassprobe (19/20): Das Bouquet ist zurückhaltend, nobel, zeigt Waldbeerenfrüchte, Havannatabak, Korinthen und schwarze Schokolade, Cigarrenkiste, Zedernholz. Nobler, charmanter Gaumen, viel Extrakt, ausgeglichene Adstringenz, noch eine leicht dominierende Würzbitterkeit im enorm konzentrierten, tanninigen Extrakt, Black Currant, Spitzwegerich und wiederum diese würzige, tiefgründige Tabaknote im langen Finale. Ein Wein, den man vielleicht unterschätzen kann, weil ihm aktuell etwas Süsse fehlt, doch das Riesenpotential und die Süsse des noch kommenden Barriquenausbau wird dies aufs Beste regeln. Und wenn dann wirklich alles stimmt, hat er die Chance, ein 20/20 Punkte-Wein zu werden. 03: Dunkles Granat-Rubin, lila Rand. Komplexes, konzentriertes, aber im Moment nicht besonders zugängliches Bouquet, mineralisches Terroir, rotes Cassis, Edelhölzer, Zedern und Tabakblätter. Erst im Gaumen kommt seine wahre, fundamentale Klasse zum Vorschein, der Wein bleibt dabei ruhig, trotz seiner noch ungestümen Tannine, tolles Extrakt und eine sanft süsslich saubere Eichennote, die unlogischerweise auch feine Buchenholzaromen in sich trägt, gegen den Schluss nahmen die Tannine dann doch überhand und zeigten das immense flaschengeduldige Alterungspotential, im langen Nachklang rote, blaue und besonders viel schwarze Beeren. Klassewein für überübermorgen. 07: Mitteldunkles Granat mit zart violettem Schimmer. Süss, ausladend pflaumig, Vanille Kokosnoten, wirkt extrem modern, das kann aber auch durch die momentan dominante Barriquennoten so wirken, dahinter zarter Edelholzschimmer. Wirkt im Gaumen recht elegant, feine, reife, seidene Tannine aufweisend, im zweiten Ansatz wird der Wein dann aber doch noch deutlich adstringierend. Eine Mischung zwischen sanftem Boliden und einer Tänzerin. Einzig würde man sich vielleicht von einem als Jahrhundertjahrgang gehandelten Premier etwas mehr Tiefe erwarten. Somit sind die Unterschiede zwischen den Jahrgängen 1998, 1999 und 2001 nur sehr gering! 14: Extrem dunkle Purpur, immer noch violette Reflexe. Sehr delikates, hoch nobles Bouquet, feine Zederntöne, frische Kräuter, legt permanent zu und schöpft immer mehr aus dem Vollen. Obwohl da viel nasaler Power vorhanden ist, obliegen die Finessen. Im Gaumen sehr elegant, hoch reife, filigrane Tannine, das macht dann auch die Adstringenz royal und vermittelt eine superbe Balance. Er wird wohl schon früh zu gefallen wissen, hat aber ein dekadenhaftes Genusspotential, trotzdem er zu jung ist, bewegt er die Sinne und katapultiert ein Glücksgefühl durch den ganzen Körper. Die erste Reife ist um 2025 zu erwarten. (20/20). 15: Das Bouquet war extrem reduktiv, fast gummiartig. Ich schüttete ihn ein paar Mal hin und her, doch da war leider nicht viel zu machen. Er blieb bockig. Im Gaumen spürt man dann schon seine Grösse und seine Konzentration, auch die Tiefe ist deutlich angezeigt. Sonst ist das bei mir ein 20-Punktewein. Diese Flasche, degustiert in Holland, war nicht einzustufen. 16: Bei einem Lunch auf Haut-Brion eine Magnum, welche zwei Stunden dekantier war. Er begann mit einem edlen Hauch von flüchtiger Säure, trockene Süsse, es ist noch Restfrucht da, aber auch das Terroir meldet sich zu einem guten Drittel im sehr anspruchsvollen Bouquet. Im zweiten Ansatz; Leder, Trüffel und Korinthen. Im Gaumen dicht, fleischig, er zeigt eine charaktervolle Seite und vermittelt ein grosses, weiteres Potential. (20/20). 17: Er kam undekantiert aus dem etwas kühlen Keller. Das war einerseits falsch, andererseits konnt man ihn mit den Händen erwährmen und seine Entwicklung somit sehr gut verfolgen. Jemand am Tisch meinte, dass dieser Wein Finesse und Power habe. Genau so ist es. Zwei Stunden dekantieren.
94 Wine Spectator
Beautiful tobacco, berry, cedar and plum aromas in this one. Full-bodied, yet very fine and reserved, with silky tannins and a medium finish. I still prefer the 1998, but this is very, very fine indeed. An Haut-Brion with lots of finesse. Best after 2010. JS
Hersteller
Château Haut Brion
Als eines der vier ursprünglichen Anwesen, die in der berühmten Klassifikation von 1855 das Prädikat “Erstes Gewächs” erhielten, ist das Château Haut-Brion noch einzigartiger durch den Umstand, dass es das einzige außerhalb des Médoc mit dieser Auszeichnung war. Es blickt auf eine lange Weinbaugeschichte zurück, länger noch als die seiner Grand-Cru-Pendants im Médoc, was es zu einem wahren Idol in Graves macht. Mit seiner Lage unmittelbar südwestlich vom Zentrum der Stadt Bordeaux gehört das 51 Hektar große Anwesen zur Appellation Pessac-Léognan. Es dominieren bei Weitem die dunklen Trauben, und nur drei Hektar sind dem Anbau der weißen Sorten Sémillon and Sauvignon Blanc (mit leichter Eichennote) vorbehalten. Heute gehört das Gut demselben Eigentümer wie die Châteaux La Mission Haut-Brion und La Tour Haut-Brion. Die Familie Dillon wird vertreten durch Prinz Robert Dillon von Luxemburg, der das Anwesen heute betreibt. Im Vergleich mit den größeren Ersten Gewächsen verzeichnet das Château Haut-Brion eine eher kleine Produktion herrlicher Rot- und Weißweine. Der Zweitwein des Hauses, Le Clarence de Haut-Brion, nimmt es fast mit dem exquisiten Grand Vin Haut-Brion auf, der einen hohen Merlot-Anteil besitzt. Das Château produziert auch einen im Fass fermentierten Haut-Brion Blanc, neben einem zweiten Weißen, der sowohl von Haut-Brion wie von La Mission Haut-Brion gemacht wird und das Etikett La Clarté de Haut-Brion trägt.