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Rezensionen & Bewertungen
20 Rene Gabriel
Zwei von sechs Notizen – alle dramatisch hoch bis auf eine fragliche Flasche im Jahr 1996: Zuerst ein schwer verständliches Bouquet, dann eine komplex aufsteigende, unglaublich vielschichtige Fülle von fast unendlichen Aromen; Zedern, reifem, gedörrten Steinobst, rotbeerigen Tendenzen. Im Gaumen füllig, ausladend, Mund beherrschend, Ledertöne in der Struktur, animalisch, verführerische Kräuternuancen. Darin eine feine Terroir-Prägung. Ein gewaltiges Exempel eines wirklichen, in seiner Form nicht kopierbaren Jahrhundertweines. Bei diesem Begriff und der nachfolgenden Punktwertung mögen jetzt ganz angefressene und wohl auch nimmersatte Verfechter des 45er Mouton, Lust bekommen, sich mit mir anzulegen. 95: Die beste – je getrunkene 20/20 Punkte-Flasche! Sehr tiefe Farbe; intakt, lässt kaum auf das eigentliche Alter schliessen. Intensives, ausladendes Bouquet; dunkles Caramel, Coulure, Malaga-Rosinen, zerlassene Butter, kalter Rauch, sehr homogen. Im Gaumen perfekt, cremig, wiederum dunkles Caramel, buttrig, viel Schmelz, vielschichtige Aromatik, schwarze Beeren im druckvollen Finale. Dieser Wein erinnert in gewisser Weise an den – ebenfalls als Jahrhundertjahrgang bewerteten – 61er Hermitage von Jaboulet-Ainé. (20/20). Ein grosser Wein aber leider an der grossen Haut-Brion-Probe nicht in vollem Schuss. Die Farbe war heller als die Jahrgänge 1926, 1928, 1929. Viel Tabak, Pfefferkörner, sanfte Acetonoten, Pflaumentöne, Maggiwurz, Herbsttrompetten, Trüffel. Fester, griffiger Gaumen, fleischige Adstringenz aber auch etwas knochig. Im finale feine Curry-Maderiaromen. War - vom Vergleich her mit anderen Eindrücken - eine etwas zu gereifte Flasche die lediglich 18/20 hergab. 12: Mit Elke Drescher: Dunkles, tiefes Weinrot. Geniales Bouquet, schwarze Pfefferkörner, Zedern, Tabak, Lakritze, vielschichtig und sehr tiefgründig, grosse Pessac-Ausstrahlung. Im Gaumen das ganz grosse Cabernetkino, noch stützende Reserven aber auch nicht so hart und trocken von den Tanninen her, wie andere grosse 45er, geht somit mehr in die Finessen eines wirklichen Premier-Crus. Ein mächtiger und doch eleganter Wein – genau so wie ein Haut-Brion oft beschrieben wird; ein sanfter Riese. (20/20). 13: Aus dem Keller von André Kunz. Dunkles Weinrot mit orangem und ziegelrotem Rand. Grosses, klassisches Bordeauxbouquet, Pfeffernoten, dunkle Rosen, viel Terroirreflexe zeigend, eine traumhafte Cabernetsüsse, welche sich duftend und vielschichtig gibt, irgendwie schwingt da auch was Artisanales mit, welches die Genialität dieses traumhaften Bouquets unterstreicht. Perfekter, feiner Gaumen, da sind Finesse und Power miteinander vereint, das Finale enorm lang, erhaben und minutenlang nachklingend. Eine sensationelle Flasche, ein sensationeller Haut-Brion. Ein unvergesslicher Moment.
100 Robert Parker
The 1945 Haut-Brion is profound. It demonstrates the essence of Haut-Brion's style. The color remains a healthy, opaque garnet with only slight amber at the edge. A huge, penetrating bouquet of sweet black fruits, smoked nuts, tobacco, and tar soars from the glass. The wine possesses extraordinary density and extraction of fruit, massive, full-bodied, unctuously-textured flavors that reveal little tannin, and copious quantities of glycerin and alcohol. It is a fabulously rich, monumental example of a fully mature Haut-Brion that exhibits no signs of decline. Awesome!
91 Wine Spectator
Powerful while remaining graceful. A concentrated wine, firm in tannins, a bit hot, complete. Muscular but not deep. Very appealing. Tasted two bottles, roughly comparable.--Haut-Brion vertical. –HS
Hersteller
Château Haut Brion
Als eines der vier ursprünglichen Anwesen, die in der berühmten Klassifikation von 1855 das Prädikat “Erstes Gewächs” erhielten, ist das Château Haut-Brion noch einzigartiger durch den Umstand, dass es das einzige außerhalb des Médoc mit dieser Auszeichnung war. Es blickt auf eine lange Weinbaugeschichte zurück, länger noch als die seiner Grand-Cru-Pendants im Médoc, was es zu einem wahren Idol in Graves macht. Mit seiner Lage unmittelbar südwestlich vom Zentrum der Stadt Bordeaux gehört das 51 Hektar große Anwesen zur Appellation Pessac-Léognan. Es dominieren bei Weitem die dunklen Trauben, und nur drei Hektar sind dem Anbau der weißen Sorten Sémillon and Sauvignon Blanc (mit leichter Eichennote) vorbehalten. Heute gehört das Gut demselben Eigentümer wie die Châteaux La Mission Haut-Brion und La Tour Haut-Brion. Die Familie Dillon wird vertreten durch Prinz Robert Dillon von Luxemburg, der das Anwesen heute betreibt. Im Vergleich mit den größeren Ersten Gewächsen verzeichnet das Château Haut-Brion eine eher kleine Produktion herrlicher Rot- und Weißweine. Der Zweitwein des Hauses, Le Clarence de Haut-Brion, nimmt es fast mit dem exquisiten Grand Vin Haut-Brion auf, der einen hohen Merlot-Anteil besitzt. Das Château produziert auch einen im Fass fermentierten Haut-Brion Blanc, neben einem zweiten Weißen, der sowohl von Haut-Brion wie von La Mission Haut-Brion gemacht wird und das Etikett La Clarté de Haut-Brion trägt.