Deutschland ist der viertgrößte Weinproduzent in Europa, nach Frankreich, Italien und Spanien, und steht weltweit an zehnter Stelle bei der Weinproduktion. Obwohl das Land aber selber viel Wein erzeugt, ist es auch das EU-Land, das am meisten Wein importiert, insbesondere Rotwein. Am bekanntesten sind seine halbtrockenen aromatischen Weißweine, wenn man auch in den letzten Jahren zunehmend exzeptionelle trockene Weißweine aus Riesling und Rotweine aus Pinot Noir erzeugt hat. Zweifellos ist dies die natürlichste Heimat der Riesling-Traube (und bringt unbestritten einige ihrer großartigsten Weine hervor), aber es werden auch Silvaner, Kerner, Müller-Thurgau, Bacchus, Chardonnay, Pinot Blanc und Pinot Gris bei den Weißen sowie Pinot Noir, Dornfelder, Portugieser und Pinot Meunier bei den Roten angebaut. Zwar ist ein großer Teil der Produktion auf billigen Weißwein in Form von Liebfrauenmilch (mit einer blauen Nonne oder einem schwarzen Turm auf dem Etikett) gerichtet, doch gleichzeitig kommen aus Deutschland auch einige der edelsten Weine der Welt. Viele seiner Weißweine sind einem Klassifikationssystem zugeordnet, das vorweg zwischen „Qualitätswein“ und „Tafelwein“ unterscheidet. Ist ein Wein als „Qualitätswein“ klassifiziert, wird eine weitere Unterscheidung zwischen QbA (Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete) und QmP (Qualitätswein mit Prädikat) getroffen. QbA hat nur eine Kategorie, während QmP mehrere Kategorien vorsieht – Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese (BA) und Trockenbeerenauslese (TBA) sowie Eiswein. Jede steht für einen Süßegrad, von trocken, aber häufig noch halbtrocken, bis hin zu edelsüß (TBA und Eiswein). Die berühmteste deutsche Weingegend ist sicherlich die Mosel, aber es gibt noch viele andere wunderbare Regionen, wie Nahe, Pfalz und Rheingau, die alle ihre eigenen Charakteristika und Vorzüge haben und allesamt im südlichen Teil des Landes liegen.