Trotz schwieriger konfliktreicher Jahre und Jahrzehnte haben es die Libanesen mit ihrer Widerstandskraft und positiven Grundeinstellung geschafft, eine international anerkannte Weinproduktion aufzubauen. Und so sind die Weine, die heute von hier kommen, Ausdruck der Entschlossenheit und der Ernsthaftigkeit dieses Enthusiasmus. Das kleine Land im Nahen Osten, das im Norden und Osten an Syrien, im Westen an das Mittelmeer und im Süden an Israel grenzt, weist vier verschiedene geographische Regionen auf: die Mittelmeerküste, das Libanongebirge, das Bekaa-Tal und die Gebirgszüge des Antilibanon. Das wichtigste Weinbaugebiet ist das Bekaa-Tal, das dank seiner Lage zwischen den schneebedeckten Gipfeln der Libanon- und Antilibanongebirge von einer reichlichen Schneeschmelze profitiert. Die Weinberge, auf einer Höhe von 1000 bis 1200 Metern, bringen die feinsten Weine hervor, denn die kühle Höhenluft verlangsamt die Reife und sorgt für Säure, Frische und Ausgewogenheit der Trauben. Bei der Weinbereitung ist den libanesischen Winzern eine Symmetrie zwischen Modernität und Tradition gelungen. Die Tendenz geht weg von den schwereren Weinen mit übermäßiger Eichennote hin zu leichteren, frischeren Weinen, ohne den Kontakt zu den libanesischen Wurzeln zu verlieren. Das Resultat sind temperamentvolle Kreationen mit Noten nahöstlicher Gewürze und Tannine, die zweifellos ein gutes Reifepotential besitzen.