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Rezensionen & Bewertungen
17 Von Rene Gabriel
90 Von Robert Parker
85 Von Wine Spectator
Die besten Wertungen reichten bis 18/20 Punkte. Unlogischerweise waren zwei Magnumflaschen aus zwei verschiedenen "Quellen" über dem Zenit. Besser als Mouton und Lafite, aber keine Chance gegen Latour und Margaux. Ein sehr würziger Haut-Brion mit feinen Metallanklängen und immer diese typisch jodige Note, die man von reiferen Haut-Brion kennt und welche das Terroir und dessen Typizität reflektiert. 99: Im Bistro du Quinconces in Bordeaux zu 900 FF gefunden: Sehr reif, schlank, aber eine schöne Haut-Brion-Süsse, nach 10 Minuten malzig und ein Hauch Curry – nicht dekantieren. 03: Eine gewaltig schöne Flasche. Im Glas nebenan war der schlanke Mission aus dem gleichen Jahrgang und liess diesen Haut-Brion noch viel schöner erscheinen: Das Bouquet süss, cremig, fast buttrig, jedoch sehr würzig und delikat. Mittlerer Körper, sensationelle Balance durch die typischen schwarzen Beeren (18/20). 04: Eine sehr gute, aber dann doch nicht ganz optimale Flasche. Es kommt also sehr auf die Lagerung an. 13: Leider eine korkige Flasche an andré's Geburtstags-HB-party. 14: Ein Auslaufmodell! Wenn ein Serienprodukt nicht mehr hergestellt wird, dann ist es ein Auslaufmodell. Zwar wird jedes Jahr wieder ein Haut-Brion in Serie gemacht, aber es ist eine neue Produktion und hat mit früheren Produktionen nichts mehr zu tun. So gesehen sind alle Haut-Brion’s und somit alle anderen Bordeaux und alle Weine auf der Welt Auslaufmodelle. Bei meinem Auslaufmodell vom Château Haut-Brion handelt es sich aber um ein einmaliges Exemplar von einem Auslaufmodell. Als ich nach den Ferien nach Hause kam und im Keller ein paar Flaschen für eine bevorstehende Degustation zusammen suchte, duftete es ganz fein nach Wein. Bei den Magnums angekommen, entdeckte ich eine grössere Weinlache. Innen war diese noch recht saftig, aussen hatte sie bereits klebrige Randkonturen entwickelt. Also muss der misteriöse Mordfall schon eine gewisse Zeit her liegen, konstatierte ich. Ich holte einen Kessel, füllte ihn mit seifigem Wasser und wusch mit einem Lumpen und einer Bürste den Kellerboden wieder auf. Galt nur noch die wundersame Quelle ausfindig zu machen. Schnell wurde ich fündig. Bei den Haut-Brion’s lag eine Magnum vom Jahrgang 1964 ganz oben drauf und die obere Hälfte des Weinen im Innern fehlte. Da mich Dale Carnegie einst leerte, dass man nie über verschüttete Milch weinen sollte, verwendete ich diesen Leitsatz auch auf dieses Malheur. Ich stellte die Magnum auf und sah, dass der Korken auf der verbliebenen Hälfte schwamm. Am Abend tranken wir dann den Rest und er war noch ziemlich gut. Vielleicht gar etwas kräftiger, will sich das das Depot der Magnum auf die Menge einer Normalflasche verteilte. Die leichte Oxydation nahmen wir locker hin, weil immer noch genügend Pflaumen und Tabak diesen kleinen Makel kompensierten. (17/20). 14: Noch recht dunkles Weinrot. Fein jodiger Beginn, Brazil-Tabak, Korinthen, wirkt recht tief und ist schon von der Nase her eine sagenhaft gute Flasche, weil der Haut-Brion seit einem Jahrzehnte oft mehr als nur fragil daher gekommen ist. Im Gaumen schönes Malz, immer noch kompakt mit runden Resttanninen, aromatisches Finale, fragil. Eine wunderbare Flasche, geprägt von der grossen Pessac-Eleganz. Superflasche: 18/20! 14: Sehr intaktes Rot, wenig Reifetöne. Sehr dunkles Bouquet, Jodnoten, warme Malztöne, Saft von Frühstückspflaumen, eine fragile Süsse, aber das Nasenbild ist noch intakt und gebunden. Im Gaumen burgundisch, hoch elegant, seidige Tannine aufweisend und mit einer tänzerischen Balance und – trotz seiner Leichtigkeit – viel Aromendruck zeigend. Macht enorm Spass. Wieder: 18/20!
Hersteller
Château Haut Brion
Als eines der vier ursprünglichen Anwesen, die in der berühmten Klassifikation von 1855 das Prädikat “Erstes Gewächs” erhielten, ist das Château Haut-Brion noch einzigartiger durch den Umstand, dass es das einzige außerhalb des Médoc mit dieser Auszeichnung war. Es blickt auf eine lange Weinbaugeschichte zurück, länger noch als die seiner Grand-Cru-Pendants im Médoc, was es zu einem wahren Idol in Graves macht. Mit seiner Lage unmittelbar südwestlich vom Zentrum der Stadt Bordeaux gehört das 51 Hektar große Anwesen zur Appellation Pessac-Léognan. Es dominieren bei Weitem die dunklen Trauben, und nur drei Hektar sind dem Anbau der weißen Sorten Sémillon and Sauvignon Blanc (mit leichter Eichennote) vorbehalten. Heute gehört das Gut demselben Eigentümer wie die Châteaux La Mission Haut-Brion und La Tour Haut-Brion. Die Familie Dillon wird vertreten durch Prinz Robert Dillon von Luxemburg, der das Anwesen heute betreibt. Im Vergleich mit den größeren Ersten Gewächsen verzeichnet das Château Haut-Brion eine eher kleine Produktion herrlicher Rot- und Weißweine. Der Zweitwein des Hauses, Le Clarence de Haut-Brion, nimmt es fast mit dem exquisiten Grand Vin Haut-Brion auf, der einen hohen Merlot-Anteil besitzt. Das Château produziert auch einen im Fass fermentierten Haut-Brion Blanc, neben einem zweiten Weißen, der sowohl von Haut-Brion wie von La Mission Haut-Brion gemacht wird und das Etikett La Clarté de Haut-Brion trägt.