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Rezensionen & Bewertungen
20 Von Rene Gabriel
98 Von Wine Spectator
93 Von Robert Parker
Was für ein Wein! Und immer wieder die Frage aufwerfend: Ist der Jahrgang 1959 im Bordelais nicht doch insgesamt besser als der legendäre 1961er? Oft mit Freude getrunken und immer mit 19/20 Punkten bewertet. Mit Ausnahme einer vielleicht etwas leichter anmutenden Flasche 1999. Eines der schönsten Erlebnisse war 1991 auf dem Balkon in Riva San Vitale bei Paolo Cattaneo. Das Grosse an diesem Wein ist die malzige Süsse und die traumhaft gebundene Textur. Und das wohl noch viele Jahre lang. Volle Gläser gab's auch beim Geburtstag von Ernst Manser auf 19/20 Punktniveau. Happy Birthday! 96: Malziges Bouquet, pflaumige Süsse darin; enorm intensiv. Runder, reifer Gaumen, extrem viel Aromatik, Süsse und überall noch feine Gerbstoffe, gaumenfüllend, fast cremig im Fluss, pflaumige Süsse im Finale. Wenn man ihn geschluckt hat und mit ihm ins Reine gekommen ist, ziehen die süssen Tannine noch einmal kräftig nach und geben dem Finale ein zweites Mal ein katapultartiges Finish. 05: Tiefe und auch sehr dichte Farbe. Kompaktes, ausladendes Bouquet mit Rauch, Trüffel, getrocknete Pilznoten, dunkle Edelholznoten und – völlig faszinierend – auch Himbeerennoten darin. Im Gaumen gebunden, süss, cremig, viel dunkles Malz, gedarrte Gerste und eine berauschender Kräuterton im langen Finale. 06: In der Burg Staufeneck: Aufhellend aussen – innen noch sehr dunkel mit bräunlichem Schimmer darin. Traumhafte, fette Süsse, ausladend, Zedernduft, helle Schokonoten, viel Malz und Tabak in allen Formen. Cremiger, süffiger Gaumen, veloutierendes Zungenspiel, wieder die volle, reife Pessa-Aromatik mit sich bringend, gebündelt und druckvoll im Finale, so süss kann ein vollreifer Cabernet sein! Hält nochmals 20 Jahre diese geniale Genussreife. Die beste je verkostete Flasche: 09: Daneben stand der besonders feine Ausone 1959. Und so spürte macn das intensivere Volumen und die Samtigkeit dieses grossartigen Haut-Brions noch deutlicher. So schmecken wahre Bordeauxträume!!! 09: Absolut perfekte, komplexe Flasche bei René Schmidlin im Castillo Granadella. (20/20). 10: Bräunlich mit ziegelrotem, leicht aufhellendem Touch. Soyasauce, dunkles Malz, Guiness-Whiskytouch, gewinnt an der Luft und zeigt mehr und mehr eine trockene Süsse. Im Gaumen fleischig mit charmanten, völlig süss ausstrahlenden Tanninen, klassische Haut-Brion-Aromatik im Finale in Form von Malagatrauben und dezenten Jodnoten. Seine grosse Klasse liegt in der endlosen Eleganz. (20/20). 12: Sattes Purpur, bräunlicher Schimmer, Bernsteinrand. Viel Kaffee, Dörrpflaumen, Tabak und Birnenbrot, Lakritze ein Hauch Madeira und dunkle Rosinen von überreifem Traubengut. Im Gaumen ein Ausbund von Pessac-Süsse, wieder viel Pflaumenmark, Malagarosinen, cremige Tannine, man spürt förmlich die Wärme des Herbstes der auf die Trauben wirkte. Eine schnurrende Wein-Katze mit Samtpfoten. Die Grösse liegt in den Finessen. (20/20). 13: Reifendes Granat. Wohliger, harmonischer Duft mit einer Vielzahl von getrockneten Kräutern und Minztönen, dominikanischer Tabak, noble Cigarrenkiste, parfümiertes Terroir. Im Gaumen die pure Eleganz in Form einer tänzerischen Balance, saftig, feinste Tannine zeigend, wieder viel Tabak und Malagarosinen im Finale. Ein feinfühliger, musischer Moment. Der emsige Farnsburg-Kellerbestücker Jürg Richter (im Bild oben) schenkte seine Donation höchst persönlich ein. (20/20). 13: Eine halbe Flasche an André's Geburstag. Dunkles, sattes Weinrot, entsprechende Reifereflexe. Wunderschön süsses, rosiniges Bouquet, viel Malz, Ovomaltine, heller Tabak, feine Pfefferkuchennoten, ausladend, fast üppig. Im Gaumen cremig, eine traumhafte Souplesse zeigend, das Finale ist gebündelt und enorm lang mit burgundischem Chambertin-Nachklang. Ein grosser Wein aus einer kleinen halben Flasche. Das ist auch schon ein Weinwunder.
Hersteller
Château Haut Brion
Als eines der vier ursprünglichen Anwesen, die in der berühmten Klassifikation von 1855 das Prädikat “Erstes Gewächs” erhielten, ist das Château Haut-Brion noch einzigartiger durch den Umstand, dass es das einzige außerhalb des Médoc mit dieser Auszeichnung war. Es blickt auf eine lange Weinbaugeschichte zurück, länger noch als die seiner Grand-Cru-Pendants im Médoc, was es zu einem wahren Idol in Graves macht. Mit seiner Lage unmittelbar südwestlich vom Zentrum der Stadt Bordeaux gehört das 51 Hektar große Anwesen zur Appellation Pessac-Léognan. Es dominieren bei Weitem die dunklen Trauben, und nur drei Hektar sind dem Anbau der weißen Sorten Sémillon and Sauvignon Blanc (mit leichter Eichennote) vorbehalten. Heute gehört das Gut demselben Eigentümer wie die Châteaux La Mission Haut-Brion und La Tour Haut-Brion. Die Familie Dillon wird vertreten durch Prinz Robert Dillon von Luxemburg, der das Anwesen heute betreibt. Im Vergleich mit den größeren Ersten Gewächsen verzeichnet das Château Haut-Brion eine eher kleine Produktion herrlicher Rot- und Weißweine. Der Zweitwein des Hauses, Le Clarence de Haut-Brion, nimmt es fast mit dem exquisiten Grand Vin Haut-Brion auf, der einen hohen Merlot-Anteil besitzt. Das Château produziert auch einen im Fass fermentierten Haut-Brion Blanc, neben einem zweiten Weißen, der sowohl von Haut-Brion wie von La Mission Haut-Brion gemacht wird und das Etikett La Clarté de Haut-Brion trägt.