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Rezensionen & Bewertungen
19 Von Rene Gabriel
93 Von Wine Spectator
93 Von Robert Parker
03 (100 % Merlot), lediglich 12 Barriquen schlummern im "Châteaukeller". Das ergibt dann etwas mehr wie 3'000 Flaschen, was wiederum ca. 60 % einer Normalernte bedeutet: Tiefes Purpur-Rubin. Pfeffriges, exotisches Fruchtbouquet mit Amarenatouch, Fliedernoten, verrückter Pinot-Affinität und Damassine Pflaumen. Auch im Gaumen näher bei einem ganz grossen Burgunder wie bei einem Pomerol; Lakritze, Schokonoten und wieder diese herrlichen, beerigen, sehr konzentrierten Fruchtaromen, nachhaltiges Finale und eine königliche Adstringenz. Ein sehr delikater Le Pin, der sich einerseits recht leicht präsentiert, andererseits mit seiner nachhaltigen Fülle derartig berauscht, dass er ein erotisches, hemmungsloses Genusspotential bekommen wird. Und wenn man der Fassprobe einen verbotenen kleinen Schluck entnommen hat, wird man unweigerlich an die grossen Zeiten vom legendären Weinmacher Henry Jayer erinnert, indem man das Gefühl hat, einen 85er Vosne-Romanée Gros Parantoux geschluckt zu haben. Leider werden nur wenige, je im Leben, solche direkten Vergleiche anstellen können, weil sie weder das Eine, noch das Andere trinken durften. Normalerweise bin ich mit dem Wine Spectator eher im Clinch, doch dieses Mal hatten wir das Heu auf der gleichen Bühne: Der Le Pin 2002 war nämlich so geil, dass ich ihn als einzigen, von deutlich mehr als 500 Weinen nach dem Verkosten schluckte. Und der WS schrieb: Hard – not do drink the barrel sample!(18/20). 05: Recht helles Purpur aufhellender Rand. In der Nase Walderdbeeren und eine feine Grünwürze, Eisenkrautnoten, Kreuzkümmel und dominikanischer Tabak und eine fast Tempranillo-hafte Caramelsüsse. Im Gaumen samtig, saftig und enorm süss, bleibt aber immer rotbeerigen, burgundischern Bereich bis zum Schluss, nebst kompottiger Frucht auch nach Haselnüssen und Schwarzbrot schmeckend. Typischer Le Pin der sich auch irgendwie mit einem grossen Grand Echézeaux vergleichen lässt. (18/20). 10: Sattes, Granat, feiner, rubiner Rand. Reifes, rotes Pflaumenbouquet, helle Schokolade, offen, süss und burgundisch. Festes Extrakt, gut stützendes Extrakt mit guten Reserven, ist dem mittelmässigen Jahrgang überlegen, wirkt momentan extwas extrahiert, was ihm beim Potential wieder zu gute kommt. (18/20). 12: Aufhellendes Granat, erste, feine Reifetöne am Rand. Traumhaftes Bouquet. Hagebuttengelée, rotes Cassis, wunderschöne, trockene Havanna-Tabaknote, Hirschleder, sehr fruchtintensiv mit dezent laktischen Anflügen. Traumhafter Gaumen, viel Saft in den Tanninen, wieder eine wahre Fruchtbombe und jetzt erste Schokonoten von reifem Merlot anzeigend, im Finale berauschendes Kokos. Am Anfang einer tollen Genussreife. Grosser Le Pin – besser als der Jahrgang. trinken ( - 2028)
Hersteller
Château Le Pin
Dies ist zweifellos das kleinste Weingut in Pomerol, wenn nicht in ganz Bordeaux, das kontinuierlich die überragendsten Merlots auf der Welt hervorbringt. Was nur zwei Jahrzehnte zuvor als Hobby von Eigentümer Jacques Thienpont begann, ist heute ein Wein, der aufgrund seiner exklusiven Seltenheit als Renner bei Auktionen gilt. Reif, opulent und zugänglich sind Vokabeln, die nicht annähernd den dekadent-großzügig mit Eiche veredelten Inhalt einer Flasche Le Pin beschreiben. Der – noch nicht sehr lang zurückliegende – erste Jahrgang mit Grand Vin von Le Pin war 1979, das Jahr, in dem die Thienponts das nur 1,6 Hektar große Gut übernahmen. Inzwischen beläuft es sich auf über 5 Hektar, deren Reben von Hand gelesen und in Edelstahltanks fermentiert werden, ehe sie in neuen Eichen-Barriques 14 bis 18 Monaten reifen dürfen. Voll ausgestattet mit einem neuen Château und neuer Weinbereitungsanlage, befolgt Jacques die Ratschläge der beratenden Winzerin Dany Rolland, Ehefrau von Kult-Winzer Michel, während Alexandre Thienpont die Weinberge bewirtschaftet. Als eine der exotischeren Kreationen vom rechten Bordeaux-Ufer ist Le Pin ein Fünf-Sterne-Wein mit einer extrem begrenzten Produktionsmenge, von der sein Weltruf zusätzlich profitiert.