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Rezensionen & Bewertungen
19 Rene Gabriel
Es gibt sehr unterschiedliche Flaschen! Auf dem Château selbst wird dieser Jahrgang eher bescheiden gehandelt. Die beste Flasche trank ich im Jahr 1994 (19/20): Starke, von Cabernet geprägte Nase, leicht grüne Spuren darin; das Bouquet legt kontinuierlich zu. Im Gaumen pfeffrig, wird komplexer, viel Saft, noch immer präsente Gerbstoffe mit langem Nachklang. In den Jahren darauf dreimal innert kurzer Zeit getrunken. Zu Beginn war der Wein meist von einem dumpfen Fasston begleitet. Die Flaschen waren zudem sehr unterschiedlich und schwankten zwischen 16/20 und 18/20 Punkten. Wenn ich jetzt jeweils einen 53er Latour geniessen will, so dekantiere ich ihn zwei Stunden vorher, lasse aber die Karaffe im etwa 14 Grad kühlen Keller stehen. 96: Reifes Granat; bereits leicht grünliche Bernsteinreflexe. Oxydatives, etwas unsauberes Bouquet, zwar schokoladig, doch dumpf. Im Gaumen viel klassischer, reifer Médoc-Charakter, das Extrakt wirkt leicht sandig, dominante Säure, über dem Zenit. Ein sterbender Pauillac. 03: Mittleres Weinrot; ziegelrote Reflexe. Delikates Bouquet, aber auch eine leicht flüchtige Säure darin; wirkt wie ein reifer Burgunder in der Nase; helle Schokolade, Süssholz und Rosenduft. Schlanker, fragiler Gaumen, saftig mit gut stützender Säure, wieder eher an einen Clos de la Roche erinnernde Aromatik, pflaumiges Finale und auch leicht grünliche Noten darin, Zederntouch im langen, feinen Finish. 10: Mittlere Schulter. Braun-orange. Pilziges Maggibouquet. Im Gaumen etwas besser, feinsandig, aber auch hier deutlich über dem Zenit. Keine Bewertung. This show is over! Oder dann halt doch nicht, wie diese sensationelle Flasche beweist… 12: Recht dunkle Farbe, noch sehr intakt, wenig Reifeschimmer, dezent ziegelroter Rand. Ein Ausbund von fülliger, warmer, reifer Cabernetsüsse im Nasenansatz, für einen Latour unglaublich wuchtig im Bouquet. Cremig, erhaben, viel Schmelz in den Tanninen, also ein unlogisch molliger, femininer Latour, endet mit viel Malznoten und geröstetem Sesam (Balisto). Noch nie so schön erlebt!
90 Wine Spectator
Unusually elegant, even delicate, for Latour, but beautiful nonetheless, with supple, refined flavors of sweet cherries, raisins, tobacco, spices and minerals. A favorite among the tasters. Drink now through 2000.--Latour vertical. –TM
Hersteller
Château Latour
Château Latour ist eine Klasse für sich, mit einigen der kraftvollsten, komplexesten und unwiderstehlichsten Weine in Bordeaux. Seit Hunderten von Jahren ist Latour das vorzüglichste Erste Gewächs im Médoc, wenn nicht in der gesamten Region, das Jahr für Jahr die fantastischsten Rotweine weltweit hervorbringt. Es gilt als ältestes Weingut von Pauillac, dessen Ursprünge im 14. Jahrhundert liegen und das unzählige Male den Besitzer wechselte, bis 1993 der französische Industrielle und Milliardär François Pinault das Anwesen erwarb. Seither hat Pinault, unter Beibehaltung der Verpflichtung zur Vorzüglichkeit, wesentliche Änderungen vornehmen lassen, einschließlich einer Komplettrenovierung von Kellerei, Gärkeller, Weinbereitungsanlage und Lagerbereichen. Außerdem ließ er einen neuen Degustationsraum bauen und die Architektur des Hauptgebäudes umgestalten. Diese Modernisierungsbemühungen machen sich zusehends bezahlt. Heute produziert das begabte Team des Latour, angetrieben von seinem Streben nach Perfektion sowohl im Weinberg wie in der Kellerei, drei Weinsorten. Da man es vorzog, die Weine nach der Abfüllung herauszubringen, war dies das erste Weingut in Bordeaux, das aus dem En-Primeur-System ausstieg, beginnend mit dem Jahrgang 2012. Einer der drei produzierten Weine, Le Pauillac de Château Latour, ist ein achtbarer Drittwein, während Les Forts de Latour ein sehr beeindruckender zweiter Wein ist. Le Grand Vin markiert die Spitze der Produktion von Latour, als ein königlicher, konzentrierter Rotwein, der dank seiner differenzierten Verfeinerung harmonisch ausbalanciert ist.