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Rezensionen & Bewertungen
18 Rene Gabriel
Butter, Kakaowürze. Erinnert an frisch geschnittene Sägespäne von Edelholz. Im Gaumen kräftiges Tannin (typisch Latour) und Wildgeschmack, beschlagende, reifeverlangende, markante Reserven, notierte ich 1989. Meine Frage im Jahr 1994: Kommt er, oder kommt er nicht? Nachdem er in Bezug der Farbdichte eine gewisse Zeit lang zugelegt hatte, hellt er jetzt wieder auf. Die Nase zeigt das typische Latour-Terroir, aber in ungenügend konzentrierter Form. Zudem schwingt eine leicht unsaubere Note mit. Im Gaumen ist die Säure prägnant, mittlerer Körper. Wir wollten ihn trinken, hatten aber keinen Spass daran. Die angebrochene Flasche landete wieder im Keller und wurde anderntags nochmals probiert – er wirkte etwas geschmeidiger. Unlogisch, aber wahr. Als Ersatz für die entgangene Freude öffneten wir einen 87er Figeac, der bedeutend mehr Spass machte. 1997 während einem Diner mit Jean-Michel Arcaute auf Jonqueyres direkt neben dem 81er Pétrus getrunken. Ich werde ihn nie mehr vergessen. Er hatte einfach alles, was man von einem Bordeaux erwarten kann. Terroir-, Cabernet-Geschmack mit viel Intensität. Und einen kräftigen, klassischen Gaumencharakter, die Säure erinnert an einen 70er. Nicht ein Jahrhundertwein, aber wieder einmal mehr ein Latour, der aufzeigt, dass er nichts für ungeduldige Geniesser ist. 01: Eine junge, dynamische Magnumflasche mit Fleisch, Muskeln und Fett. Der Wein legt kontinuierlich zu und gehört immer mehr zu den recht grossen Latour. Mindestens eine Stunde dekantieren. Solider Bordeaux mit mittlerem Tiefgang, der nach 30 Minuten Luft immer besser wird und sich dann stundenlang hält. Die Wertung gilt auch für normale Flaschen, weil auch bei diesen noch mindestens zehn Jahre weiteren Genuss zu erwarten ist (17/20). 04: Mittleres, sanft reifendes Weinrot, aufhellender Rand. Rotbeeriges, süsses Bouquet; Red-Currant, helles Caramel und sogar ein Hauch Kokos darin. Auch im Gaumen eine schöne Fruchtsüsse mit einer feinwürzigen Säurenote im mitteldichten Extrakt, dahinter fein laktischer Joghurttouch, rahmiges Finale mit korinthigen Noten. War früher ein Mauerblümchen und wird jetzt in seiner sicherlich langen Genussreife mit jedem Mal besser. Ein sehr attraktiver Auktionswert – habe mir kurz nach dieser Notiz eine Impériale für weniger als 1000 Franken gekauft. 05: Am Diner der Bank Bellevue durfte ich diesen Wein für 100 Personen im Waldhaus Flims kommentieren. Er war wunderbar und für sehr viele der Teilnemer wohl eines der schönsten, reifen Bordeauxerlebnisse. 11: In der Zwischenzeit immer wieder getrunken. Einmal aus einer sensationellen Impériale. Alle waren baff und die Grossflasche gewaltig schnell leer. Kurz nach den Sommerferien zu Hause eine Normalflasche. Fein, eher rotbeerig zu Beginn, dann eine delikate Süsse zeigend. Ein femininer Latour der an der Luft sogar noch zulegte. Also mindestens 30 Minuten dekantieren.
88 Robert Parker
The 1981 tastes remarkably velvety and supple for such a young Latour--not that this is a malevolent occurrence--because the excellence, complexity, and richness of the wine are still present. The color is dark ruby, the bouquet offers plenty of ripe cassis and spicy oak, and the flavor is generous, silky, moderately tannic, and long in the finish. This Latour may turn out to be similar to the 1971. Anticipated maturity: Now-2005. Last tasted, 9/90.
87 Wine Spectator
A stiff and upright wine. Medium red color with an amber edge. Attractive aromas of black truffles, berries and cigar tobacco. Medium-bodied, with firm tannins and a slightly dry finish.--Latour vertical. Drink now. JS
Hersteller
Château Latour
Château Latour ist eine Klasse für sich, mit einigen der kraftvollsten, komplexesten und unwiderstehlichsten Weine in Bordeaux. Seit Hunderten von Jahren ist Latour das vorzüglichste Erste Gewächs im Médoc, wenn nicht in der gesamten Region, das Jahr für Jahr die fantastischsten Rotweine weltweit hervorbringt. Es gilt als ältestes Weingut von Pauillac, dessen Ursprünge im 14. Jahrhundert liegen und das unzählige Male den Besitzer wechselte, bis 1993 der französische Industrielle und Milliardär François Pinault das Anwesen erwarb. Seither hat Pinault, unter Beibehaltung der Verpflichtung zur Vorzüglichkeit, wesentliche Änderungen vornehmen lassen, einschließlich einer Komplettrenovierung von Kellerei, Gärkeller, Weinbereitungsanlage und Lagerbereichen. Außerdem ließ er einen neuen Degustationsraum bauen und die Architektur des Hauptgebäudes umgestalten. Diese Modernisierungsbemühungen machen sich zusehends bezahlt. Heute produziert das begabte Team des Latour, angetrieben von seinem Streben nach Perfektion sowohl im Weinberg wie in der Kellerei, drei Weinsorten. Da man es vorzog, die Weine nach der Abfüllung herauszubringen, war dies das erste Weingut in Bordeaux, das aus dem En-Primeur-System ausstieg, beginnend mit dem Jahrgang 2012. Einer der drei produzierten Weine, Le Pauillac de Château Latour, ist ein achtbarer Drittwein, während Les Forts de Latour ein sehr beeindruckender zweiter Wein ist. Le Grand Vin markiert die Spitze der Produktion von Latour, als ein königlicher, konzentrierter Rotwein, der dank seiner differenzierten Verfeinerung harmonisch ausbalanciert ist.