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Rezensionen & Bewertungen
17 Von Rene Gabriel
85 Von Wine Spectator
85 Von Robert Parker
Top of Form 1 && Kein besonders guter Mouton, der jetzt schon über seiner Genussreife ist, notierte ich bereits im Jahr 1990. 1992 eine Impériale: Heisse Leder-, Stallnase, Korinthen, Zimt, überreife Beeren, fermentierter Tee, verdeckte Minze. Im Gaumen kalter Rauch, gebrauchtes Leder, pfeffrige Säure, leichte Trockenheit im Gerbstoff, hat viel Biss und ist kräftig. In diesem Grossformat um ein Vielfaches besser als jetzt in den Normalflaschen. 1996 eine Jeroboam: Fülliges Schokoladenbouquet, zu Beginn mit nassen Terroir-Unteraromen vermischt; viel Aromatik aufweisend, die Frucht ist abgeklungen, nach einer halben Stunde zeigte er Peru-Balsamnote wie gewisse 75er. Im Gaumen bedeutend weniger harmonisch, spröder Charakter. Normalflasche im Jahr 1996: Die Nase ist voll geöffnet; irgendwie riecht er nach Schuhwichse. Im Gaumen trocken, ledrig und doch noch etwas streng. 99: Tiefes Granat mit bräunlichen Reflexen. Heisses Backpflaumenbouquet, Ledernote, leicht animalisch; wirkt noch recht kompakt. Im Gaumen fleischig, aber doch sehr trocken und zäh in den Gerbstoffen, was den Wein verbunden mit seiner Restsäure, trotz tanninhaltigem Körper eher brutal wirken lässt. Er wird sich durch weitere Lagerung nicht mehr verbessern können. 02: Sehr wahrscheinlich kam er aus einem kühlen Keller. Delikater, aber doch sehr schlanker Duft; rotbeeriger Touch von säuerlichen Beeren. Im Gaumen schlank, leicht spitze Säure, eine dezent caramelige Süsse dahinter, delikater Wein, der etwas mehr Fett im Verhältnis zum restlichen Tannin haben könnte. 07: Er fällt mehr und mehr auseinander in Einzelteile, die wohl nie mehr zusammenfinden werden. Ein paar Monate später eine Doppelmagnum. Die Nase war kräutrig und trocken-süss und lag bei 17/20. Der Rest im Gaumen leider spröde und bei15/20 . 09: Aufhellendes, recht orange-braunes Weinrot. Würziges Bouquet, warm, aber auch trocken, ein Hauch Minze und Kochschoko drin. In der Nase dann leider viel besser als im Gaumen – weil trocken, eher spröde von den Tanninen her mit ausgemergelter Textur. Nase: 18/20, Gesamteindruck: 15/20. 12: Recht dunkel, satt in der reifenden Mitte. Offenes, malziges Bouquet, viel Korinthen, wirkt leicht verbrannt, was aber nicht negativ wahrgenommen wird, etwas Perubalsam. Im Gaumen erstaunlich konzentriert, fleischig, hat sich sehr gut gehalten und ist in dieser Form – als Essweinbegleiter – momentan ein unterschätzter Mouton. Gefällt sogar besser als noch vor ein paar Jahren. Also erlebt man hier, mit diesem. auf dem Markt recht günstigen Mouton, eine Renaissance. vorbei
Hersteller
Château Mouton Rothschild
Als einziges unter den Ersten Gewächsen in Bordeaux erwarb das Château Mouton Rothschild seine hohe Einstufung erst nach der berühmten Klassifikation von 1855. Im Jahr 1973 setzte sich Baron Philippe de Rothschild erfolgreich für das Château ein, was ihm den Premier-Cru-Status einbrachte, unter dem es heute rangiert. Seine Weine besetzen kontinuierlich die Spitze der klassifizierten Gewächse und sind mit ihrer Opulenz und Zugänglichkeit, gepaart mit Noten von schwarzer Johannisbeere und kraftvollem Tannin, ihrem erstklassigen Verschnittstil treu geblieben. Baron Philippe hat dies nach der Aufstufung seiner Weine treffend formuliert: “Premier je suis. Second je fus. Mouton ne change”, was bedeutet: “Erster bin ich. Zweiter war ich. Mouton ändert sich nicht.” Viele Jahre lang bis zu ihrem Tod 2014 leitete seine Tocher, die Kunstliebhaberin Baroness Philippine das Anwesen. Ihr ist es zu verdanken, dass weltberühmte Künstler wie Andy Warhol, Pablo Picasso, Marc Chagall, Keith Haring und Georges Braque die Etiketten für verschiedene Jahrgänge gestaltet haben. Neben dem Aushängeschild Mouton Rothschild und dem Zweitetikett Le Petit Mouton ist auch der in geringeren Mengen hergestellte Premium-Weißwein Aile d’Argent eine Versuchung.