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Rezensionen & Bewertungen
16 Von Rene Gabriel
88 Von Robert Parker
78 Von Wine Spectator
In der Nase zeigt sich würziges Cabernet-Aroma, notierte ich 1994, was den vor zwei Jahren mit Cheval Blanc gemachten Vergleich durchaus rechtfertigt: Minzig defensive Süsse und leicht kapselig im Gaumen, fleischiger Fluss. Die tendenziell zunehmende Wertung seit meiner ersten Notierung lässt vermuten, dass er immer mehr in Richtung 17/20 Punkte geht, dies trotz dem Vermerk "austrinken". Vielleicht ist es aber auch nur ein letztes Aufbäumen vor dem Tod? 1995: Er legt zu und wird zu einem mustergültigen Mouton. Er macht jetzt locker 17/20 und ich bin mir nicht sicher, ob er eines Tages gar 18/20 Punkte erreichen wird? Auf alle Fälle habe ich für diesen Moment vorgesorgt. Ich konnte nämlich 6 Flaschen zu 98 Franken nachkaufen! 1996 im Restaurant Felsenburg bei Adriano Salsi für 140 Franken getrunken. Danke für diesen äusserst sympathischen Preis Adriano! Die Nase wird immer schöner. Der Gaumen legt jedoch an metallischer Säure zu. Somit wird es zu einem zweigeteilten Weinerlebnis, bei welchem man die Nase zwangsläufig höher als den Gaumen punktiert. Eine Magnumflasche legte 1996 zwei Stunden lang zu und wurde traumhaft süss. 99: Extrem tiefe Farbe. Fettes, sensationell konzentriertes, warmes und pflaumiges Bouquet, Trüffeltöne und dunkle Schokonoten dahinter. Im Gaumen viel Charme, weiche Tannine, samtenes Extrakt und wiederum ein herrlich tiefes, leicht grün würziges Cabernet-Aroma. Hat sich in den letzten Jahren ständig verbessert. 07: Trinkt sich wunderschön und ist heute - als 71er - fast schon ein kleiner Geheimtipp auf der linken Bordeauxseite. Im April 07 aus einer Impérialeflasche in Bad Ragaz getrunken. Zuerst etwas kapselig, was er bis zum Schluss nie ganz verlor. Wurde dabei aber süsser, und zeigte bei eher leichtem Körper eine herrliche Aromatik, so halb Frucht, halb Terroir. (17/20). 10: Eine wunderschöne und die vielleicht beste Flasche die ich je trank mit Lucien bei uns zu Hause. 11: Erstaunlich dunkle Farbe. Erdige Nase, erst im zweiten Anlauf kommt etwas Moutonsüsse auf, darunter kühler Cabernet, aber durchaus würzig. Angenehmer Gaumen, Schokonoten im Extrakt, recht weich und angenehmer wie früher, wobei es hier sehr unterschiedliche Falschen gibt. Viel Glück! (17/20). 14: Aufhellendes, passend gereiftes Weinrot. Moosiges Bouquet, eher an einen reifen Pomerol erinnernd, Kochschokonoten, nasse Wolldecke, etwas Kandis und kalter Teekrug. Im Gaumen angenehme Tannine, fein kapselige Konturen, in Endgenussreife. 1971 war ein schwieriger Jahrgang im Médoc und so zeigen sich heute auch die Weine. Wer noch einen sehr guten Wein aus diesem Jahr sucht, der kann die Premiers vergessen und nach dem La Lagune fahnden. Die Wertung für diesen ordentlichen Mouton: austrinken
Hersteller
Château Mouton Rothschild
Als einziges unter den Ersten Gewächsen in Bordeaux erwarb das Château Mouton Rothschild seine hohe Einstufung erst nach der berühmten Klassifikation von 1855. Im Jahr 1973 setzte sich Baron Philippe de Rothschild erfolgreich für das Château ein, was ihm den Premier-Cru-Status einbrachte, unter dem es heute rangiert. Seine Weine besetzen kontinuierlich die Spitze der klassifizierten Gewächse und sind mit ihrer Opulenz und Zugänglichkeit, gepaart mit Noten von schwarzer Johannisbeere und kraftvollem Tannin, ihrem erstklassigen Verschnittstil treu geblieben. Baron Philippe hat dies nach der Aufstufung seiner Weine treffend formuliert: “Premier je suis. Second je fus. Mouton ne change”, was bedeutet: “Erster bin ich. Zweiter war ich. Mouton ändert sich nicht.” Viele Jahre lang bis zu ihrem Tod 2014 leitete seine Tocher, die Kunstliebhaberin Baroness Philippine das Anwesen. Ihr ist es zu verdanken, dass weltberühmte Künstler wie Andy Warhol, Pablo Picasso, Marc Chagall, Keith Haring und Georges Braque die Etiketten für verschiedene Jahrgänge gestaltet haben. Neben dem Aushängeschild Mouton Rothschild und dem Zweitetikett Le Petit Mouton ist auch der in geringeren Mengen hergestellte Premium-Weißwein Aile d’Argent eine Versuchung.