17 Rene Gabriel
Fünfmal verkostet und eigentlich immer auf sehr hohem Niveau bewertet, obwohl gewisse Journalisten diesem Wein nicht viel abverlangen können. 1991 eine sensationelle Flasche: Nase erst staubig, darunter fast frischer Eichengeschmack, Kandissüsse; ausladend mit vielfältigem Parfüm und Kräuterspiel. Im Gaumen jung und kräftig, fast ohne Altersanzeige. 94: Sehr würzige Nase, süss; Portwein, Malaga, Kandis, rotbeerig. Im Gaumen präsentes Tannin mit feiner Stielwürznote, darüber gut verteilter Schmelz, sehr ausgeglichen. Ein grosser Lafite – auf 19/20 Punktniveau! 2002 eine Magnum an der Rodenstock-Probe in München: Stark aufhellendes Granat, erstaunlich intakt, niemals würde man hier einen derartig alten Wein vermuten. Erdig süsses, terroirbetontes Bouquet, Zwetschgenkompott, Eierschwämmli, zarte Rosinennote. Eleganter, saftiger Gaumen mit burgundischen Konturen, die Aromen erinnern an einen reifen Clos de la Roche von Dujac, wirkt noch recht konzentriert und legte sogar noch zu. Eine traumhafte Magnum! 06: Leider konnte diese halbe Flasche mit 17/20 nicht ganz an alte Zeiten anknüpfen. Schon gar keine Chance hatte der Wein gegen eine halbe Flasche Margaux 1928, der sich im Glas daneben befand. Aber trotzdem - nebst den kapseligen Noten zeigt der Wein noch viel Kraft und maqchte Freude durch einen warmen Acetoton, der an einen dicken schweren, balsamischen Essig und eingedicktem Birnensaft erinnerte. (16/20). 11: Halbe Flasche. Mehr Orange wie Braun, transparenter Rand. Ranchiton, Currynase, getrocknete Lorbeerblätter, austrocknende Süsse im Hintergrund. Im Gaumen mehr Substanz zeigend als erwartet, aber nicht die brockigen 28er Tannine zweigend welche vergleichbare Konkurrenten aufweisen, das Finale zeigt Appenzeller-Kräuterlikör, Madeira, getrocknete Pflaumenschalen und kalten Kaffee. Nase: 15/20. Gaumen: 17/20.