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Critics scores
17 Rene Gabriel
Sicherlich hat man generell für den Jahrgang 1970 die Messlatte zu hoch geschraubt und ewig gewartet, bis man endlich einsah, dass die Weine nie die früheren Erwartungen erfüllen werden. Dieser Haut-Brion war immer recht gut, aber doch nie richtig gross. Erst 1995, also 25 Jahre nach seiner Geburt begann er für mich so richtig interessant zu werden: Wuchtiges, tiefgründiges Terroirbouquet; zeigt Süsse und Trüffel, Druck, klarer, grosser Cabernet-Charakter. Im Gaumen reiche Adstringenz, wiederum Trüffel und getrocknete Totentrompeten, sehr, sehr lang. Ein charaktervoller Wein, der aber zum Austrocknen neigt – nicht dekantieren. Ein Jahr später verglich ich ihn direkt mit seinem Nachbarn: Etwas heller als der La Mission, welcher im Glas daneben stand; mittlere Farbtiefe. Sehr feingliedriges Pralinenbouquet mit Malz und Pflaumen. Reife Säure, erdig, Tabaknote, Leder, etwas trocken im Extrakt, mittlere Länge mit einer Schokoladen-Bitternote endend. Kurz vor dem Servieren dekantieren und dann innert 30 Minuten austrinken. 01: Dunkles Granat, ziegelroter, stark aufhellender Rand. Ausladendes, fast opulentes Bouquet; dunkles Caramel, Korinthen, zeigt eine schöne Harmonie. Saftiger, eher schlanker Gaumen, fein metallische Noten, aufrauhend. Die Nase ist deutlich besser als der tendenziell drahtige Gaumen. 03: Eine Magnum auf Domaine de Chevalier bot fraglose 18/20 Punkte und zeigte sogar feine Caramelnoten im buttrigen Bouquet. Weich und saftig, scheint immer burgundischer zu werden. 03: Eine Normalflasche: Wenn man ihn nicht dekantiert und 5 Minuten wartet, dann wird man mit einem malzig süssen und Feigen durchsetzten Nasenerlebnis belohnt; königlich grazil und delikat. Auch im Gaumen angenehm, aber doch eher mittelgewichtig, wenn nicht sogar leicht, im Finale Ledernoten, später dann getrocknete Lorbeerblätter, Rosmarin und Schokolade (17/20). 04: Das Bouquet riecht jetzt wie ein kalter Teekrug, gebrauchtes Leder dahinter. Im Gaumen scheint sich die Säure langsam zu zersetzen und der Wein wird zunehmend fragiler, zeigt sich erst malzig, dann schon fast ranzig im Finale. Er baut jetzt leider immer mehr ab. (15/20). 06: An der grossen Haut-Brion-Probe eine miese Flasche die nicht mal 14/20 wert war. Rechnen wir noch halbwegs positiv mit 15/20. 09: Magnum: Mitteldunkles Granat mit ziegelrotem Schimmer. Wunderschönes Kochschokobouquet, laktisch mit Mocca-Jogurthnoten wie bei einem leichten, reifen Vega Sicilia im alten Stil, doch noch eine fruchtiges Spiel dahinter zeigend. Im Gaumen mit einer dichten, recht trockenen Süsse und mit viel dunklem Tabak endend, deutlich konzentrierter wie die anderen Weine und in dieser Magnum doch ein recht grosser Wein, der sich viel, viel besser zeigt als in den Normalflaschen. Hier mit 18/20! 2010 eine Normalfasche: Irgendwie ausgelaugt, zwar füllig aber auch dumpf. (15/20). 11: Aufhellendes Weinrot, feiner, ziegelroter Rand aussen. Gemüsiges Bouquet, coolen Cabernet zeigend. Im Gaumen für einen 70er erstaunlich weich und auch recht anschmiegsam, zeigt viel Aromatik, irgendwie sind da im Extrakt sogar noch Reserven drin. Dieser Haut-Brion 1970 weiss heute zu überraschen, so wie noch nie. (18/20). 13: Deutlich aufhellendes, gereiftes Rot. Offenes, nach Hirschleder duftendes Bouquet, etwas Malz, Kardamom, eine rosinige Süsse zeigend, wenig Druck und auch wenig Konzentration aufweisend, trotzdem faszinierend in seinem jodig-süsslichen Duft. Im Gaumen schlank, nicht die sonstige, aufmüpfige 70er-Säure zeigend. Ein leichter, heute fragiler Haut-Brion für Mussestunden.
90 Wine Spectator
Very firm, with ripe plum and currant notes coming through its chewy texture, finishing with woodsy, bitter chocolate overtones. A sturdy wine that keeps threatening to become supple.--Haut-Brion vertical. –HS
85 Robert Parker
Although surprisingly light-bodied, consistently pleasant and enjoyable, this is an undistinguished effort. The 1970 Haut-Brion has always come across as angular, and lacking the exceptional perfume and complexity this estate can achieve. In this tasting, the wine displayed vegetal, tobacco scents, good spice, some fruit, and a medium ruby color with significant amber. The tannin and acidity were too high for the amount of fruit, glycerin, and extract. Drink it up.
Producer
Château Haut Brion
One of the four original properties classified as a First Growth in the famous 1855 Classification, Château Haut-Brion is even more unique for the fact that they were the only property outside of Médoc to be included. The château has had a long history in viticulture, dating further back than its Médoc Grand Cru Classé counterparts, making this estate a true Graves idol. Situated just southwest of Bordeaux’s city center, the 51-hectare property belongs to the Pessac-Léognan appellation. Dominated by red plantings, a mere three hectares of vineyards are dedicated to the growth of their lightly oaked white varieties, Sémillion and Sauvignon Blanc. Today the property is under the same ownership as Château La Mission Haut-Brion and La Tour Haut-Brion. The Dillon family is represented by Prince Robert Dillon of Luxembourg who now runs the estate. When compared to the larger First Growths, Château Haut-Brion has a rather small production of magnificent reds and whites. The estate’s second wine, Le Clarence de Haut-Brion can almost rival the exquisite Grand Vin, Haut-Brion that contains a high percentage of Merlot. The château also produces a barrel-fermented Haut-Brion Blanc, along with a second white, made from both Haut-Brion and La Mission Haut-Brion, labeled as La Clarté de Haut-Brion.