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Rezensionen & Bewertungen
18 Von Rene Gabriel
93 Von Robert Parker
92 Von Wine Spectator
Vor hundert Jahren gab es keinen Merlot auf Château Margaux... Philippe Bascaules, Direktor Château Margaux: Die Merlots stellen beim Jahrgang 2001 ein Problem für uns dar. Dabei ist nicht unbedingt der Regen während der Ernte schuld, sondern die Problematik zeigte sich bereits früher an. Es war bei der Verfärbung der Trauben einfach zu kalt, weshalb alles zu langsam vor sich ging und somit den Vegetationszyklus verschob. Bei der Ernte des Merlots waren wir zwar noch zufrieden; tiefer Ertrag und ein versprechender Alkoholgehalt. Bei den meisten Parzellen betrug der Ertrag nämlich weniger als 30 hl. Doch als wir bei den Assemblagen diese Merlot-Cuvées beimischen wollten, stellten wir fest, dass der Wein nicht mehr Volumen bekam wie sonst, sondern die Qualität bei einer gewissen Menge negativ beeinträchtigt wurde. Wir haben uns gemeinsam mit unserem Team eh dazu entschlossen, in Zukunft wieder vermehrt auf den Cabernet zu setzen. Auf unserem Terroir hat man gute Chancen, einen grossen Cabernet Sauvignon herzustellen, der aber trotzdem elegant und fein bleibt. Cabernet Franc wäre vielleicht eine zusätzliche Alternative zwischen dem Merlot und Cabernet Sauvignon. Wir haben fünf 5 Jahren eine Parzelle als Versuch gepflanzt, aber die Resultate sind nicht ganz zufriedenstellend. Wir vermuten, dass es nicht die richtigen Kloone sind. Der Merlot ist eigentlich im Médoc eine Modeerscheinung der neuen Zeit, gemacht, um auf mässigem Terroir doch noch recht gute Weine herzustellen. Im 19. Jahrhundert gab es am linken Gironde-Ufer nur Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und etwas Petit Verdot. Die alten denkwürdigen Margaux-Jahrgänge sind alle ohne Merlot entstanden. Uns unterscheidet im Vergleich zu den anderen Premiers Crus der relativ grosse Anteil an Petit Verdot. Diese Rebsorte gedeiht von allen Apellationen am besten in Margaux. Der Petit Verdot 2001 war noch besser als der Petit Verdot 2000, was uns bei der Assemblage geholfen hat, die Qualität doch noch merklich zu verbessern.>» Paul Pontallier: Ein Jahr mit viel Angst und Unsicherheit. Die Erfahrung zeigt, dass im Leben eines Weines bis zum 1. September noch viel nicht entschieden ist. Der September hat dann auch effektiv die Entscheidung gebracht. Anfangs Oktober haben wir mit dem Ernten angefangen. In diesem letzten Monat hat sich einiges vom Schlechten zum Guten gewendet. Irgendwie hatten wir beim Jahrgang 1996 eine ähnliche Situation. Der Merlot war eigentlich schon gelaufen, hingegen ist der Cabernet Sauvignon ein Spätzünder und kann daher mit einem sehr warmen Wetterfinale gut umgehen bzw. sich noch korrigieren. Es ist denn auch der Cabernet, welcher beim 2002er die Basis der Qualität legt, hinzu kommt auch ein grossartiger Anteil von Petit Verdot. Dieses Jahr besteht die Assemblage aus 86 % Cabernet Sauvignon, 7 % Merlot (nur ein einziges gutes Cuvée – der Rest wurde deklassiert) sowie 2 % Cabernet Franc und 5 % Petit Verdot. Der 2002er korrespondiert mit dem, was ich unter einem klassischen Margaux verstehe; Intensität und Feinheit zugleich. Ich finde ihn besser als den 2001er (12 % kleinere Ernte) – also fast ein ganz grosser Jahrgang. Die Ausgangsqualität des Cabernet war so gut, dass wir letztendlich fast gleich viel Château Margaux produzieren werden, nämlich 42 % Grand Vin, 45 % Zweitwein, 13 % dritter Wein. 03: Fassprobe: Dunkles Rubin-Granat, lila Rand. Kompaktes Bouquet zwischen roten Beeren, Grenadine und Rosenduft, helle Edelhölzer, dominikanischer Tabak, Anklänge von Dörrfrüchten, Bananen, extrem dicht und tiefgründig, klassisches Margaux-Nasenbild. Im Gaumen bereits homogen, herrliche Süsse im Extrakt, viel Stoff mit einem feinen Weichselntouch im sanft säuerlichen Extrakt, noch eine fein kernige Note im Nachklang, ausgeglichene Adstringenz. Eine feminine Variante des 1996er mit etwas weniger Druck. Kann noch einen Punkt zulegen (18/20). René Schmidlin öffnete ein paar 2002er im August auf Castello Granadella in Javea. Der Margaux war berauschend, viel
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Château Margaux

Dies ist zweifellos das stattlichste unter den Châteaux im Médoc. Die prachtvolle Fassade mit der majestätischen baumbestandenen Auffahrt spricht Bände vom Status des Château Margaux. Im 19. Jahrhundert erbaut, repräsentiert es noch immer stolz eine jahrhundertealte Weinbautradition. Der gebürtige Grieche André Mentzelopoulos kaufte das Anwesen 1949, und seit den 1980er Jahren führt seine Tochter seine gut etablierten Praktiken fort. 1983 stieß der inzwischen verstorbene Paul Pontallier mit nur 27 Jahren als technischer Direktor zum Team. Dieses traditionelle Château unter der Führung einer jungen, aber talentierten Mannschaft hat sich zu einem der besten in Bordeaux entwickelt. Das 262 Hektar große Anwesen produziert als Aushängeschild seinen Cabernet-Sauvignon-betonten Grand Vin Château Margaux, ferner als bemerkenswerten Zweitwein Pavillon Rouge du Château Margaux sowie einen für Margaux einzigartigen reinen Sauvignon Blanc, den Pavillon Blanc du Château Margaux.