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Rezensionen & Bewertungen
17 Von Rene Gabriel
87 Von Wine Spectator
86 Von Robert Parker
Vorabzug auf dem Château (16/20): 60 % der Ernte wurde deklassiert: Süsse Nase, leichter Goût Rôti und geröstetes Brot, remarkable Holzpräsentation, feiner, diskreter Stoff. Dies ist kein Gastronomiewein, da er ein überdurchschnittliches Alterungspotential aufweist. 1992 notierte ich: Es scheint, dass der 87er Margaux gar nie eine solche Fruchtphase wie seine Mitbewerber hatte: Noch immer recht verschlossen wirkend, zeigt eine konzentrierte Frucht sowie ein erfreuliches Alterungspotential. Es lohnt sich also, im Gegensatz zu anderen, süffigeren Weinen dieses Jahrganges, noch ein, zwei Jahre zu warten. 1997 trank ich ihn um Mitternacht in einer Mussestunde. Der Wein war schlichtweg traumhaft. Er brauchte ganze zehn Jahre, um sein volles Genusspotential zu entfalten: Die Nase ist verführerisch süss, zeigt fast eine Sangiovese-Note. Im Gaumen delikat mit einem sensationellen Parfüm. Kleines Jahr – grosser Wein. 1998 eine traumhafte Doppelmagnum: Süsses, komplexes Nasenbild, noch viel Frucht und eine, an einen grossen Vino da Tavola erinnernde Terroiraromatik, dunkle Schokonote. Im Gaumen samtige, sehr stoffige Textur, gut stützende Adstringenz. Ein gewaltig intensiver 87er, der sich erst jetzt langsam zur Genussphase hinbewegt. 99: Impériale im Restaurant Roy’s in Tokio mitgetrunken: War noch immer sehr jung und zeigte sowohl viel Frucht wie auch beginnende Terroirtöne, nach der Dekantierphase sanft pilzig darunter. Hat viel Spass gemacht (17/20). 02: Eine Normalflasche roch etwas waldig und wirkte extrem grün, gerade so wie ein unausgereifter, kräftiger Cabernet Sauvignon aus dem Margaret River in Australien. Ist die faszinierende Zeit vorüber, oder war das eine schlechte Flasche? Da ich die Flasche nicht austrank, füllte ich eine Halbliter-Pet-Flasche damit auf und drückte die Luft raus. Dann stellte ich die verschrumpfelte Pet-Flasche in den Keller und öffnete diese am anderen Tag: Wunderbarer 1987er, der seinen leichten Fehler "rausgeschwitzt" hatte. Man soll die Hoffnung nie aufgeben. 07: Magnumflasche. Leuchtendes Granat, aufhellender, oranger Rand aussen. Sehr duftiges Bouquet, beginn mit einer leicht grünen Geraniolnote durch unterreifen Cabernet, doch dies wird sofort mit einer süssen Waldbeerennote und Weichselkirschen gestützt, kurioserweise immer noch Vanillenoten, was auf recht viel neues Holz deutet. Im Gaumen saftig, leicht, elegant mit einer tollen Aromatik und auch hier mit einer versöhnlichen Portion Süsse. Trinkt sich immer noch sehr schön und gehört zu den besten Vertretern dieses schwierigen Jahres.
Hersteller
Château Margaux

Dies ist zweifellos das stattlichste unter den Châteaux im Médoc. Die prachtvolle Fassade mit der majestätischen baumbestandenen Auffahrt spricht Bände vom Status des Château Margaux. Im 19. Jahrhundert erbaut, repräsentiert es noch immer stolz eine jahrhundertealte Weinbautradition. Der gebürtige Grieche André Mentzelopoulos kaufte das Anwesen 1949, und seit den 1980er Jahren führt seine Tochter seine gut etablierten Praktiken fort. 1983 stieß der inzwischen verstorbene Paul Pontallier mit nur 27 Jahren als technischer Direktor zum Team. Dieses traditionelle Château unter der Führung einer jungen, aber talentierten Mannschaft hat sich zu einem der besten in Bordeaux entwickelt. Das 262 Hektar große Anwesen produziert als Aushängeschild seinen Cabernet-Sauvignon-betonten Grand Vin Château Margaux, ferner als bemerkenswerten Zweitwein Pavillon Rouge du Château Margaux sowie einen für Margaux einzigartigen reinen Sauvignon Blanc, den Pavillon Blanc du Château Margaux.