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Rezensionen & Bewertungen
18 Von Rene Gabriel
94 Von Wine Spectator
91 Von Robert Parker
Der Wein hiess bis und mit Jahrgang 1988 L'Angélus – es handelt sich hier also um keinen Druckfehler! 89: Fassprobe (18/20): Gebündelte Brombeerennase. Mittlere, gut balancierte Tanninstruktur, langes Finish. Zwei Jahre später: Die absolute Bombe während der Arrivage: Voll, tief, konzentriert, Zedernholzanflüge. Im Gaumen füllig, komplex, perfekte Adstringenz, fleischig und ausgeglichen. Und nochmals zwei Jahre später: Ein unfassbarer Wein, was die Farbe und die Konzentration anbelangen. Wie kann ein Weingut innerhalb von so kurzer Zeit derart aufsteigen, dass selbst ein Cheval Blanc zittrige Knochen vor einem möglichen Zweikampf bekommen muss? Trotzdem, noch ist nicht aller Tage Abend und die neuen Jahrgänge müssen noch ein paar Jahre beweisen, dass sie keine typischen Degustationsblender sind, sondern auch einen fairen Langstreckenlauf nicht scheuen. Verschlossen in den Jahren von 1994 bis 1997. Und ich begegnete ihm dann immer wieder und war entzückt. 1999 trank ich ihn gleich zweimal am selben Abend; einmal im Restaurant des Bains in Muntelier zu 120 Franken und dann noch einmal als sogenannter "Mitternachts-Schlummerbecher" auf dem Campingplatz Les Joncs in Avenches aus mitgebrachtem Kellerbestand. 99: Zu einem traumhaften Burgunder-Geschnetzelten "à la Karin" genossen: Der Wein ist tiefdunkel; leicht trüb. In der Nase ein Bündel von Alpenheidelbeeren, Brombeeren, Zimt und wieder dieser herrlich schwarze Oliventon. Im Gaumen feinsandig, viel Fett, fast üppig. Der Wein entwickelt nach 30 Minuten eine pflaumige Süsse. So eine richtige St. Emilion-Droge, sicherlich einer der allerbesten Weine des Jahrganges 1988 (19/20). 01: An einem ausufernden Weinabend im Hotel Engelberg getrunken: Wunderschön reif, delikat und dennoch sehr nachhaltig, besonders hat es mir diese sanft würzige Cabernet Franc-Spur im jetzt reifen Wein angetan (19/20). 03: Sehr dunkles Granat; ziegelroter Schimmer, feiner Rand aussen. Geballtes Bouquet, das viel Luft braucht; Caramel, fernöstliche Gewürznoten, Heitz-Eucalyptus-Cabernet-Aromen, wilde Minze, Zitronat und Rosmarin. Fleischiger Gaumen, zeigt viel Charakter, eine prägnante Muskulatur und wieder diese enorme Würze im langen Finale. Ein ganz grosser Wein, der mitunter an einen Napa-Cabernet erinnert und trotzdem sehr delikat bleibt. Etwas für wirklich grosse Kenner. 04: Scheint sich momentan ein zweites Mal zu verschliessen. Wirkt jetzt wieder muskulöser und zeigt neuerliche Reserven. Also Dekantieren. (19/20). 06: Traumhaftes, vielschichtiges Pflaumenbouquet, dunkle Edelhölzer, Teenoten und Spitzwegerich. Saftiger, sehr eleganter Gaumen mit einer tollen tiefen Würze im Extrakt, Jasminteenoten, Lakritze und ein Finale zeigend, das sanft mit Dörrfürchten belegt ist. Hält sich grossartig und ist jetzt in Topform. 08: Recht sattes, dunkles Purpur-Granat, wenig Reifetöne. Klassisches Médocbouquet, Grafit, Zedern, Mokka, ein Hauch Trüffel, was auf ein nobles Terroir schliessen lässt, dunkle Hölzer, zeigt sich etwas wärmer als die anderen, vergleichbaren 88er und weist immer noch Cassisspuren auf. Im Gaumen samtig, weich, weist viel Stoff auf, guter Rückhalt, ein recht feiner Wein der sich jetzt, für lange Zeit auf dem Höhepunkt befindet. Der schönste Wein dieser Serie! Habe ihn mit 19/20 bewertet. 09: Ist langsam absteigend, weil er seine Frucht verliert und sich darunter erdige Noten zeigen, leicht kapselig. ??? 12: Lakritze Backpflaumen, Teer, schwarze Beeren, tiefgründig und irgendwie trocken. Im Gaumen dunkles Malz, Lakritze, Nelken, Vanillemark, immer noch sehr konzentriert, aber auch irgendwie blockiert im Moment, entwickelt sich nur langsam. Ein sehr fleischiger, brachialer Angélus der viel Kraft hat zu Lasten gewisser Finessen. (18/20). 14: Viel Pflaumen in der Nase, Mokka und Lakritze, zeigt Fülle und Würze, Im Gaumen grossartig und somit beeindruckend. Das war der erste grosse Angélus der neuen Epoche. Und er ist auch heute noch top. austrinken
Hersteller
Château Angélus
Weniger als einen Kilometer von dem markanten Glockenturm in Saint-Émilion enfernt, steht das Château Angélus am Südhang seines 26 Hektar großen Weinbergs. Das Gut repräsentiert die Beständigkeit der Familie Boüard de Laforest über acht Generationen hinweg. In den vergangenen 10 bis 15 Jahren war dies kontinuierlich eines der angesehensten Châteaux in Saint-Émilion. Im Jahr 1996 wurde es zu einem Premier Grand Cru aufgewertet, nachdem es zuvor laut der Klassifikation von 1954 als Grand Cru Classé eingestuft war. Die Weinerzeugung wurde umgestellt, um reichere und konzentriertere Weine mit Azenten von schwarzer Johannisbeere und Pflaume zu erhalten. Dabei zeigen sie gute Ausgewogenheit und Eichentöne und sind an jedem Tag ein Genuss.