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Rezensionen & Bewertungen
17 Rene Gabriel
87 Robert Parker
85 Wine Spectator
1990 innert kurzer Zeit dreimal getrunken: Recht tief und dicht. Wirkt im Gaumen bereits gebunden; Ingwer und Cantucci (italienisches Mandelgebäck), vielschichtig mit einigen Finessen, angenehm nachhaltig. Eine Magnum bei Urs Ratschiller war 1994 sehr schnell leergetrunken, weil einfach unheimlich viel Spass in dieser Flasche steckte. Aus der Normalflasche im Jahr 1995: Klassisches Pomerol-Bouquet; erste Öffnung, Lakritze, Trüffelspuren. Homogener Gaumenfluss, gut balanciert, rotbeerige Säurestruktur, schönes Extrakt, noch verhalten, jedoch zulegend. 1996 eine Magnum aus dem Keller von Peter Krummenacher: Amarenakirschen-, Mandelröstbouquet. Zeigt noch immer Tannine im Gaumen, rot- und blaubeeriges Finish. Legt bei jeder Probe kontinuierlich zu und verdient jetzt die höhere Wertung vollauf. 1997 einfach so serviert, weil wir viele verschiedene 87er an einem Abend tranken. Freilich war dies der einzige Bordeaux. Leider meinen viele "Weinkenner", dass der Jahrgang 1987 weltweit schlecht war. Dabei gibt es auch den phänomenalen Vigna L'Apparita (Toskana) oder den hochfeinen Hill of Grace (Australien). 00: Ich habe ihn blind serviert. Die Gäste raunten und waren bereits vom Bouquet entzückt. Wenn man blind einen Pétrus kredenzt, der Furore macht, dann kann dies zweierlei Dinge beweisen: Entweder der Wein ist grundsätzlich gross oder die Gäste verstehen viel. Hier spielten beide Elemente eine Rolle. Das Bouquet war umwerfend; voll von parfümiertem, rotbeerigen Merlot. Im Gaumen noch immer begleitende Gerbstoffe und eine grossartige Aromatik. Kein einziger Punkt ist bei meiner Wertung übertrieben (17/20). 01: Älpler Makkaroni im Restaurant Ristis in Engelberg an einem sonnig strahlenden Wintertag zusammen mit Fritz Miesbauer von den Freien Weingärtnern Wachau: Der Wein hat immer noch eine recht tiefe Farbe. Im Bouquet abklingende, warme Waldbeerenfrucht vermischt mit süssem, waldigen Terroir und Schokolade – gerade so wie ein grosser Rioja von seiner berauschendsten Süsse. Die Tannine stützen eine halbe Stunde lang den jetzt reifen Wein, der ein recht gebündeltes, süsses Finale hat. Nicht dekantieren und innert einer halben Stunde austrinken. (17/20). (Jéroboam) Überraschend dunkle und auch noch jugendliche Farbe. Pfeffriges Bouquet, wirkt reduktiv und zeigt zuerst waldige Noten, dann legt er an Frucht zu. Im Gaumen eher grün zu Beginn, Pfefferschoten, fleischiger Noten, trockene, mehlig wirkende Tannine, zeigt sich noch recht muskulös, braucht aus dem Grossflaschenformat Luft und wirkt noch erstaunlich kräftig. 08: Eine Magnum am Schluss der Geburtstagfeier von René und Lucien Schmidlin. Immer noch erstaunlich präsent, viel rote Früchte, etwas rote Pflaumen und eine leicht waldige Süsse. 12: Eine Magnum zu meinem 55igsten Geburstag zu Kalbs-Cordon-Bleu! Im Bouquet zeigen sich erste Spuren von waldiger Süsse im schokoladigen Untergrund, im Innern noch recht viele rote Beeren und Nuancen von Himbeerenjogurth. Im Gaumen recht saftig, jedoch eine fein mürbe Trockenheit im dezent kernigen Finale zeigend. austrinken
Hersteller
Château Pétrus
Die Rotweine von Pétrus zählen zweifellos zu den ganz großen im Bordelais, und wenn sie sich auch auf vielerlei Weise beschreiben lassen, so ist doch jeder Jahrgang unbestreitbar ikonisch, legendär und überreich. Während diese Weine heute zu den gesuchtesten auf der Welt zählen, war das Château vor hundert Jahren noch fast gänzlich unbekannt. Dieser Zustand änderte sich, als 1962 Jean-Pierre Moueix die Bewirtschaftung, Bewerbung und Verwaltung des Guts übernahm. Binnen zehn Jahren wurde die Familie Moueix Alleineigentümerin von Pétrus und vergrößerte die Weinbergfläche, was als einer der lukrativsten Käufe in Pomerol gilt. Heute findet sich die 11,5 Hektar große Parzelle unter den höchsten der Appellation und ist zum überwiegenden Teil mit Merlot (95%) und im Übrigen mit Cabernet Franc bepflanzt, denn diese Sorten profitieren von den gut gedränten Lehmböden. Bei Pétrus ist man von der Rebe bis zum Keller extrem qualitätsbewusst, und dieser hohe Anspruch an die Reinheit des Produkts ist die Grundlage der kraftvollen und dabei feinen Weine. Der Grand Vin ist eine Kulmination des einzigartigen Terroirs und unnachahmlichen Stils des Hauses. Pétrus ist eine majestätische Zusammenstellung dunkler Früchte, orientalischer Gewürze und makellos integrierter Eichennoten, mit dem Ergebnis eines der reichsten Weine Pomerols. Für einige Jahrzehnte Geduld wird man über alle Maßen belohnt.