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Rezensionen & Bewertungen
20 Rene Gabriel
100 Wine Spectator
98 Robert Parker
Eine unbekannte Händlerabfüllung 1991 während einem Mittagessen mit Christian Moueix getrunken: Nasse Wolle und Filterkaffeearomen, darunter fein und elegant. Im Gaumen Trüffel und Steinpilze, wilde Brombeeren, in der Struktur einen trockenen Lederton aufweisend, Stielaromen, welke Teeblätter, gut proportioniert. Nicht so trocken wie andere 45er. 1991 eine Händlerabfüllung Behrend & Co.: Kaffee, Madeira, gedörrte Feigen, Kakao, Terroir, Macis und eine vegetale Okranote. Im Gaumen defensive Süsse, Coulure, Butter, Kandis, cremig, verdeckte Stielaromen, Mahagoni. Im Finish ein verführerischer Amontillado-Geschmack, viel Würze. Sehr ausgeglichener, fast legendärer Wein. Ein fragloses Jahrhundertweinerlebnis im Jahr 1995: Das Bouquet ist verführerisch süss; voll von frischem, fast just gepflückten, reifen Cassis durchsetzt, dahinter eine Kaffeenote, sanft stützend, erdige, ausladende Nussaromen (Mandeln) und feinste Pralinen. Im Gaumen zart, füllig, stoffig, ein herrliches Spiel von Maulbeeren, wiederum Cassis und von einer würzigen, dominikanischen Tabaknote begleitet, konzentriertes Extrakt, die Struktur kommt einem Stoff aus feinstem Velours und Damast gleich, unglaublich gebündeltes, verschiedene Aromen katapultierendes Rückaroma. Und wieder auf Top-Niveau an der grossen Pétrus-Probe im Victoria Jungfrau in Interlaken: Süsses, komplexes Maulbeeren-, Heidelbeeren- und Cassisbouquet; buttrig, Malaga-Töne darin und verführerisch duftender Eucalyptus. Grossartiger, beschlagender Gaumenauftritt, viel Extrakt, die Cassisnote bekommt einen leicht floralen Einschlag, grossartige Adstringenz, unglaubliche Aromenvielfalt; Havanna-Noten, Korinthen. Ein grossartiger, fast unsterblicher Weltklassewein! 1998, eine Flasche mit mittlerer Schulter: Extrem dichte Farbe; in der Mitte schwarz, gegen aussen braun und ganz aussen eine ziegelrot orange Verfärbung. Wuchtiges, nach Feigen, Pflaumen und Hustensirup duftendes, fettes, komplexes Bouquet. Süsser Gaumen, wiederum Feigentöne, getrocknete Küchenkräuter, Lebkuchenaromen, Zimt, nachhaltiger, voller Nachklang. Durch das Füllniveau vom Geschmack her nur um Nuancen beeinträchtigt. Doch wen kümmert es schon, wenn man diesen Wein mit Blick auf Château Pétrus auf dem Balkon von Château Cheval Blanc an einem Montag trinkt?! Wie heisst es doch so wunderschön: Montag ist aller Laster Anfang! (20/20). 05: Eine wunderschöne Calvet-Abfüllung an der Wein-Geburtstagsparty von Heinz Wetter. In der gleichen Serie befanden sich noch Palmer und Léoville-Poyferré. Die Farbe von bräunlichem Granat. Offenes, parfümiert süsses Bouquet, getrocknete Pflaumenhaut, Leder, Gerstenkörner und darüber eine delikate, füllende Frucht-Terroirsüsse. Im Gaumen langer Gaumenfluss, Süssholz- und Rosenholznoten, Tabak, Rosinen, zeigt für eien reinen Merlot eine unglaubliche Tiefe. Nach 60 Jahren immer noch grossartig! 05: (Magnum): Noch immer tiefdunkles Granat mit bernsteinfarbenen Reflexen, satt in der Mitte, aussen feiner Rand. Unglaublich süsses, wuchtiges Bouquet, noch viel Walderdbeeren und Preiselbeeren, feine Kräutertöne, ein Hauch frisches Zitronat und Minze zeigend, in der Nase eine Mischung aus ganz grossem Pomerol, Hill of Grace und Richebourg vermittelnd. Im Gaumen helles Malz, eingedickter Birnensaft, Peru-Balsam, Dörrfrüchte, Jasmintee, im Extrakt immer noch Frische zeigend, erstaunlich viel Fruchtresten und diese herrlichen, sanft stielwürzigen Jahrgangstypischen 45er Tannine, enorm lang, erhaben. Eine wahre Legende und der Beweis, dass grosse Pomerols locker älter wie 60 Jahre werden können. (20/20). 11: Unbekannte Händlerfüllung. Ziemlich dunkel mit bräunlichem Schimmer. Begann mit kaltem Kakao, hellem Malz, Kräuterlikörnoten, Anis, Fenchel und Lakritze, schön ausladend mit einem Hauch Rosinen darin. Intensiver Gaumen, zeigt noch im Innern die urtypische 45-Kraft. Reflektiert eine gewisse Grösse, ist aber um Längen hinter den besten Eindrücken dieses legendären Weines. (18/20). 13: Aus dem Keller von Robert Lange
Hersteller
Château Pétrus
Die Rotweine von Pétrus zählen zweifellos zu den ganz großen im Bordelais, und wenn sie sich auch auf vielerlei Weise beschreiben lassen, so ist doch jeder Jahrgang unbestreitbar ikonisch, legendär und überreich. Während diese Weine heute zu den gesuchtesten auf der Welt zählen, war das Château vor hundert Jahren noch fast gänzlich unbekannt. Dieser Zustand änderte sich, als 1962 Jean-Pierre Moueix die Bewirtschaftung, Bewerbung und Verwaltung des Guts übernahm. Binnen zehn Jahren wurde die Familie Moueix Alleineigentümerin von Pétrus und vergrößerte die Weinbergfläche, was als einer der lukrativsten Käufe in Pomerol gilt. Heute findet sich die 11,5 Hektar große Parzelle unter den höchsten der Appellation und ist zum überwiegenden Teil mit Merlot (95%) und im Übrigen mit Cabernet Franc bepflanzt, denn diese Sorten profitieren von den gut gedränten Lehmböden. Bei Pétrus ist man von der Rebe bis zum Keller extrem qualitätsbewusst, und dieser hohe Anspruch an die Reinheit des Produkts ist die Grundlage der kraftvollen und dabei feinen Weine. Der Grand Vin ist eine Kulmination des einzigartigen Terroirs und unnachahmlichen Stils des Hauses. Pétrus ist eine majestätische Zusammenstellung dunkler Früchte, orientalischer Gewürze und makellos integrierter Eichennoten, mit dem Ergebnis eines der reichsten Weine Pomerols. Für einige Jahrzehnte Geduld wird man über alle Maßen belohnt.