17 Rene Gabriel
Erstmals fiel er mir 1986 an einer Sotheby's-Blinddegustation im Sofitel in Bordeaux unter rund 60 anderen Weinen auf, als ich ihn mit Le Pin an die Spitze stellte! Bereits nach zehn Jahren Flaschenreife zeigte er sich in sehr guter Form: Wildaromen, die das Nasenbild würzig beherrschen, Burgunder-Nuancen (Vosne-Romanée), dahinter getrocknete Kräuter, Havanna- und feine Zimtnoten. Animalischer Gaumen, stützendes Fett, das sich langsam mit den markanten Gerbstoffen verbindet. Wird durch Luftzutritt zunehmend feiner – also dekantieren. 96 (18/20): Jetzt kommt er so langsam aber sicher in den Anfang der Genussphase. Eine Doppelmagnum begeisterte anlässlich einer Gruaud-Vertikale 20 Personen derartig, dass nach einer Viertelstunde kein Tropfen mehr vorhanden war. 01: Die Farbe wird jetzt immer transparenter, feine orange-braune Reifetöne am Rand. Die Nase ist erst noch von gewissen Fruchtresten durchzogen, doch zeigt sie immer mehr erdig metallische Konturen. Drahtiger, metallischer Körper, eine unpassende, fast kräuselnde Säure, die völlig dominiert und dem Extrakt eine kapselige Note verleiht. War das eine schlechte Flasche oder hat er seine besten Zeiten schon hinter sich? 03: Zu Beginn eher dumpfe, leicht stallige Noten, Humustouch, darunter eine tiefgründige Terroirausstrahlung. Im Gaumen waldig, Altfassnoten und doch eine richtige Médoc-Grösse zeigend, nichts für Puritaner, aber für solche Weinkenner, die Geduld und Karaffen haben (zwei Stunden dekantieren). Die Gerbstoffe wirken allerdings trotz belüften relativ hart. (17/20). 06: Aufhellend, aber deutlich gereift. Animalisches, trockenes Terroirbouquet, gebrauchtes Leder, dominikanischer Tabak, Honignoten, Kreuzkümmel. Fleischiger Gaumen, zeigt eine deutliche Tannin-Säureverbindung in Form von muskulösem Gerüst, sehr aromatisch. Klassischer, artisanaler Bordeaux-Geschmack!
90 Wine Spectator
Solid, intense; roasted coffee and cassis aromas and flavors lead to a lovely ripe fruit finish. Well-built with firm tannins. Drinkable now but better after 1998.--The Bordeaux 50. ?JS
89 Robert Parker
Beginning to show a few cracks around the edges, this once outstanding wine still has a very complex nose of roasted meats, cigar smoke, asphalt, licorice, and black, juicy cherries and currants. The wine’s succulence and fat, once one of its hallmarks, are beginning to dry out ever so slightly. The tannins and acids seems a bit more noticeable in the finish than I remember during its first 10-15 years of life. I would suspect this wine is still at its peak of perfection from magnum or bigger formats, but from regular bottle, even from my very cold cellar, this wine is starting to show some of the tell-tale signs of wear and tear. Anticipated maturity: Now-2008