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Évaluations et Scores
15 Rene Gabriel
Ich besuchte Jacques Thienpont Mitte April 1993 auf dem Weingut. Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nicht, ob er überhaupt den 92er Le Pin machen will. Er wäre bereit gewesen, die ganze Ernte zu deklassieren. Wir degustierten die drei verschiedenen Cuvées sowie eine totale Assemblage aus der ganzen Ernte: Die Erste war mir zu floral mit leicht grünen Noten, die Zweite unharmonisch (das war die Assemblage total), die Dritte interessant und die Vierte von schöner Fülle mit guter Säure (3,5 g) und schönem Tanninrückhalt (62 g). Ich schlug vor, 3 und 4 zu 90 % zu verwenden und vom ersten Cuvée etwa zehn Prozent beizumischen. Das Resultat war verblüffend: Der Wein legte beträchtlich an Farbe zu, wurde dichter und war vom ersten Moment an harmonisch und ausgeglichen. Leider bewirkte diese Mixtur für Thienpont dann aber auch, dass er mehr als die Hälfte der Ernte deklassieren musste. Fassprobe (16/20): Volle Beerenfrucht (Cassis) und süsse Röstnote. Stoffiger Gaumen, gute Tanninwerte, Maulbeeren im Finale. Arrivage (14/20): Stark röstiges, dominierendes Bouquet. Der Barriqueneinsatz war hier vielleicht etwas zu grosszügig, denn der Toastton dominiert auch im Gaumen und macht die Tannine leicht sperrig und trocken. Wurde der Wein zu lange in der Barrique belassen? Übervinifiziert? 1995 eine Magnumflasche: Wenn man den 92er Le Pin direkt mit anderen Pomerol-Weinen vergleicht, dann befindet er sich bestimmt nicht unter den Besten. Trinkt man aber eine solche Magnum mit seinen besten Freunden, dann wirkt er zwar toastig, aber gleichzeitig betörend. Jetzt in der Fruchtphase ein erotisches Weinerlebnis. Im Jahr 1995: Einige Flaschen zeigen sich freudig – andere weniger. Bei der Gipfel-Degustation von Beat Caduff in Arosa war der 92er verschwenderisch und betörend mit starken Burgunder-Allüren; leicht und tänzerisch. Abgesehen vom Preis – ein herrlicher Alltagswein! 1996 wiederum für einen "Richebourg" gehalten: Das Bouquet zeigt eine etwas fuchsige Note. Im Gaumen eher leicht, fast tänzerisch, trotzdem wird er irgendwie immer besser. Zwei Jahre später: Offenes Bouquet; wirkt etwas fuchsig, Schokoton, nasse Erde. Im Gaumen leicht, sanft dominierende Säure, dumpf, milde Bitterkeit auf der Zunge, mittlere Länge. Eine halbe Flasche erinnerte mich an den Providence aus Neuseeland: Caramel und Cornichons vermischt mit Schokolade – sehr eigenwillig, aber irgendwie doch gut. 99: Magnum: Toll mit viel Frucht und gerösteten Haselnüssen. Ein Burgunder mit vielen Röstaromen (Brotkruste), Schokolade und einem Hauch grüne Noten. Delikat, feminin, wenn auch sicherlich nicht gross. Wenigstens ist er dafür sehr teuer – irgendwelche Attribute müssen rare Weine ja schliesslich auch haben (16/20)! 02: Zu einem Mittagessen auf L'Eglise-Clinet brachte ich eine Doppelmagnum aus dem Eigenbestand mit: Die Nase zeigt sich verschwenderisch süss, weist immer noch deutliche Toastnoten auf, erinnert aber eher an einen reifen Côte-de-Nuits. Im Gaumen Earl Grey, rote Johannisbeeren, leicht stielig und insgesamt wieder leicht. Ein burgundischer Wein mit Erotik, für den es jetzt aber schon höchste Zeit ist (16/20). 04: Aufhellendes, leicht bräunliches, relativ transparentes Granat, grosser Wasserrand. Offenes, röstiges Bouquet mit Pralinen; schlank und eine gewisse Pinot-Affinität zeigend, sanft fuchsige, nach trockenen Gewürzen duftende Noten. Im Gaumen delikater Malztouch, gerösteter Sesam, weist trotz leichtem Körper mollige Konturen auf, im Finale leicht gezehrt, aber durchaus angenehm. (16/20). 10: Sehr helles, orangebraunes Rot. Das Bouquet schmeckt halbsüsslich und zeigt Humusspuren, noch Röstnoten dahinter zeigend. Sehr schlanker, fragiler Gaumen, spröde Tannine mit kernigem Touch auf dem schlanken Extrakt, wirkt etwas ausgelaugt und ledrig, extrem schlank. Wird dem miesen Jahrgang leider gerecht. vorbei
15 Rene Gabriel
Ich besuchte Jacques Thienpont Mitte April 1993 auf dem Weingut. Zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nicht, ob er überhaupt den 92er Le Pin machen will. Er wäre bereit gewesen, die ganze Ernte zu deklassieren. Wir degustierten die drei verschiedenen Cuvées sowie eine totale Assemblage aus der ganzen Ernte: Die Erste war mir zu floral mit leicht grünen Noten, die Zweite unharmonisch (das war die Assemblage total), die Dritte interessant und die Vierte von schöner Fülle mit guter Säure (3,5 g) und schönem Tanninrückhalt (62 g). Ich schlug vor, 3 und 4 zu 90 % zu verwenden und vom ersten Cuvée etwa zehn Prozent beizumischen. Das Resultat war verblüffend: Der Wein legte beträchtlich an Farbe zu, wurde dichter und war vom ersten Moment an harmonisch und ausgeglichen. Leider bewirkte diese Mixtur für Thienpont dann aber auch, dass er mehr als die Hälfte der Ernte deklassieren musste. Fassprobe (16/20): Volle Beerenfrucht (Cassis) und süsse Röstnote. Stoffiger Gaumen, gute Tanninwerte, Maulbeeren im Finale. Arrivage (14/20): Stark röstiges, dominierendes Bouquet. Der Barriqueneinsatz war hier vielleicht etwas zu grosszügig, denn der Toastton dominiert auch im Gaumen und macht die Tannine leicht sperrig und trocken. Wurde der Wein zu lange in der Barrique belassen? Übervinifiziert? 1995 eine Magnumflasche: Wenn man den 92er Le Pin direkt mit anderen Pomerol-Weinen vergleicht, dann befindet er sich bestimmt nicht unter den Besten. Trinkt man aber eine solche Magnum mit seinen besten Freunden, dann wirkt er zwar toastig, aber gleichzeitig betörend. Jetzt in der Fruchtphase ein erotisches Weinerlebnis. Im Jahr 1995: Einige Flaschen zeigen sich freudig – andere weniger. Bei der Gipfel-Degustation von Beat Caduff in Arosa war der 92er verschwenderisch und betörend mit starken Burgunder-Allüren; leicht und tänzerisch. Abgesehen vom Preis – ein herrlicher Alltagswein! 1996 wiederum für einen "Richebourg" gehalten: Das Bouquet zeigt eine etwas fuchsige Note. Im Gaumen eher leicht, fast tänzerisch, trotzdem wird er irgendwie immer besser. Zwei Jahre später: Offenes Bouquet; wirkt etwas fuchsig, Schokoton, nasse Erde. Im Gaumen leicht, sanft dominierende Säure, dumpf, milde Bitterkeit auf der Zunge, mittlere Länge. Eine halbe Flasche erinnerte mich an den Providence aus Neuseeland: Caramel und Cornichons vermischt mit Schokolade – sehr eigenwillig, aber irgendwie doch gut. 99: Magnum: Toll mit viel Frucht und gerösteten Haselnüssen. Ein Burgunder mit vielen Röstaromen (Brotkruste), Schokolade und einem Hauch grüne Noten. Delikat, feminin, wenn auch sicherlich nicht gross. Wenigstens ist er dafür sehr teuer – irgendwelche Attribute müssen rare Weine ja schliesslich auch haben (16/20)! 02: Zu einem Mittagessen auf L'Eglise-Clinet brachte ich eine Doppelmagnum aus dem Eigenbestand mit: Die Nase zeigt sich verschwenderisch süss, weist immer noch deutliche Toastnoten auf, erinnert aber eher an einen reifen Côte-de-Nuits. Im Gaumen Earl Grey, rote Johannisbeeren, leicht stielig und insgesamt wieder leicht. Ein burgundischer Wein mit Erotik, für den es jetzt aber schon höchste Zeit ist (16/20). 04: Aufhellendes, leicht bräunliches, relativ transparentes Granat, grosser Wasserrand. Offenes, röstiges Bouquet mit Pralinen; schlank und eine gewisse Pinot-Affinität zeigend, sanft fuchsige, nach trockenen Gewürzen duftende Noten. Im Gaumen delikater Malztouch, gerösteter Sesam, weist trotz leichtem Körper mollige Konturen auf, im Finale leicht gezehrt, aber durchaus angenehm. (16/20). 10: Sehr helles, orangebraunes Rot. Das Bouquet schmeckt halbsüsslich und zeigt Humusspuren, noch Röstnoten dahinter zeigend. Sehr schlanker, fragiler Gaumen, spröde Tannine mit kernigem Touch auf dem schlanken Extrakt, wirkt etwas ausgelaugt und ledrig, extrem schlank. Wird dem miesen Jahrgang leider gerecht. vorbei
Producteur
Château Le Pin
Bien qu’il constitue la plus petite propriété de Pomerol, voire même de toute la région de Bordeaux, le Château Le Pin, n’en offre pas moins les merlots les plus extraordinaires qui soient avec une constance absolue. Simple occupation du propriétaire Jacques Thienpont pendant ses moments perdus il y a deux décennies, Le Pin est aujourd’hui recherché dans les ventes aux enchères en raison de son extrême rareté. Mûr, opulent, accessible, les qualificatifs manquent pour décrire les cuvées boisées à souhait, d’une gourmandise totale, qui se cachent à l’intérieur des flacons du Pin. Et pourtant, son histoire est plutôt récente, le premier millésime du grand vin du Pin n’ayant fait son apparition qu’en 1979, année où Jacques Thienpont a fait l’acquisition de ce vignoble confidentiel de 1,6 hectare, superficie désormais portée à 5 hectares. Les raisins sont récoltés à la main et fermentés en cuve inox avant d’être élevés en barriques de chêne neuf pendant 14 à 18 mois. Jacques s’est maintenant doté d’un nouveau château et chai de vinification et s’est adjoint les services de Dany Rolland, épouse de l’œnologue culte, Michel ; Alexandre Thienpont est responsable viticole. L’un des vins les plus exotiques de la Rive Droite de Bordeaux, Le Pin est une véritable pépite, sa production ultra confidentielle exacerbant encore sa renommée planétaire.