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Rezensionen & Bewertungen
20 Rene Gabriel
Ein dramatischer Mission mit einem gewaltigen, noch kaum absehbaren Alterungspotential. Viele Weinfreunde sind lange – nach einigen versprechenden Publikationen – dem 78er nachgerannt und haben bis zu 200 Franken hingeblättert. Und ich habe immer wieder kistenweise für 70 Franken die Flasche 83er gekauft. Doch so einfach ist es nicht, diesen Mission heute schon richtig zu verstehen. Er ist überkonzentriert und zeigt eine dumpfe Reduktion an. Nur ein längeres Dekantieren bringt ihn dort hin, wo er vermutlich in zehn oder erst zwanzig Jahren sein wird. Vielleicht gar einer der allerletzten Klassiker der alten Vinifikation und der allerbesten Bordeaux der neuen Zeit? 1996 eine Impériale: Obwohl der Wein irgendwie unzugänglich war, zeigte er, vielleicht aufgrund des Grossflaschenformates, erste Rundungen. Ein nussiger, sehr terroirlastiger Wein mit viel Charakter. 1997 bewegte er sich in kleinen Schritten erstmals in Richtung Beginn der Genussreife. Wir dekantierten ihn und nach einer halben Stunde war das Bouquet süss, pflaumig und von einer unerhörten Würze nach Eucalyptus und getrockneten Küchenkräutern durchsetzt. Im Gaumen fest, fleischig, angerundete Tannine. Er ähnelt in seiner Entwicklung etwas dem 78er, wird dabei aber wesentlich fetter in die Runden gehen. 99 (19/20): Innerhalb einer Woche drei Begegnungen. Bei zwei Verkostungen im direkten Vergleich mit dem 82er, welchen er um Längen schlug. Nur muss man ihn etwa eine halbe Stunde dekantieren, um ihn in Hochform zu erleben. Etwas für Fanatiker, die erdige Weine lieben (also z.B. für meine Frau). 03: An der Semester-Probe im Astoria in Zürich: Sehr dunkles, leicht dumpfes Weinrot. Zu Beginn leicht jodiges Bouquet, intensive Pflaumennote, Minze, Eucalyptus, Nussfleisch, wild und ungestüm, frisch geschnittenes Gemsfleisch. Im Gaumen ein Kraftpaket mit viel Fett und Fleisch, kernig und jung, weiche und dicke Adstringenz, viel Kräuteraromatik und Malzkonturen. Dieser 83er Mission wird dem 75er nicht nur nacheifern, sondern er wird ihn sogar noch übertreffen, weil er schlichtweg mehr Fett und Fleisch im Verhältnis zu den Tanninen hat. Geht in Richtung Jahrhundertwein und wird das wohl erst in zehn bis zwanzig Jahren definitiv beweisen. Mehrere Stunden dekantieren! 19/20. 03: An Heinz Wetters Geburtstag das vierte Glas in einer Serie 1983er. Im Prinzip ein dramatischer Wein mit einer unerhörten Eigenständigkeit. 05: Recht dunkles Granat, fein aufhellender Rand. Intensives, verrücktes Kräuterbouquet, Peru-Balsam, warmes Eucalyptus, alte Ledertasche, Malz und viel Tabak und Teer. Kräftiger, fleischiger Gaumen, traumhafte klassische Mission-Aromatik, fette Tannine die in sich noch eine feine Trockenheit bergen, ähnelt seinem eigenen 1975er. Ein Hüne von einem Wein der noch viele Jahre leben wird und dabei noch für manche Überraschung sorgen kann. 07: Wer ihn nicht dekantiert erlebt fast nur trockenes Tannine. Also Karaffe her und mindestens 5 Stunden bei ca. 16 Grad belüften. Sonst geht (fast) gar nichts. 09: 1983 Château La Mission Haut-Brion, Pessac-Léognan, Magnum: Tiefes, noch dunkles Granat mit bräunlichem Schimmer drin. Das Bouquet ist extrem würzig und tiefgründig, über den kalten Rauchnoten zeigt sich Fernet-Branca, Guiness-Bier, Tannenbart, Ricolla-Bonbons und ein wilder Cabernet Sauvignon. Im Gaumen fest mit kompakter Süsse und Fett in der noch verlangenden Adstringenz. Dieser massive Powerwein ist erst halbwegs reif und hat noch locker 40 sehr gute Jahre vor sich. In dieser Magnum: 20/20! 11: 1983 La Mission Haut-Brion: Dunkles Rot mit recht viel Brauntönen darin. Unglaublich viel Kräuternoten, ziemlich erdig, also mit einer tollen Terroirexpression, malziger Cabernet, etwas von Heitz Martha’s, extrem fleischig mit viel Reserven: Mein Tischnachbar Gerhard Müller-Schwefe bemerkte: «Dieser Mission ist unkaputtbar». Das glaube ich auf, das ist ein ewig junger Wein, den wohl erst mein Sohn Stefan einmal in seiner Hochblüte erleben wird. (19/20). 11: Ungla
20 Rene Gabriel
Ein dramatischer Mission mit einem gewaltigen, noch kaum absehbaren Alterungspotential. Viele Weinfreunde sind lange – nach einigen versprechenden Publikationen – dem 78er nachgerannt und haben bis zu 200 Franken hingeblättert. Und ich habe immer wieder kistenweise für 70 Franken die Flasche 83er gekauft. Doch so einfach ist es nicht, diesen Mission heute schon richtig zu verstehen. Er ist überkonzentriert und zeigt eine dumpfe Reduktion an. Nur ein längeres Dekantieren bringt ihn dort hin, wo er vermutlich in zehn oder erst zwanzig Jahren sein wird. Vielleicht gar einer der allerletzten Klassiker der alten Vinifikation und der allerbesten Bordeaux der neuen Zeit? 1996 eine Impériale: Obwohl der Wein irgendwie unzugänglich war, zeigte er, vielleicht aufgrund des Grossflaschenformates, erste Rundungen. Ein nussiger, sehr terroirlastiger Wein mit viel Charakter. 1997 bewegte er sich in kleinen Schritten erstmals in Richtung Beginn der Genussreife. Wir dekantierten ihn und nach einer halben Stunde war das Bouquet süss, pflaumig und von einer unerhörten Würze nach Eucalyptus und getrockneten Küchenkräutern durchsetzt. Im Gaumen fest, fleischig, angerundete Tannine. Er ähnelt in seiner Entwicklung etwas dem 78er, wird dabei aber wesentlich fetter in die Runden gehen. 99 (19/20): Innerhalb einer Woche drei Begegnungen. Bei zwei Verkostungen im direkten Vergleich mit dem 82er, welchen er um Längen schlug. Nur muss man ihn etwa eine halbe Stunde dekantieren, um ihn in Hochform zu erleben. Etwas für Fanatiker, die erdige Weine lieben (also z.B. für meine Frau). 03: An der Semester-Probe im Astoria in Zürich: Sehr dunkles, leicht dumpfes Weinrot. Zu Beginn leicht jodiges Bouquet, intensive Pflaumennote, Minze, Eucalyptus, Nussfleisch, wild und ungestüm, frisch geschnittenes Gemsfleisch. Im Gaumen ein Kraftpaket mit viel Fett und Fleisch, kernig und jung, weiche und dicke Adstringenz, viel Kräuteraromatik und Malzkonturen. Dieser 83er Mission wird dem 75er nicht nur nacheifern, sondern er wird ihn sogar noch übertreffen, weil er schlichtweg mehr Fett und Fleisch im Verhältnis zu den Tanninen hat. Geht in Richtung Jahrhundertwein und wird das wohl erst in zehn bis zwanzig Jahren definitiv beweisen. Mehrere Stunden dekantieren! 19/20. 03: An Heinz Wetters Geburtstag das vierte Glas in einer Serie 1983er. Im Prinzip ein dramatischer Wein mit einer unerhörten Eigenständigkeit. 05: Recht dunkles Granat, fein aufhellender Rand. Intensives, verrücktes Kräuterbouquet, Peru-Balsam, warmes Eucalyptus, alte Ledertasche, Malz und viel Tabak und Teer. Kräftiger, fleischiger Gaumen, traumhafte klassische Mission-Aromatik, fette Tannine die in sich noch eine feine Trockenheit bergen, ähnelt seinem eigenen 1975er. Ein Hüne von einem Wein der noch viele Jahre leben wird und dabei noch für manche Überraschung sorgen kann. 07: Wer ihn nicht dekantiert erlebt fast nur trockenes Tannine. Also Karaffe her und mindestens 5 Stunden bei ca. 16 Grad belüften. Sonst geht (fast) gar nichts. 09: 1983 Château La Mission Haut-Brion, Pessac-Léognan, Magnum: Tiefes, noch dunkles Granat mit bräunlichem Schimmer drin. Das Bouquet ist extrem würzig und tiefgründig, über den kalten Rauchnoten zeigt sich Fernet-Branca, Guiness-Bier, Tannenbart, Ricolla-Bonbons und ein wilder Cabernet Sauvignon. Im Gaumen fest mit kompakter Süsse und Fett in der noch verlangenden Adstringenz. Dieser massive Powerwein ist erst halbwegs reif und hat noch locker 40 sehr gute Jahre vor sich. In dieser Magnum: 20/20! 11: 1983 La Mission Haut-Brion: Dunkles Rot mit recht viel Brauntönen darin. Unglaublich viel Kräuternoten, ziemlich erdig, also mit einer tollen Terroirexpression, malziger Cabernet, etwas von Heitz Martha’s, extrem fleischig mit viel Reserven: Mein Tischnachbar Gerhard Müller-Schwefe bemerkte: «Dieser Mission ist unkaputtbar». Das glaube ich auf, das ist ein ewig junger Wein, den wohl erst mein Sohn Stefan einmal in seiner Hochblüte erleben wird. (19/20). 11: Ungla
93 Wine Spectator
Concentrated and polished, this wine shows a deep color and intense aromas and flavors of cherry, mint, plum and lead pencil. Full-bodied and reserved with excellent tannins. Better after 1998.--The Bordeaux 50. -JS
93 Wine Spectator
Concentrated and polished, this wine shows a deep color and intense aromas and flavors of cherry, mint, plum and lead pencil. Full-bodied and reserved with excellent tannins. Better after 1998.--The Bordeaux 50. -JS
90 Robert Parker
This was the first vintage made under the administration of Jean Delmas. The most notable and dramatic change made at La Mission-Haut-Brion since 1983 became a more refined, polished, sophisticated style without the pure mass of older vintages, but also without the excesses of tannin and volatile acidity that sometimes plagued ancient vintages. The 1983, a very good vintage in the southern Medoc and Graves, is a relatively lightweight La Mission (particularly compared to the 1982) that is fully mature. Complex notes of smoked herbs, cigar tobacco, black currants, sweet cherries, damp earth and spice box jump from the glass of this dark garnet-colored wine. Medium-bodied with silky tannins, well-integrated, low acidity and abundant perfume, this fully mature 1983 should be consumed over the next decade.
90 Robert Parker
This was the first vintage made under the administration of Jean Delmas. The most notable and dramatic change made at La Mission-Haut-Brion since 1983 became a more refined, polished, sophisticated style without the pure mass of older vintages, but also without the excesses of tannin and volatile acidity that sometimes plagued ancient vintages. The 1983, a very good vintage in the southern Medoc and Graves, is a relatively lightweight La Mission (particularly compared to the 1982) that is fully mature. Complex notes of smoked herbs, cigar tobacco, black currants, sweet cherries, damp earth and spice box jump from the glass of this dark garnet-colored wine. Medium-bodied with silky tannins, well-integrated, low acidity and abundant perfume, this fully mature 1983 should be consumed over the next decade.
Hersteller
Château La Mission Haut Brion
Ebenfalls im Besitz der Familie Dillon, ist das Château La Mission Haut-Brion sicherlich der zweitbeste Erzeuger in der Appellation Pessac-Léognan, gleich nach seinem Nachbarn und dem vorzüglichsten Produzenten von Graves, dem Château Haut-Brion. Mit einer Geschichte, die im 16. Jahrhundert beginnt, ist La Mission Haut-Brion heute zu Recht ein würdiger Konkurrent seines Schwester-Châteaus, nicht nur, was ausgewählte Jahrgänge angeht, sondern auch dank der Höherstufung auf einen vergleichbaren Erstes-Gewächs-Rang im Jahr 2009. Während der La Tour Haut-Brion der Cru Classés von Pessac-Léognan lange Zeit der Zweitwein von La Mission war, stellt er heute ein eigenständiges Markeneigentum dar, allerdings immer noch unter Management der Familie Dillon. Das 29 Hektar große Anwesen ist vorwiegend der Produktion seiner erstklassigen Rotweine vorbehalten. Aushängeschild ist der Wein La Mission Haut-Brion, der beispielhaft den Stil des Hauses verkörpert – reich, im Fass fermentiert, dicht und kraftvoll. Das Château produziert auch La Chapelle de La Mission Haut-Brion, einen Zweitwein, der reifer, aber dennoch belebend ist.