18 Rene Gabriel
Was nun? Kommt es auf die Lagerung an, oder gibt es wirklich so viele verschiedene Abfüllungen? In der Spanne zwischen 16/20 bis 19/20 Punkten gab es immer wieder Notizen. Die schlechteste Flasche im Jahr 1990: Offenes, opulentes Bouquet mit primärer, fast konfitüriger Süsse. Frische Säure im Gaumen, jedoch gut in die Struktur einfliessend, Hagebuttenton. Noch kräftige, aussenwandige Tanninstruktur, leicht metallische Verbindung, im Finish eher schlank mit gedämpfter Nachhaltigkeit. Die Nase bringt mehr als der Gaumen. Zwei Jahre später sehr gut: Kandissüsse, Minze, Cassis; offen, weit ausladend, süssbeerig, parfümiert. Im Gaumen burgundisch, mittelschwer, eher an einen Lafite erinnernd, sehr elegant. Die Nase gibt um eine Nuance mehr her als der Gaumen. Und nochmals zwei Jahre später genau die gleichen Eindrücke: Eigentlich ein sehr grosser Mouton, aber es fehlt ihm an Fleisch, aussen hat er einen schönen Schmelz, innen würzige, trockene und sehr aromatische Tannine. Er lässt sozusagen den Schinken in der Mitte des Sandwiches vermissen. Trotzdem zeigt er so viele Finessen und eine derartige Aromatik auf, dass man ihm, ausgehend von gut konditionierten Flaschen eine wesentlich bessere Wertung attestieren kann. 1996 zwei sehr reife Flaschen, die so dickflüssig und süss waren, dass man das Gefühl hatte, im Gaumen einen Schluck Feigensirup zu verarbeiten. 1997: Herrlicher, süsser Schokoladenduft, zeigt eine Dörrfrüchtenote, insbesondere und unlogischerweise gehacktes Orangeat. Im Gaumen zwar nicht besonders konzentriert, trotzdem recht dickflüssig. 1998 Mouton-Probe in Adelboden: Maggitöne, sehr viele Pilztöne; Shitake, wird zunehmend süsser, Baumnussaromen, entwickelt Maulbeerentöne, Malmsey Madeira, Curry, Feigensirup. Im strengen Gaumen wirkt er trotzdem überreif, viel Eucalyptus, Peru-Balsam, nasses Unterholz. Grosser Wein, aber leider keine optimale Flasche. 99: Völlig intaktes Weinrot, feiner Wasserrand. Ein Traumbouquet mit einer delikaten Süsse; kandierte Früchte. Im Gaumen viel Schokoaromen und ein Hauch süsse Orangenzeste, Mandelröstnote, Kaffeeduft, im Finale wiederum Schokolade und Pralinen. Ein tänzerisches Leichtgewicht, welches sich einem Lafite ähnlich präsentiert. 09: Wunderschön malzige Kräutertöne und zerlassene Schokolade. Weicher Gaumen, noch stützende, rundliche Gerbstoffe, gebündeltes Finale mit Schoko-Minztönen. austrinken
94 Robert Parker
1949 was always considered to be the late Baron's favorite vintage. While I find it a formidable Mouton, I have a preference for the 1945, 1947, 1959, 1982, and 1986. The bouquet offers copious amounts of sweet, ripe cassis fruit, herbs, spicy oak, and a touch of coffee and cinnamon. Medium-bodied, with moderate tannin still noticeable, this compact, dark garnet, opaquely-colored wine possesses superb concentration and a remarkably long finish. It appears to be fully mature, yet the balance, length, and tannin level suggest this wine could last for another 20 years.
87 Wine Spectator
A sweet wine, with floral aromas and mature brown sugar, prune and plum flavors that finish with an earthy note.--Mouton-Rothschild vertical. ?PM