20 Rene Gabriel
Der 61er gilt für den Distributeur von Château Lafleur (Christian Moueix) als grössten Jahrgang – zusammen mit dem 47er. Der Erstkontakt mit diesem Wein gab leider "nur" 18/20 Punkte her. Doch es kam noch viel besser. 1995 eine Magnum am Mittagstisch von Christian Moueix: Unglaubliches Rosinenbouquet, Lederton, Heu, Thymian; explosiver Duft und weit ausladend. Im Gaumen zu Beginn etwas trocken, dann immer fülliger werdend, erdig, zeigt Cabernet-Spuren (wie ein 66er Lynch), trotz reifen Tanninen, sandige Struktur, Eucalyptustöne, Rosmarin, viel Havanna-Tabak im Finale. Eine Normalflasche ein Jahr später: Dichtes, süsses, kompottartiges Bouquet, frische Melisse darin, Minze und andere Teekräuter. Im Gaumen perfekt, Rubens-Allüren, viel Fleisch, noch adstringierend, stielige Trockenheit. Kein Finessenwein und gleichzeitig kein Bauer, aber für masochistische Terroir- und Tannintrinker ein unvergessliches Erlebnis, legt kontinuierlich zu. 1998 eine Magnum: Tiefdunkle Farbe mit schwarzen Reflexen. Dichtes, phantastisches Bouquet; rahmige Fülle, Dörrpflaumen, viel Maulbeeren (wie beim 61er Palmer!), die Frucht wirkt frisch, die Beeren wie just gepflückt. Im Gaumen kompakt, extrem viel Tiefe anzeigend, komplexe Fülle, gaumenumfassende Textur, wird sich noch jahrzehntelang auf diesem exorbitanten Niveau halten können. Ein Latour aus dem Pomerol, der noch 50 Jahre durchhält. trinken
100 Robert Parker
After encountering so many disappointing bottles of the 1961 Lafleur (it was bottled barrel by barrel), I am delighted to report that it can be stupendous. Still an opaque black/garnet/plum color, this dense, deep, rich wine possesses remarkably sweet fruit, and flavors so expansive they must be tasted to be believed. The spicy nose of licorice, smoked nuts, cinnamon, and jammy plums lingers and lingers. Fabulously rich and concentrated, this full-bodied, remarkably young, viscous wine is capable of lasting another 20 years.