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Rezensionen & Bewertungen
19 Rene Gabriel
90: Fassprobe (18/20): 10 % kleinere Ernte als 1988. Ich war der erste Externe, der den 89er Mouton degustieren durfte: Schöne, dichte Nase und die charakteristisch schwarzen Beeren anzeigend. Die Leute von Mouton verkünden Annäherungen an den 61er. Mich stört im Moment eine kaum spürbare Bitterkeit in den Tanninen. Insgesamt fehlt mir hier der Enthusiasmus, in die Euphorie der amerikanischen Weinjournalisten einzusteigen. Das Potential wird nicht an die grossen Mouton 61, 62, 82, 86 und 1988 heranreichen können. Arrivage (18/20): Volles Rauch- und Cassisbouquet, Brombeeren, Heidelbeeren, Black Currant, verdeckte, frische Minze. Im Gaumen charmant, weich mit rollenden, vollkommen runden Tanninen, die Kaffeenote von der Barrique dominiert im Moment. Ich habe das Publikum betreffend des Reifepotentials abstimmen lassen. Die Mehrheit glaubt, dass er fünfzehn Jahre nicht überschreiten wird. 1993 hatte er seine Tiefphase überwunden: Die Nase öffnet sich im Moment ein bisschen und zeigt ein wunderschönes, ausgeglichenes rot- und blaubeeriges Spiel; dicht, fleischig, süsse Kirschen. Im Gaumen wird eine erstaunlich gute Säure spürbar, hat Stoff, vanilliges, fülliges Finish, enormes Rückaroma. Wie der 90er eher elegant und in keiner Art und Weise verwandt mit dem legendären 86er. 1996 eine Doppelmagnum: Mocca-, Pralinennase, schwarzer Pfeffer, kalter Rauch. Lakritzenbitterkeit im Extrakt, trocken, fast sandig im Fluss. Trotz fraglicher Entwicklung zeigt er immer mehr Grösse, Punktetendenz zulegend. Soll ich jetzt diesen Wein auf 15/20 Punkte herunterstufen und mich dann mit Tomaten bewerfen lassen? Dies meine Frage 1999. Zwei Flaschen haben wir geöffnet: Zwischen Korken und fauligen Unterholztönen ist alles drin. Zwar ist die Nase so süss, wie es nur selten bei einem Wein aus Pauillac vorkommt. Doch ich frage mich immer mehr, wo dieser Wein hingeht? Im Moment lasse ich zwar noch die 17/20 Punkte stehen. Damit ist er für einen Mouton mit dem Jahrgang 1989 gestraft genug. 00: (17/20): Offenes, eher rotbeeriges Bouquet, viel Rösttöne, mittlere Konzentration, Erdbeerennote. Im Gaumen reife Säure, saftig, weiches Extrakt, wiederum intensive Walderdbeeren- und Pflaumennoten, weiche Tannine, burgundisches Finale. Dürfte für einen Premier Grand Cru aus einem so verheissungsvollen Jahr konzentrierter sein. 04: Mittleres Granat, fein bräunlicher Schimmer. Fleischiges Bouquet, Glutamatspuren, feinschichtig, delikat mit einer parfümierten, sehr toastigen Süsse ausgestattet; Kandisnoten, Vanilleschoten und frisch gebackenes Schwarzbrot. Ein Elixier im Gaumen, fein, aber auch eher leicht von der Körperstatur her. Es fehlt ihm irgendwie die effektive Grösse und er gleicht das mit seinem Sex-Appeal wieder aus. Diese Flasche bot für einen kurzen Moment 18/20 Punkte! Kann er also noch zulegen? (17/20). 05: Ja – es geht in Richtung 18/20. Diese These zeigte eine 12 Stunden dekantierte Doppelmagnum von der ich den Rest in der Burg Staufeneck anderntags serviert bekam. Als nach fast 20 Stunden Luftzutritt keine Oxydation, Rauchnoten, schwarze Oliven, kandierte Früchte, gehacktes Orangeat, Korinthen und wilde Minze. Die Gerbstoffe zeigen sich durch deren Konzentration etwas trocken, bieten aber viel Konturen und Rückhalt. Ich finde, wenn auch in einer moderneren Art, Parallelen mit dem 83er und glaube, dass sich dieser Wein positiv weiter entwickeln, vielleicht wird aber eine gewisse Bitterkeit im Extrakt immer zurück bleiben (18/20). 05: Wieder eine Doppelmagnum. Diesmal im Restaurant Sonne in Scheunenberg. Legt nach dem Öffnen permanent zu und verliert jetzt diese früher immer störende Bitterkeit. Fleischig genug war er schon immer und die urtypische Moutonsüsse trägt dazu bei, dass dieser anfänglich etwas enttäuschende Wein jetzt doch (endlich) bei einer adäquaten zu ihm passenden Bewertung angelangt ist. Eine Stunde Dekantieren (18/20). 06: Im Stubaital neben dem ebenfalls nicht ganz überzeugenden 90er. Die Nase ist offen und recht wuchtig, an sich shcö
96 Wine Spectator
Shows so much ripe and decadent fruit on the nose, from dried berries and raisin to strawberry and sultana. There is a nutty, cedar undertone as well. Very complex and full-bodied, with lots of vanilla bean and ripe plum flavors. This is almost Burgundian in texture: so soft and so attractive, but then the Bordeaux tannins kick in at the end. What a wine. So much ahead in its life, but just coming around now.—'89/'99 Bordeaux blind retrospective (2009). Drink now. 25,000 cases made. –JS
93 Robert Parker
Tasted from magnum and presented by Baron Philippe Sereys de Rothschild, the 1989 Château Mouton-Rothschild might not reach the ethereal heights of the 1982 or 1986, but it is certainly a lovely Claret. It has an attractive, slightly leafy bouquet armed with cedar and pencil lead. There is less fruit concentration than I expected, resolutely classic, slightly austere Bordeaux. The palate follows suit. What it lacks in substance it compensates with in balance and personality. This is an understated Mouton-Rothschild that is probably at its peak, although I envisage this offering another two decades of pleasure. Whilst this showing did not replicate some glorious bottles in the past, it remains a very fine Claret that may not be inclined to improve any further. Tasted February 2016.
Hersteller
Château Mouton Rothschild
Als einziges unter den Ersten Gewächsen in Bordeaux erwarb das Château Mouton Rothschild seine hohe Einstufung erst nach der berühmten Klassifikation von 1855. Im Jahr 1973 setzte sich Baron Philippe de Rothschild erfolgreich für das Château ein, was ihm den Premier-Cru-Status einbrachte, unter dem es heute rangiert. Seine Weine besetzen kontinuierlich die Spitze der klassifizierten Gewächse und sind mit ihrer Opulenz und Zugänglichkeit, gepaart mit Noten von schwarzer Johannisbeere und kraftvollem Tannin, ihrem erstklassigen Verschnittstil treu geblieben. Baron Philippe hat dies nach der Aufstufung seiner Weine treffend formuliert: “Premier je suis. Second je fus. Mouton ne change”, was bedeutet: “Erster bin ich. Zweiter war ich. Mouton ändert sich nicht.” Viele Jahre lang bis zu ihrem Tod 2014 leitete seine Tocher, die Kunstliebhaberin Baroness Philippine das Anwesen. Ihr ist es zu verdanken, dass weltberühmte Künstler wie Andy Warhol, Pablo Picasso, Marc Chagall, Keith Haring und Georges Braque die Etiketten für verschiedene Jahrgänge gestaltet haben. Neben dem Aushängeschild Mouton Rothschild und dem Zweitetikett Le Petit Mouton ist auch der in geringeren Mengen hergestellte Premium-Weißwein Aile d’Argent eine Versuchung.