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Rezensionen & Bewertungen
18 Rene Gabriel
89 Wine Spectator
1985 an einer Steinfels-Auktion eine Händlerabfüllung degustiert: Der Wein war braun mit starker Oxydation. 1989 eine Magnum (18/20) mit Karl Gut im Bienengarten getrunken: Bergamottearomen und durchaus von Frucht (!) dominiert. Schlanker bis mittlerer Körperbau, feinsandige Säure, feines Lederaroma. 1992 wiederum eine unbekannte Händlerabfüllung: In der Nase zu Beginn starker Fleischgeruch, dann süss, füllig und sehr duftintensiv. Im Gaumen lebendige Säure, fast zähnebeschlagend, guter Körperbau. 1992 eine Normalflasche, Château-Füllung (18/20): Rauchiges, fein nuanciertes, einem Pinot Noir ähnliches Aroma. Stützende Süsse, feine Kaffeenote, Erdbeerenmarmelade. Charmanter, gebundener Gaumenfluss, Musigny-Aromen, im Finish Kaffee. Eine unbeschreibliche Eleganz ist diesem Wein angeboren. 1993 eine gruftige, nicht trinkbare Vandermeulen-Abfüllung: Keine Bewertung! Danach ein fast spanisches Weinerlebnis, welches aber mit den besten 52er Pétrus-Eindrücken wenig zu tun hatte, wiederum in Form einer Vandermeulen-Flasche. 95: Relativ helle, reife Farbe mit ziegelroten Reflexen, starker Wasserrand. Süsses, verführerisches Bouquet, Butter-, Mandelnoten, Nusstöne darin. Weicher, sanft rollender Gaumen, etwas spitze Säure, die sich jedoch nach und nach im Körper einbettet, zarte Struktur, burgundisch, rotbeerige Hagebuttennote, langes, druckvolles Finale in Pralinen-Nuancen ausklingend. (Normalflasche, Vandermeulen Abfüllung) Bräunliches Farbe, Bernsteinfarben am Rand. Pilziges, moderiges Bouquet, welk, müde und oxydativ. Im Gaumen malzig, deutliche Überreife, Ranchionote, im Finale noch eine morbide Toesssüsse, insgesamt aber doch deutlich über dem Zenit und noch knapp geniessbar. Aufgrund früherer Verkostungsnotizen dürften die Château-Füllungen wesentlich besser sein und auch heute noch recht schön zu trinken. Diese Vandermeulen-Füllung (17/20). Die besten Châteauflaschen: vorbei
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Château Pétrus
Die Rotweine von Pétrus zählen zweifellos zu den ganz großen im Bordelais, und wenn sie sich auch auf vielerlei Weise beschreiben lassen, so ist doch jeder Jahrgang unbestreitbar ikonisch, legendär und überreich. Während diese Weine heute zu den gesuchtesten auf der Welt zählen, war das Château vor hundert Jahren noch fast gänzlich unbekannt. Dieser Zustand änderte sich, als 1962 Jean-Pierre Moueix die Bewirtschaftung, Bewerbung und Verwaltung des Guts übernahm. Binnen zehn Jahren wurde die Familie Moueix Alleineigentümerin von Pétrus und vergrößerte die Weinbergfläche, was als einer der lukrativsten Käufe in Pomerol gilt. Heute findet sich die 11,5 Hektar große Parzelle unter den höchsten der Appellation und ist zum überwiegenden Teil mit Merlot (95%) und im Übrigen mit Cabernet Franc bepflanzt, denn diese Sorten profitieren von den gut gedränten Lehmböden. Bei Pétrus ist man von der Rebe bis zum Keller extrem qualitätsbewusst, und dieser hohe Anspruch an die Reinheit des Produkts ist die Grundlage der kraftvollen und dabei feinen Weine. Der Grand Vin ist eine Kulmination des einzigartigen Terroirs und unnachahmlichen Stils des Hauses. Pétrus ist eine majestätische Zusammenstellung dunkler Früchte, orientalischer Gewürze und makellos integrierter Eichennoten, mit dem Ergebnis eines der reichsten Weine Pomerols. Für einige Jahrzehnte Geduld wird man über alle Maßen belohnt.