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Critics scores
19 Rene Gabriel
So viele 82er durfte ich in der Fruchtphase degustieren, resp. trinken. Warum bloss diesen 1982er Las-Cases nicht? Das müsste wohl wie bei Mouton, bereits beim ersten Schluck ein Freudenfest gewesen sein. Die erste Notiz stammt deshalb erst aus dem Jahre 1990 (19/20): Kleine Öffnung im engen, konzentrierten Bouquet. Rote Früchte, Merlot-Präsenz, Ingwer. Fülliger Beginn im Gaumen, wiederum süsse, rotbeerige Tendenzen. Geschmeidiger Körperbau, lange und druckvoll. In den folgenden Jahren nippte ich dann und wann an halben Flaschen, die sich immer sehr verschlossen zeigten. Auch dekantieren half nichts. Als Potentialtrinker konnte ich aber der Versuchung, diesen Wein unter 100 Franken in gleich drei verschiedenen Restaurants zu finden, einfach nicht widerstehen. 1997 drückte der Cabernet richtig durch und gab dem Wein einen enorm blau- und schwarzbeerigen Touch, wie bei allen grossen Las-Cases fand man in der Nase immer einen sanften Butterton sowie Kandisnoten. Mittlerweile schafft man es, diesen Wein durch ein zweistündiges Dekantieren in die erste Genussphase zu heben. In einer anderen Blindprobe verwechselte ich ihn mit dem Margaux 1982 und wertete ihn mit 19/20 Punkten. Da dieser Wein erst um 2005 in die volle Genussphase kommt, wird man ihn vielleicht dann und wann in Blindverkostungen etwas unterschätzen. An der Las-Cases-Probe in Linz gab ich ihm blind locker 20/20 Punkte. 99: Blinddegustation in einer Serie mit Mouton, Cheval und Latour 1982: Tiefes Granat, satt in der Mitte. Süsses, sanft buttriges Bouquet, Kandis, Heidelbeeren, dann sanft dropsige Spuren von sehr reifem Traubengut, explosive, verschwenderische Nase und doch noch nicht ganz geöffnet. Im Gaumen füllig, ein Ausbund von Süsse, fettes Extrakt, rahmige Textur, geballtes Finale (20/20). 01: Nach fast zwanzig Jahren mein erstes 1982er-Las-Cases-Magnum-Erlebnis. Und die Betonung liegt definitiv beim "Erlebnis". Er kam eine Minute nach dem 82er Mouton und vermochte locker mitzuhalten. Weindegustator sollte man sein! Und erst noch eingeladen! Wieder auf Jahrhundertniveau. 03: Einmal im Ferienhaus von Lucien Schmidlin in Ste. Maxime getrunken. Und einmal an einem privaten Weinabend nach dem Figeac. Was Figeac für das rechte Ufer, scheint dieser Las-Cases für das linke Ufer zu sein. Hemmungsloser, buttriger Cabernet-Genuss. Ob er eventuell noch besser wird, ist angesichts der aktuellen Genussfreude eigentlich egal. 04: Seine Nachbarn in der 4er Magnum-Serie: 1982 Gruaud, 1986 Margaux, 1986 Latour. Der Las-Cases war eindeutig der Überflieger. Nicht von der Bordeaux-Klassik her, sondern von seiner Opulenz und immer noch dramatischen Fruchtsüsse (20/20). 05: Ein genialer Wein. Sein einziges Handicap. In der gleichen Serie war der Latour 1982 in der Magnum. Da wird er halt nie ganz mithalten können. Oder ist sein ausufernd süsser Sex-Appeal ein Ausgleich dazu? (20/20). 07: Was für ein megageiler Wein. Tönt zwar sexistisch, wer aber jetzt diesen Wein trinken darf, dem ist alles klar was Weinerotik bedeuten kann. Süss, buttrig, helles Caramel und viel Cassis. Normalerweise werden solch grosse Weine nach 25 Jahren langsam kräutrig. Dieser geniale 82er Las Cases scheint irgendwie immer noch in der Fruchtphase zu sein. 09: Komischerweise schrieb ich in den letzten 2 Jahren hier nichts mehr auf. Obwohl es fast beschämend viele Kontakte gab. Das Problem des Weines ist einfach seine Erotik und das Wahnpotential. Man riecht daran, nimmt einen grossen Schluck und fällt in Trance. 10: Extrem dunkel, fast noch schwarze Reflexe. Brombeeren, Vanillemark, Caramel, reifer, aber dennoch würziger Cabernet, Backpflaumen, Vanillemark, eine Süssorgie mit blauer und schwarzer Fruchtaromatik. Komplexer Gaumen, cremig-voller Mund, erotisch und irgendwie überborden ohne jegliche Eleganz zu verlieren. Ein Glück wenn man diesen vielleicht allerbesten Saint Julien einmal trinken darf. (20/20). 10: Bremen: Süsses, umwerfendes Bouquet, Bourbon Vanille und Brombeergelée die Aromen versprühen nur so
95 Robert Parker
Aside from Château Lafleur, the 1982 Léoville Las Cases must be the most unevolved, primary wine of the vintage. Offering up aromas of cassis, black truffle and loamy soil, it's full-bodied, deep and concentrated, with a richly layered mid-palate, ripe acids, velvety but abundant tannins and a long, resonant finish. Impressive for its power and purity, this is a serious, complete wine that is only finally beginning to show all its cards as it approaches aged 40.
95 Wine Spectator
A racy, classy, silky wine. Inky-ruby color. Black cherry, mineral and wet earth aromas. Medium-bodied, with very silky tannins and a long, superfine finish. Has always been excellent.--1982 Bordeaux horizontal. Best after 2000__. JS
Producer
Château Léoville Las Cases
Globally recognized as the finest of the Médoc Super Seconds, Château Léoville Las Cases oftentimes outperforms the First Growths. This substantial estate spreads across the gravelly-clay soils with 98-hectares of vines unfolding beside the Saint-Julien village. The château has remained under the Delon family’s reign since the late 19th century. Léoville Las Cases is the largest but not the sole property of Jean-Hubert Delon, the family also owns two other châteaux, Potensac in Médoc and Nénin in Pomerol. These powerful Saint-Julien wines are Cabernet Sauvignon dominated blends with 18 months of new-oak barrel aging. The innovative vinification methods, specifically the use of lower-temperature fermentation gives the wines a Léoville Las Cases flair – adding rich and exotic aromas. This quality-attentive winery produces the Grand Vin from only the greatest terroirs, making the wine an imitable Bordeaux.