100 Wine Spectator
This is one of my favorite wines ever. Full-bodied, with layers of silky fruit and masses of currant, mineral and berry character. Amazing. It's a wine with perfect structure, perfect strength. It's 1961 Latour in modern clothes. It's hard not to drink it now. '89/'90 Bordeaux non-blind horizontal. Best after 2008. JS
100 Wine Spectator
This is one of my favorite wines ever. Full-bodied, with layers of silky fruit and masses of currant, mineral and berry character. Amazing. It's a wine with perfect structure, perfect strength. It's 1961 Latour in modern clothes. It's hard not to drink it now. '89/'90 Bordeaux non-blind horizontal. Best after 2008. JS
19 Rene Gabriel
Aus dem Fass ein Jahrhundertwein! 3 % weniger Ernte als 1989, 39 hl Ertrag! Brombeerengelee, defensiv mit schöner Tiefe, Würze und viel Terroir. Im Gaumen eine reiche Mundaromenpalette, Tannin, Tannin und nochmals Tannin, sehr gute Konzentration, schön ausgeglichen und gesundes Fett im trockenen Gerüst, makellos. Einer der ganz grossen Latour der neuen Zeit. Arrivage (20/20): Obwohl das Bouquet sehr zurückhaltend ist, kündigt sich eine Legende an: Zimt, süsse, reife Frucht. Voller Körper mit zu Beginn erstaunlich schmeichelndem Tannin, beim zweiten Zugriff, feinsandiges Extrakt und fast zähnebeschlagend. Bereits hervorragende Ausgeglichenheit. Ein grosser Latour fürs nächste Jahrtausend. Zwei Jahre später: Es braucht jetzt schon viel Erfahrung, um in diesem halbwegs verschlossenen Latour einen Jahrhundertwein zu erahnen. Wer aber alle Verschlossenheit absorbieren kann, ist erstaunt, einen so sanften Latour zu erleben. Die wahre Grösse zeigt sich jetzt vor allem im Finish, es dauert unendlich und würde stundenlang halten. Ich habe in diesem speziellen Fall auf den "Kaffee danach" verzichtet – zugunsten des 90er Latours. Notizen aus dem Jahr 1996: Ein gewaltiges, unvergessliches Bouquet, Malaga-Süsse, ohne jedoch süss zu wirken, erdig mit Trüffel in Hülle und Fülle, man ist einfach fasziniert und kann nicht aufhören hinein zu riechen; Honigsüsse und Eucalyptus begleiten sanft die schier unbeschreibliche Nase. Im Gaumen komplex, trotz massiven Tanninen zeigt er einen gewissen Schmelz, Pflaumennote, erinnert an den 61er Hermitage von Jaboulet. Unvergesslich – wer ihn je trinken durfte – egal in welchem Stadium. An einer Eigensatz-Probe: Süsses, ausladendes Pflaumen- und Terroirbouquet, alleine in der Nase schon perfekt. Kräftiger Gaumen mit Massen von reifen und dicht gegliederten Tanninen, gaumenumfassende Adstringenz, im Finish Maulbeeren, Cassis und Trüffel. Ein fragloser Jahrhundertwein, der den ganzen 90er Flight erhaben überstrahlte. Selten habe ich einen Latour erlebt, der sich so lange zugänglich zeigt. Vielleicht verschliesst sich dieser gigantische Wein gar nie richtig? Vielleicht aber hat er seine sonst weit hinten angelegte Genussphase von selbst in Eigenregie nach vorne geschoben? Blindprobe mit allen 90er Premiers: Viel Terroir in der Nase, Trüffeltöne, schwarze Schokolade, zeigt viel Tiefe. Im Gaumen mächtig, fleischiges Extrakt, kernige Extraktspuren und ausholende Adstringenz, enorm konzentriert, klar der beste Wein des Abends. Arlberg-Probe im Dezember 1999: Röstiges, nach Schokolade und rotem Holunder duftendes Bouquet, ausladend, Kaffee, Feigen und Dörrfrüchte, wirkt fast parfümiert, dunkles Caramel. Saftiger, feiner Gaumen, dezente Honignote, marmeladige Süsstöne, Eucalyptusspuren, sanft trocken in den Tanninen, Malaga-Rosinen, heisser, feinsandiger und auch sehr konzentrierter Dörrfrüchtenachhall. In den letzten Jahren gut fünfmal getrunken, immer auf Jahrhundertniveau, so auch an der grossen Latour-Probe im Jahr 2003 bei Alberto Francioni: Beim ersten Nasenkontakt war das ein Jahrhundertwein und auch sicherlich ein Latour. Wobei ich in der Blindprobe zwischen dem 1982er und 1990er hin un her schwankte. Als dann bekannt wurde, dass der Wein schon vier Stunden dekantiert war, schien mir die 90er Variante logischer und ich landete einen Treffer. Es wäre mir eh egal gewesen, denn die Grösse dieses gigantisch tiefen Pauillacs war schon von Beginn an klar: Dunkles Weinrot, innen satt, tief mit schwarzen Reflexen, aussen aufhellend und erste ziegelrote Töne. Honigduft, Malzspuren, Dörrfrüchte, ein Hauch Feigen, sehr reife Frucht, sogar in gewissen Teilen marmeladig wirkend, unten durch schwarze Pfefferkörner, Teer und viel Lakritze. Im Gaumen reife, geröstete Terroiraromen, Ledernoten, Tabak und Korinthen, wiederum diese überreife Malz-, Honignoten. Ein gewaltiger Wein, der aber dann doch – neben dem 82er – um eine Nuance leichter wirkt und vielleicht nie ganz dieselbe Genialität erreichen kann, dennoch ein Jahrhun
19 Rene Gabriel
Aus dem Fass ein Jahrhundertwein! 3 % weniger Ernte als 1989, 39 hl Ertrag! Brombeerengelee, defensiv mit schöner Tiefe, Würze und viel Terroir. Im Gaumen eine reiche Mundaromenpalette, Tannin, Tannin und nochmals Tannin, sehr gute Konzentration, schön ausgeglichen und gesundes Fett im trockenen Gerüst, makellos. Einer der ganz grossen Latour der neuen Zeit. Arrivage (20/20): Obwohl das Bouquet sehr zurückhaltend ist, kündigt sich eine Legende an: Zimt, süsse, reife Frucht. Voller Körper mit zu Beginn erstaunlich schmeichelndem Tannin, beim zweiten Zugriff, feinsandiges Extrakt und fast zähnebeschlagend. Bereits hervorragende Ausgeglichenheit. Ein grosser Latour fürs nächste Jahrtausend. Zwei Jahre später: Es braucht jetzt schon viel Erfahrung, um in diesem halbwegs verschlossenen Latour einen Jahrhundertwein zu erahnen. Wer aber alle Verschlossenheit absorbieren kann, ist erstaunt, einen so sanften Latour zu erleben. Die wahre Grösse zeigt sich jetzt vor allem im Finish, es dauert unendlich und würde stundenlang halten. Ich habe in diesem speziellen Fall auf den "Kaffee danach" verzichtet – zugunsten des 90er Latours. Notizen aus dem Jahr 1996: Ein gewaltiges, unvergessliches Bouquet, Malaga-Süsse, ohne jedoch süss zu wirken, erdig mit Trüffel in Hülle und Fülle, man ist einfach fasziniert und kann nicht aufhören hinein zu riechen; Honigsüsse und Eucalyptus begleiten sanft die schier unbeschreibliche Nase. Im Gaumen komplex, trotz massiven Tanninen zeigt er einen gewissen Schmelz, Pflaumennote, erinnert an den 61er Hermitage von Jaboulet. Unvergesslich – wer ihn je trinken durfte – egal in welchem Stadium. An einer Eigensatz-Probe: Süsses, ausladendes Pflaumen- und Terroirbouquet, alleine in der Nase schon perfekt. Kräftiger Gaumen mit Massen von reifen und dicht gegliederten Tanninen, gaumenumfassende Adstringenz, im Finish Maulbeeren, Cassis und Trüffel. Ein fragloser Jahrhundertwein, der den ganzen 90er Flight erhaben überstrahlte. Selten habe ich einen Latour erlebt, der sich so lange zugänglich zeigt. Vielleicht verschliesst sich dieser gigantische Wein gar nie richtig? Vielleicht aber hat er seine sonst weit hinten angelegte Genussphase von selbst in Eigenregie nach vorne geschoben? Blindprobe mit allen 90er Premiers: Viel Terroir in der Nase, Trüffeltöne, schwarze Schokolade, zeigt viel Tiefe. Im Gaumen mächtig, fleischiges Extrakt, kernige Extraktspuren und ausholende Adstringenz, enorm konzentriert, klar der beste Wein des Abends. Arlberg-Probe im Dezember 1999: Röstiges, nach Schokolade und rotem Holunder duftendes Bouquet, ausladend, Kaffee, Feigen und Dörrfrüchte, wirkt fast parfümiert, dunkles Caramel. Saftiger, feiner Gaumen, dezente Honignote, marmeladige Süsstöne, Eucalyptusspuren, sanft trocken in den Tanninen, Malaga-Rosinen, heisser, feinsandiger und auch sehr konzentrierter Dörrfrüchtenachhall. In den letzten Jahren gut fünfmal getrunken, immer auf Jahrhundertniveau, so auch an der grossen Latour-Probe im Jahr 2003 bei Alberto Francioni: Beim ersten Nasenkontakt war das ein Jahrhundertwein und auch sicherlich ein Latour. Wobei ich in der Blindprobe zwischen dem 1982er und 1990er hin un her schwankte. Als dann bekannt wurde, dass der Wein schon vier Stunden dekantiert war, schien mir die 90er Variante logischer und ich landete einen Treffer. Es wäre mir eh egal gewesen, denn die Grösse dieses gigantisch tiefen Pauillacs war schon von Beginn an klar: Dunkles Weinrot, innen satt, tief mit schwarzen Reflexen, aussen aufhellend und erste ziegelrote Töne. Honigduft, Malzspuren, Dörrfrüchte, ein Hauch Feigen, sehr reife Frucht, sogar in gewissen Teilen marmeladig wirkend, unten durch schwarze Pfefferkörner, Teer und viel Lakritze. Im Gaumen reife, geröstete Terroiraromen, Ledernoten, Tabak und Korinthen, wiederum diese überreife Malz-, Honignoten. Ein gewaltiger Wein, der aber dann doch – neben dem 82er – um eine Nuance leichter wirkt und vielleicht nie ganz dieselbe Genialität erreichen kann, dennoch ein Jahrhun