94 Robert Parker
Tasted from my personal cellar, the 1971 Latour is undoubtedly the wine of the Medoc, and possibly the wine of the vintage (Petrus and Trotanoy are also splendid efforts). Drinkable young, it has continued to evolve, offering extraordinary aromatic complexity as well as surprisingly deep, concentrated flavors atypical for the vintage.
A dark opaque garnet color with amber at the edge is followed by a spectacular bouquet of dried herbs, cedar, smoky black fruit, and coffee. Rich, but structured, with moderate tannin, this medium-bodied, elegant yet complex wine possesses a sweet mid-palate in addition to a long, concentrated finish with abundant tannin. This underrated 1971 has been fully mature for over a decade, but it reveals no signs of cracking up or becoming attenuated. Anticipated maturity: now-2012.
17 Rene Gabriel
Femininer Latour in höchster Reife. Nicht dekantieren und vielleicht eher kühl trinken. Das Bouquet gibt mindestens zwei Punkte mehr her als der Gaumen. War lange mein Hauswein, weil man ihn im Dutzend und für weniger als 100 Franken pro Flasche immer wieder kaufen konnte. 1992 eine Impériale (18/20): Zu Beginn Cabernet Franc-Note, Tabak, Terroir, Trüffel, feiner Rauchton. Im Gaumen schwarze Beeren, ähnliche Aromen wie ein Haut-Brion; fein, füllig, elegant und sehr lang. Das Depot war am besten. 1996 eine Magnum: Reifendes Granat mit braunen und orangen Reflexen. Sehr reifes Bouquet, aber ohne Anzeichen von Oxydation, gerösteter Kaffee, sehr nobel, Anklänge von Palisander und Sandelholz. Im Gaumen sehr elegant, feine Ledernote. Ein herrlicher, hemmungsloser Trinkgenuss, sanft trocken, legt aber an der Luft noch zu. Im gleichen Jahr eine jung wirkende Doppelmagnum: Er wirkte hier deutlich männlicher und noch sehr, sehr jung. Ein Jahr später eine sehr reife Normalflasche: Ich tippte blind auf einen 73er Latour und hatte auch noch einen 70er Lynch-Bages im Hinterkopf. Schlussendlich war es dann eben der 71er Latour. Viel Duft, mittlere Struktur, gute Länge, aber nach 10 Minuten leicht antrocknend. 99: Ja ich geb's ja zu; der Latour 1971 ist in der Regel über seiner schönen Genussreife. Aber: Nehmen Sie sich Zeit, um das Bouquet zu ergründen. Die Nase gibt mittlerweile fast 19/20 Punkte her. 01: Eine überreife, pilzige Magnum, die viel erdig süsses Terroir zeigt, aber dann doch irgendwie nicht ganz in Ordnung war. Die zwischendurch getrunkenen 75cl Flaschen haben mir besser gefallen (17/20). 04: Mittleres Weinrot, oranger Rand. Offenes, feines Bouquet; zeigt sich erstaunlich rotbeerig, Eierschwämmli, helle Cigarren, Kochschokolade – wirkt sehr feminin im Ansatz und recht ausgeglichen. Im Gaumen samtig, reif und fast ein an Pomerol erinnerndes Pauillac-Erlebnis, Kein typischer Latour, aber ein sehr überraschender und genial feiner 1971er. Verliert nun leider immer mehr Aromen und ist jetzt vollreif. (17/20). 11: 1971 Château Latour, Pauillac: Mitteldunkles, wenig gereiftes Rot. Sehr verhaltenes Bouquet, angenehm aber eben reserviert. Erst im Gaumen kommt etwas mehr Aromatik zum Tragen, dunkle Pilze, Trüffelspuren, noch eine gewisse Tannin-Säureverbindung. Ein beruhigender Klassiker und sicherlich noch recht lange auf diesem End-Genussphasen-Niveau. Man kann ihn ohne schlechtes Gewissen eine Stunde Dekantieren.
82 Wine Spectator
Shows mature color and aromas, with tobacco, mint and herb notes, but it's still very firm on the palate, and the fruit may dry out before it softens. Drink now.--Latour vertical. ?TM