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Rezensionen & Bewertungen
17 Rene Gabriel
Arrivage (15/20): Schwere, fast mastige Nase. Im Gaumen recht fest, rauchig beerig. Schlanker Körper, die Säure verbindet sich elegant mit dem Holz. Wirkt insgesamt etwas leicht. Die Jahre danach mehrere Male blind meinen Gästen vorgesetzt: Macht sich immer besser. 1992 zeigte er eine reife Nase mit defensiver Süsse, grüne Nussschalen und feiner Lederton. Im Gaumen Metallnote mit Würzbitterkeit, Spuren von Unterreife des Traubengutes, kalifornischer Eucalyptus im Finish. Die grüne Note hatte er bis 1997: Er ist gar nicht so schlecht, verliert immer mehr das Grüne, welches sich in der Jugend in der Nase widerspiegelte. Nicht einfach so zum Trinken – aber zu einem guten Essen ist er wirklich aussergewöhnlich und liegt bei 16/20 Punkten. 99: Offenes, erdiges, ledriges Bouquet, keine Frucht mehr, Pneu-, Gumminote. Im Gaumen strenge, trockene Gerbstoffe, Eucalyptus, wirkt ausgezehrt und metallisch, ein eher kalter Wein. Wurde in positiven Zwischenphasen aber auch schon höher benotet (15/20). 01: Eine Art Hassliebe. Jeder ist froh, wenn wieder eine Flasche weg ist und jedes Mal, wenn man ihn trinkt, denkt man sich, dass er sich gar nicht so schlecht präsentiert: Recht fleischiger Wein, der etwas knochig ist und noch Fruchtresten zeigt. Wird sich noch recht lange halten können. Leider ohne besser zu werden. (15/20). 07: Immer noch fleischig und etwas grün, nebst einer defensiven Süsse. Er ist zwar reif und legt an der Luft trotzdem noch zu. Zu einem Essen gar nicht mal so schlecht und ich bin mir nicht sicher, ob ausgewiesene Weinkenner diesen Wein blind als «gar nicht so miesen 84er» erkennen würden. 08: Solange er nicht neben grösseren Jahrgängen steht, ist er ganz passabel und eigentlich fast schon überraschend. Duftet nach Curry- und Paprikapulver, weisem Pfeffermehl, dahinter eine fein eichige Süse zeigend. Im Gaumen fleischig, etwas sandig aber von guter Konsistenz. 10: Eine etwas gemüsige Flasche mit Spurenelementen von Mouton-Süsse. Zum Essen geht’s. Zum trinken knapp. (16/20). 13: Intaktes Weinrot, aufhellender Rand. Angenehmes Bouquet, leicht gemüsiger Unterton, Sellerieschalen, rote Pflaumen, Tabakblatt, etwas unterreif, aber nicht unangenehm, kalifornischer Ton in Form von einem Hauch Rosmarin und Eucalyptustouch. Im Gaumen etwas mehlig, recht kompakt. Ein kleiner Jahrgang – aber kein kleiner Wein. Hat sich gut gehalten. Sein generelles Handicap: Er war in der gleichen Serie wie 1982, 1983, 1985, und 1986. Aber doch immerhin unter den ersten Fünf! (16/20). 13: Eine halbe Flasche öggnete ich und musste diese infolge seiner gruseligen Töne für die Sauce verwerten. Normalflasche: Mittleres Grant, wenig Reifetöne. Schöne Schoko-Minznase, ätherische Noten von grünem Pfeffer darin zeigend, später dann ganz dunkle Schokolade und sogar Cassis-Spuren. Im Gaumen weich, reife Tannine zeigend und die wunderschön akzentuierte Mouton-Süsse welche die sonstige 84er-Kühle etwas korrigiert. Hat viel Spass gemacht. austrinken
80 Robert Parker
During the decade of the eighties, Mouton was the hottest first-growth in Pauillac. The 1984, which is almost 100% Cabernet Sauvignon, will be one of the longest-lived wines of this vintage. The wine is full bodied, tannic, concentrated, and rich in extract. It should have a surprisingly long life. This is a considerable surprise in a generally poor vintage. Anticipated maturity: Now-2005. Last tasted, 3/90.
Hersteller
Château Mouton Rothschild
Als einziges unter den Ersten Gewächsen in Bordeaux erwarb das Château Mouton Rothschild seine hohe Einstufung erst nach der berühmten Klassifikation von 1855. Im Jahr 1973 setzte sich Baron Philippe de Rothschild erfolgreich für das Château ein, was ihm den Premier-Cru-Status einbrachte, unter dem es heute rangiert. Seine Weine besetzen kontinuierlich die Spitze der klassifizierten Gewächse und sind mit ihrer Opulenz und Zugänglichkeit, gepaart mit Noten von schwarzer Johannisbeere und kraftvollem Tannin, ihrem erstklassigen Verschnittstil treu geblieben. Baron Philippe hat dies nach der Aufstufung seiner Weine treffend formuliert: “Premier je suis. Second je fus. Mouton ne change”, was bedeutet: “Erster bin ich. Zweiter war ich. Mouton ändert sich nicht.” Viele Jahre lang bis zu ihrem Tod 2014 leitete seine Tocher, die Kunstliebhaberin Baroness Philippine das Anwesen. Ihr ist es zu verdanken, dass weltberühmte Künstler wie Andy Warhol, Pablo Picasso, Marc Chagall, Keith Haring und Georges Braque die Etiketten für verschiedene Jahrgänge gestaltet haben. Neben dem Aushängeschild Mouton Rothschild und dem Zweitetikett Le Petit Mouton ist auch der in geringeren Mengen hergestellte Premium-Weißwein Aile d’Argent eine Versuchung.