93 Robert Parker
Three late-released bottles of the 1975 Lafite Rothschild were drinking beautifully, soaring from the glass with scents of sweet red berries, camphor, cigar box and loamy soil. Medium to full-bodied, ample and enveloping, with a generous core of fruit, melting tannins and succulent acids, this is a soft, seamless wine despite the inherently firm style of the vintage, and it's at its peak today.
15 Rene Gabriel
Oft getrunken, war aber nie auch nur im Entferntesten als Premier Grand Cru zu bezeichnen. Manchmal ist er faulig, manchmal ist die Säure blechig. Also – falls Sie wirklich von diesem Wein im Keller haben – dann füttern Sie Auktionshäuser damit und kaufen billigere und bessere Weine dafür. 96: Er roch wie ein Margaux gleichen Jahrganges; viel Jod-, Austernnoten, Leder. Vielleicht um Nuancen besser als die vorangegangenen Flaschen – wiederum nach dem Motto: «Die Zeit heilt viele Wunden». Trotzdem weit entfernt vom Niveau eines Premier Grand Cru. Besser wird er sicherlich nicht und schlechter kann er nicht mehr werden. 09: Wenn man eine alte Wolldecke in einem Minzentee einlegt, so müsste das dann eigentlich auch genau so riechen wie dieser grauslige Lafite. Erst meint man es sei Korken - dann sehr alte unsaubere Fässer und dann ist man ziemlich sicher dass es irgendwie ein dünner, ziemlich stinkiger Lafite sein muss. 10: Auf Andlugdet bei einem Côte-de-Boeuf-Diner. Etwas jodig zu Begin, Torfnoten, aber doch besser als alle 75er-Lafite die ich bisher hatte. Diese Flasche: 16/20. 11: Bräunlich-Orange. Viel frisch gestochener Torf, alter Tabak, wie ein Lagavulin Whisky mit wenig Alkohol, salzige Noten, Seegrasnuancen und altes Holz. Leichter Gaumen, gut stützende Säure, sehnige Muskeln und kapselige Noten. Gut zu trinken aber leider weit hinter den Jahrgangs- und Premier-Erwartungen. Wer einen grossen 75er-Premier trinken will, der muss sich an einen lange dekantierten Latour halten. Weinfreund Ernst Manser aus St. Gallen nahm diese Flasche als Joker mit.