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Rezensionen & Bewertungen
16 Von Rene Gabriel
1991 in Lugano eine Magnum: Mittelgewichtig, doch recht komplex. Hatte aber gegen den nachfolgenden 64er Latour gleichen Formates keine Chance! 1993 in einer Blindserie eine normale Flasche gegen eine Magnum verkostet: Die 75 cl Flasche war arg müde und bereits oxydativ (13/20 Punkte). Die Magnum etwas vom besten, was ich je von Mouton dieses Jahrganges getrunken hatte. 1995 wiederum eine absolut tolle Magnum an der 64er Grossflaschenprobe mit Georg Wolff in Linz: Süsses, in den Ansätzen wuchtiges Bouquet; Eucalyptus, Trüffel und Pralinen, schönes Terroir anzeigend. Malziger Gaumen mit kräftiger, noch Stütze abgebender Struktur, zeigt gewisse Reserven. Normalflasche im Jahr 1999 (17/20): Intensives Médoc-, Cabernet-Bouquet, feine Jodnote, leicht störende Metallnote, die einen erdigen Charakter ausstrahlt. Im Gaumen recht saftig, wirkt dicht, fleischige, feine Kapselnote im Extrakt, langgezogener Körper, viel Rückaromatik. Tolle Magnum, wenn auch von einer sanften, kaum spürbaren unsauberen Note begleitet. 02: Patrick Bopp öffnete eine Magnumflasche am Vorabend zu seiner grossen 66er Probe. Soll man diesen Wein jetzt im Bouquet bewundern und dann keinen Schluck davon nehmen? Und soll man ihn so in Erinnerung behalten, wenn man ihn nur gerade in den ersten zwei Minuten beschnuppert? Man kann es drehen und wenden wie man will, die Nase ist besser als der Gaumen, denn der Wein entwickelt sich sehr schnell an der Luft und wird leider sehr metallisch. Das beste am Ganzen ist die versöhnliche Mouton-Süsse. 08: Es muss wohl unterschiedliche Flaschen geben, denn so schön wie am Mouton-Memory-Abend erlebte ich ihn noch nie. Buttrige Süsse mit roten Cassisresten in der Nase. Im Gaumen zwar leicht, aber wunderschön süss, fast schon wie ein zarter. grosser, gereifter Rioja, einzig im Finale spürte man feine Kapselnoten. (17/20). 14: Gereiftes Weinrot, intakt. Man spürt in der ersten Nase die partielle Moutonsüsse, Zedernholz wie bei einem Saint Julien, schwitzende Tierhaut, etwas vulgär mit einem Glutamatschimmer. Im Gaumen tendenziell schlank, asketisch, sich mit der Restsäure verbindende Muskeln. Gut erhalten, aber leider doch nur wenig Spass vermittelnd, im Finale sorgen ein paar Schokospäne für eine versöhnliche Stimmung gegen das Finale. austrinken
Hersteller
Château Mouton Rothschild
Als einziges unter den Ersten Gewächsen in Bordeaux erwarb das Château Mouton Rothschild seine hohe Einstufung erst nach der berühmten Klassifikation von 1855. Im Jahr 1973 setzte sich Baron Philippe de Rothschild erfolgreich für das Château ein, was ihm den Premier-Cru-Status einbrachte, unter dem es heute rangiert. Seine Weine besetzen kontinuierlich die Spitze der klassifizierten Gewächse und sind mit ihrer Opulenz und Zugänglichkeit, gepaart mit Noten von schwarzer Johannisbeere und kraftvollem Tannin, ihrem erstklassigen Verschnittstil treu geblieben. Baron Philippe hat dies nach der Aufstufung seiner Weine treffend formuliert: “Premier je suis. Second je fus. Mouton ne change”, was bedeutet: “Erster bin ich. Zweiter war ich. Mouton ändert sich nicht.” Viele Jahre lang bis zu ihrem Tod 2014 leitete seine Tocher, die Kunstliebhaberin Baroness Philippine das Anwesen. Ihr ist es zu verdanken, dass weltberühmte Künstler wie Andy Warhol, Pablo Picasso, Marc Chagall, Keith Haring und Georges Braque die Etiketten für verschiedene Jahrgänge gestaltet haben. Neben dem Aushängeschild Mouton Rothschild und dem Zweitetikett Le Petit Mouton ist auch der in geringeren Mengen hergestellte Premium-Weißwein Aile d’Argent eine Versuchung.