20 Rene Gabriel
88: Fortgeschrittener Alterston, am Rand abfallend. Volle, ausladende, distinguierte Nase; perfekt gewürzt. Immer noch verdeckte Aromen, die anzeigen, dass der Höhepunkt noch nicht erreicht ist. Reiche Adstringenz, saftig, ohne jegliche Ermüdungserscheinungen (19/20). Am Samstagabend besuchten meine Frau und ich in Stuttgart das ABBA-Musica. Am Sonntag lud Weinfreund Gerhard Müller-Schwefe in der Burg Staufeneck zum Mittagstisch. Nach Besichtigung des alten, gut mit Bordeaux gefüllten Schlosskellers liess er einen 1945er Mission dekantieren. Die Farbe immer noch recht jung, wenige Reife nur ein feiner ziegelroter Rand aussen zeigend. Die Nase logischerweise sehr reif, frisch geschnittene Pilze, animalische Konturen, Walnussaromen, Malagarosinen, Himbeerenspuren (?) und immer noch eine feine, wenn auch schlanke Süsse dahinter. Langer, feingliedriger Gaumen, sehr saftig und nicht so markante Gerbstoffe zeigend wie andere 45er ähnlichen Kalibers, die Aromatik zeigt Ratafia-Spuren, Kräuternoten und ein Hauch Schoko-Minze im langen Finale. Fragil, aber immer noch als sehr gross zu taxieren. 06: Recht dunkles Weinrot, leicht matt, oranger Rand. Nobles, filigranes Bouquet, waldige Süsse, fermentierter Schwarztee, Jasminduft, Malz, Tannenharz, Fichte, Blutnoten unterstreichen die Fleischigkeit des Nasenbildes. Im Gaumen Delikatesse pur, Eleganz, kandierte Früchte, Ledernoten, Havannatabak, viel Rosinen und im Finale die typischen Stall- und Ledernoten. Mission- durch und durch von der Aromatik her, im Finale durch die doch etwas zu pointierten Kapseltöne etwas Abzug gebend. Gerhard Müller-Schwefe nahm im Februar 2007 seine letzte Magnum mit in die Tenne nach Kitzbühel. Schwieriger Beginn, Bakelit, Mercaptan doch weil man die Evolution an der Luft so kennt, wusste ich, dass er ganz einfach Zeit noch mehr Zeit braucht, trotzdem schon 30 Minuten nach dem Dekantieren vergangen waren. Rosenholz, Rauch, Korinthen, Nelkenkpfe, wirkt fast etwas kühl, Cassistauden, immer noch Brombeerenspuren. Fleischig, muskulös, kapselige Noten, eine deutliche umfassende Adstringenz weniger Fleisch und Fett, aber eine gewaltige Rückaromatik aufweisend. In dieser unzerstörbaren Magnum noch weitere 30 Jahre haltbar und - Dank dem Grossformat - auf einer Wertung von 19/20 liegend: Top-Normalflaschen liegen bei 18/20. 07: Noch sehr dunkel, Würziges Bouquet mit viel wildem Rosmarin, Minztönen, Korinthen, Rauch, Torfnoten. Im Gaumen fleischig mit stützenden Konturen, die Gerbstoffe sind nocht so massiv und körnig wie bei gewissen, anderen, grossen 45er (Margaux und Latour und Haut Brion im Speziellen), deshalb ist er erstaunlich fein, im Finale einen feinen Kapselton und auch ein Hauch Aceto Balsamico zeigend, viel Aromendruck im langen Finale. (19/20). 12: Leuchtendes Weinrot, recht dunkel in der satten Mitte, aufhellend am orangen Rand. Minziges und kräutriges Bouquet, feiner Zedernduft, wärmende Malznoten, Pralinentöne, etwas Moccajogurth, erhaben mit einer absolut traumhaften, ausufernden Cabernetsüsse. Grosser Gaumen, grosser Wein, irgendwie nicht die 45er Tanninkrallen in sich bergend, sondern voll auf Eleganz setzend, kalter Darjeeling und Hustenbonbons im Finale zeigend, durch seine fein pfeffrige Säure enorm ist er enorm lang. Eine zeitlose Mission-Legende. trinken
20 Rene Gabriel
88: Fortgeschrittener Alterston, am Rand abfallend. Volle, ausladende, distinguierte Nase; perfekt gewürzt. Immer noch verdeckte Aromen, die anzeigen, dass der Höhepunkt noch nicht erreicht ist. Reiche Adstringenz, saftig, ohne jegliche Ermüdungserscheinungen (19/20). Am Samstagabend besuchten meine Frau und ich in Stuttgart das ABBA-Musica. Am Sonntag lud Weinfreund Gerhard Müller-Schwefe in der Burg Staufeneck zum Mittagstisch. Nach Besichtigung des alten, gut mit Bordeaux gefüllten Schlosskellers liess er einen 1945er Mission dekantieren. Die Farbe immer noch recht jung, wenige Reife nur ein feiner ziegelroter Rand aussen zeigend. Die Nase logischerweise sehr reif, frisch geschnittene Pilze, animalische Konturen, Walnussaromen, Malagarosinen, Himbeerenspuren (?) und immer noch eine feine, wenn auch schlanke Süsse dahinter. Langer, feingliedriger Gaumen, sehr saftig und nicht so markante Gerbstoffe zeigend wie andere 45er ähnlichen Kalibers, die Aromatik zeigt Ratafia-Spuren, Kräuternoten und ein Hauch Schoko-Minze im langen Finale. Fragil, aber immer noch als sehr gross zu taxieren. 06: Recht dunkles Weinrot, leicht matt, oranger Rand. Nobles, filigranes Bouquet, waldige Süsse, fermentierter Schwarztee, Jasminduft, Malz, Tannenharz, Fichte, Blutnoten unterstreichen die Fleischigkeit des Nasenbildes. Im Gaumen Delikatesse pur, Eleganz, kandierte Früchte, Ledernoten, Havannatabak, viel Rosinen und im Finale die typischen Stall- und Ledernoten. Mission- durch und durch von der Aromatik her, im Finale durch die doch etwas zu pointierten Kapseltöne etwas Abzug gebend. Gerhard Müller-Schwefe nahm im Februar 2007 seine letzte Magnum mit in die Tenne nach Kitzbühel. Schwieriger Beginn, Bakelit, Mercaptan doch weil man die Evolution an der Luft so kennt, wusste ich, dass er ganz einfach Zeit noch mehr Zeit braucht, trotzdem schon 30 Minuten nach dem Dekantieren vergangen waren. Rosenholz, Rauch, Korinthen, Nelkenkpfe, wirkt fast etwas kühl, Cassistauden, immer noch Brombeerenspuren. Fleischig, muskulös, kapselige Noten, eine deutliche umfassende Adstringenz weniger Fleisch und Fett, aber eine gewaltige Rückaromatik aufweisend. In dieser unzerstörbaren Magnum noch weitere 30 Jahre haltbar und - Dank dem Grossformat - auf einer Wertung von 19/20 liegend: Top-Normalflaschen liegen bei 18/20. 07: Noch sehr dunkel, Würziges Bouquet mit viel wildem Rosmarin, Minztönen, Korinthen, Rauch, Torfnoten. Im Gaumen fleischig mit stützenden Konturen, die Gerbstoffe sind nocht so massiv und körnig wie bei gewissen, anderen, grossen 45er (Margaux und Latour und Haut Brion im Speziellen), deshalb ist er erstaunlich fein, im Finale einen feinen Kapselton und auch ein Hauch Aceto Balsamico zeigend, viel Aromendruck im langen Finale. (19/20). 12: Leuchtendes Weinrot, recht dunkel in der satten Mitte, aufhellend am orangen Rand. Minziges und kräutriges Bouquet, feiner Zedernduft, wärmende Malznoten, Pralinentöne, etwas Moccajogurth, erhaben mit einer absolut traumhaften, ausufernden Cabernetsüsse. Grosser Gaumen, grosser Wein, irgendwie nicht die 45er Tanninkrallen in sich bergend, sondern voll auf Eleganz setzend, kalter Darjeeling und Hustenbonbons im Finale zeigend, durch seine fein pfeffrige Säure enorm ist er enorm lang. Eine zeitlose Mission-Legende. trinken
96 Wine Spectator
In perfect condition, velvety, polished and powerful, focusing its black cherry, currant and berry flavors like a laser through the cedar, toast and anise layers. Tannins are fully integrated. Defines harmony.--1945 horizontal. ?HS
96 Wine Spectator
In perfect condition, velvety, polished and powerful, focusing its black cherry, currant and berry flavors like a laser through the cedar, toast and anise layers. Tannins are fully integrated. Defines harmony.--1945 horizontal. ?HS
94 Robert Parker
The 1945 La Mission is certainly a great wine with fabulous concentration, but also a leathery, tough, hard texture. It is very powerful, broodingly rich and opaque, but the tannin is extremely elevated and one wonders what is going to fall away first, the fruit or the tannin? This wine still has the potential to last for another 20-25 years, and therein lies much of the mystique of this vintage.
94 Robert Parker
The 1945 La Mission is certainly a great wine with fabulous concentration, but also a leathery, tough, hard texture. It is very powerful, broodingly rich and opaque, but the tannin is extremely elevated and one wonders what is going to fall away first, the fruit or the tannin? This wine still has the potential to last for another 20-25 years, and therein lies much of the mystique of this vintage.