13 Rene Gabriel
Sehr unterschiedliche Erlebnisse. 1994 eine Normalflasche: Parfümiertes Terroirbouquet, Korinthen; defensive Süsse. Im Gaumen sehr extraktreich, vielleicht etwas trocken, noch stützende Tannine. Begeisterte die ganze Tischrunde. Er wird sich noch lange so halten können. Dann 1996 eine Magnum, die sehr reif war: Heu- und Portwein-Anflüge in der Nase. Die Nase war sensationell, der Gaumen aber enttäuschend. Die allerbesten Flaschen gaben 18/20 Punkte her: Irish Moos-Süsse, Waldbodentöne, ein Hauch Kräuterhustenbonbons; zeigt Fülle. Saftiger, fast cremiger Gaumen, voll auf Eleganz setzend, Eucalyptus, ein delikater, schön gereifter Bordeaux mit Grandezza. Doch es gab auch bittere Enttäuschungen, z.B. 1998: Offenes, reifes Bouquet; wirkt etwas eindimensional, aber noch intakt. Im Gaumen fester Körper, jedoch völlig drahtig und metallisch, Zahnfleisch beschlagende Adstringenz. 1998 eine Jeroboam (16/20): Süsses Kandisbouquet, Schokonote, Himbeeren, rote Johannisbeeren. Im Gaumen leider anstehende Säure, schlank, gezehrtes Finale. Und im Jahr 2002 eine völlig besch… Flasche: Purpur mit bräunlichem Schimmer. Animalisches, völlig trockenes Bouquet. Im Gaumen wenig appetitlich, Brackwasser und Jodnoten, drahtiges, ausgelaugtes Körpergerüst, weit über dem Zenit, einzig eine gewisse Todessüsse am Schluss macht den Wein noch knapp trinkbar. (13/20). 11: Der Duft war schön, aber nur kurz. Nach viel Waldschokospänen kam auch bald schon Karton dazu und dann sehr viel Tertiärnoten. Im Gaumen Torf mit zu kräftiger, metallischer Säure. Das war's wohl - für immer. vorbei
13 Rene Gabriel
Sehr unterschiedliche Erlebnisse. 1994 eine Normalflasche: Parfümiertes Terroirbouquet, Korinthen; defensive Süsse. Im Gaumen sehr extraktreich, vielleicht etwas trocken, noch stützende Tannine. Begeisterte die ganze Tischrunde. Er wird sich noch lange so halten können. Dann 1996 eine Magnum, die sehr reif war: Heu- und Portwein-Anflüge in der Nase. Die Nase war sensationell, der Gaumen aber enttäuschend. Die allerbesten Flaschen gaben 18/20 Punkte her: Irish Moos-Süsse, Waldbodentöne, ein Hauch Kräuterhustenbonbons; zeigt Fülle. Saftiger, fast cremiger Gaumen, voll auf Eleganz setzend, Eucalyptus, ein delikater, schön gereifter Bordeaux mit Grandezza. Doch es gab auch bittere Enttäuschungen, z.B. 1998: Offenes, reifes Bouquet; wirkt etwas eindimensional, aber noch intakt. Im Gaumen fester Körper, jedoch völlig drahtig und metallisch, Zahnfleisch beschlagende Adstringenz. 1998 eine Jeroboam (16/20): Süsses Kandisbouquet, Schokonote, Himbeeren, rote Johannisbeeren. Im Gaumen leider anstehende Säure, schlank, gezehrtes Finale. Und im Jahr 2002 eine völlig besch… Flasche: Purpur mit bräunlichem Schimmer. Animalisches, völlig trockenes Bouquet. Im Gaumen wenig appetitlich, Brackwasser und Jodnoten, drahtiges, ausgelaugtes Körpergerüst, weit über dem Zenit, einzig eine gewisse Todessüsse am Schluss macht den Wein noch knapp trinkbar. (13/20). 11: Der Duft war schön, aber nur kurz. Nach viel Waldschokospänen kam auch bald schon Karton dazu und dann sehr viel Tertiärnoten. Im Gaumen Torf mit zu kräftiger, metallischer Säure. Das war's wohl - für immer. vorbei