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Rezensionen & Bewertungen
18 Rene Gabriel
98: Fassprobe (18/20): Würziges Cassis- und Holunderbouquet, eine dezente Sandelholzsüsse darin, die im feinen, fast zarten Bouquet mitschwingt; die Nase wirkt subtil, geradlinig und recht tiefgründig, entwickelt an der Luft immer mehr Dörrfrüchtenuancen. Im Gaumen saftig, Kirschen, gut stützende, im Nachklang massive Adstringenz, langes, elegantes Nachspiel. Ein schwer einzuschätzender Pétrus, der wie immer erst in zehn Jahren richtig aufzeigen wird, wo sein effektives Potential liegt. 99: Süsses, komplexes Bouquet (Pflaumennote); die Frucht wirkt reif, fast buttrig von der Ausstrahlung her, gewürzt ist dieses breit gefächerte Nasenbild mit einer feinen, floralen Note und Cassis. Im Gaumen aussen cremig, wiederum dieses Cassisstaudenaroma aufweisend, welche ihm Maipo Valley-Affinität (Chile) verleiht, auf der Zunge noch pelzig, starke Adstringenz. Ein solider, gut selektionierter Pétrus, der aber mit den anderen 97er Stars aus dem Libournais (L'Eglise-Clinet und Ausone) nicht ganz mitzuhalten vermag (18/20). 00: Übermut oder Unvernunft? Wohl beides – aber wenn wir ihn nicht bestellt hätten, dann wäre er wohl nicht mehr lange für 380 Franken auf der Restaurantweinkarte zu finden gewesen: Die Farbe ist erstaunlich tief. Die Frucht extrem rotbeerig mit Kirschen und Himbeeren durchsetzt, sehr pfeffrig mit trockenem Holzspiel darin. Im Gaumen ebenfalls mit Rasse und Fruchtpep ausgestattet, verbunden mit einer geduldigen Adstringenz. Viel zu jung und doch so schön. (18/20). 04, Normalflasche: Mittleres Rubin, leuchtend. Kräftiges, pfeffriges Bouquet, Himbeeren aber auch Weichselnoten, heller Kaffee, Irish-Moos, getrocknete weisse Pfefferkörner, zeigt viel Rasse in der Nase, erste Schokonoten dahinter. Im Gaumen saftig, feiner Stoff, erste Rundungen in den Gerbstoffe, wieder helle Schokonoten, saftig, mittleres, bis schlankes Finale. Jetzt einen ersten, grossartigen Genuss bietend. Sicherlich einer der besten 1997er im Bordelais – zusammen mit Ausone und Eglise-Clinet. (18/20). 06: Lucien Schmidlin brachte ihn als siebten Wein an diesem Abend. Es war ein atemberaubendes Pomerolerlebnis mit Frucht, Parfüm und Frische. Hier zeigt sich Pétrus' Stärke in schwachen Jahren mit unglaublich grossen Weinen.07: Aufhellendes Granat, recht transparent, erster Reifeschimmer. buttriges Bouquet, rote Maulbeeren, Damassinepflaumen, helles Karamell und ein feiner Ingwertouch zeigend. Saftiger Gaumen, mittelmässig viel Stoff, die Gerbstoffe sind halbsüss und zeigen die nötigen Rundungen um den mittelgewichtigen Wein zu bewegen, im Finale Milchschokotöne, zwar ein recht grosser und auch recht schöner Wein, zeigt erst im Nachklang noch gewisse Reserve (17/20). 11: Mittleres Rubin-Granat. Dezent vegetale Noten von einem kühlen, knappen Jahrgang geprägt, noch verschlossen. Im Gaumen erstaunlich viele Reserven zeigend, atypisch für einer 97er, typisch aber vielleicht doch für einen Pétrus der halt immer noch einen Tick mehr drin hat und somit noch absolut jung ist, prägnant, fast ein Bisschen streng, im Innern leicht grün, legt noch zu. Ist noch nicht trinken ( - 2026)
92 Wine Spectator
This is a forgotten Ptrus. Good dark color, with lovely plum and light raspberry aromas. Full-bodied, with silky tannins and a fresh, fruity finish. A beauty. Fresh and long. Slightly better than when I tasted it a few years back.--Ptrus non-blind vertical. Best after 2005. JS
91 Robert Parker
The backward 1997 (2,300 cases produced) needs 3-4 years of cellaring. The dense plum/ruby/purple color is accompanied by a closed bouquet of mocha, dried tomato skin, and black fruits. In the mouth, it is one of the most muscular 1997s, exhibiting outstanding concentration, length, intensity, and depth, copious tannin, and a fine mouth-feel. Anticipated maturity: 2006-2025.
Hersteller
Château Pétrus
Die Rotweine von Pétrus zählen zweifellos zu den ganz großen im Bordelais, und wenn sie sich auch auf vielerlei Weise beschreiben lassen, so ist doch jeder Jahrgang unbestreitbar ikonisch, legendär und überreich. Während diese Weine heute zu den gesuchtesten auf der Welt zählen, war das Château vor hundert Jahren noch fast gänzlich unbekannt. Dieser Zustand änderte sich, als 1962 Jean-Pierre Moueix die Bewirtschaftung, Bewerbung und Verwaltung des Guts übernahm. Binnen zehn Jahren wurde die Familie Moueix Alleineigentümerin von Pétrus und vergrößerte die Weinbergfläche, was als einer der lukrativsten Käufe in Pomerol gilt. Heute findet sich die 11,5 Hektar große Parzelle unter den höchsten der Appellation und ist zum überwiegenden Teil mit Merlot (95%) und im Übrigen mit Cabernet Franc bepflanzt, denn diese Sorten profitieren von den gut gedränten Lehmböden. Bei Pétrus ist man von der Rebe bis zum Keller extrem qualitätsbewusst, und dieser hohe Anspruch an die Reinheit des Produkts ist die Grundlage der kraftvollen und dabei feinen Weine. Der Grand Vin ist eine Kulmination des einzigartigen Terroirs und unnachahmlichen Stils des Hauses. Pétrus ist eine majestätische Zusammenstellung dunkler Früchte, orientalischer Gewürze und makellos integrierter Eichennoten, mit dem Ergebnis eines der reichsten Weine Pomerols. Für einige Jahrzehnte Geduld wird man über alle Maßen belohnt.