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Rezensionen & Bewertungen
18 Von Rene Gabriel
18 Von Rene Gabriel
90 Von Robert Parker
90 Von Robert Parker
88 Von Wine Spectator
88 Von Wine Spectator
Erstmals begegnete ich diesem Wein 1990 am Mittagstisch der Familie Moueix. Schien mir damals noch recht rustikal für einen Premier Grand Cru. Auch in nachfolgenden Notizen fehlte mir immer etwas die Konzentration, weil ihn die Tanninkonturen zum Médoc des Libournais machten. Ein paar Flaschen zeigten einen waldig moosigen Untergrund. Die Kraft ist vorhanden und der Wein legt auch heute noch durch das Dekantieren zu. Was aber immer bleibt, ist ein feiner, metallischer Kapselton auf der Zunge. 1998 trank ich mit Pierre Lurton auf dem Château ein halbes Fläschchen zum Aperitif nach einem Marathon von mehr als 250 verschiedenen Fassproben: Ein moosig süsser Wein, der im Gaumen eine gewisse Rustikalität aufweist. Hat mir aber einen erlösenden Spass bereitet. 99: Ausbrechendes, wildes Bouquet; fassige Note, Pilztöne, aber eine gewisse Terroirnote darin. Im Gaumen recht weich, viel Fleisch, bourgeoise Tannine, braucht viel Luft und entwickelt nach einer halben Stunde eine feinwürzige Eucalyptus- und Ledernote. 03: Er entwickelt sich weiter positiv und wird wohl erst seinen grössten Genuss bieten, wenn die meisten Flaschen ausgetrunken sind. Die Nase zeigt einen sehr artisanalen Bordeaux mit Pferdesattel und Korinthenton, Ricola-Kräuterbonbons. Im Gaumen einerseits malzig, andererseits Konturen wie ein Médoc-Cabernet, im Finale exotische Gewürze; Kardamom, arabischer Kümmel und das alles wieder recht süss verpackt. (18/20). 12: Erstaunlich dunkle Farbe, darin bräunlicher Schimmer. Eigenwilliges Bouquet, Acetonoten, leicht stechend in der Nase, irgendwie auch an altes Leder und Pferdestall erinnernd, in der trockenen Süsse findet man Korinthen und Rauch. Im Gaumen tendenziell besser als in der Nase, hier fleischig, markant, süss, Biomalzaromen und dunkel gedarrte Gerste. Einen Tag später traf ich den gleichen Wein gar in der Jéroboam-Flasche (5 Liter) an. Er war ziemlich bockig und er musste stark belüftet werden. Es wären noch recht viel Gerbstoffe für später da, aber da ist dieser Cheval nicht alleine, das gehört zum fragwürdig gross gehandelten Jahrgang. Länger dekantieren und als Essbegleiter einsetzen. Diese Flasche: 17/20. Beste Flaschen: trinken
Hersteller
Château Cheval Blanc
Das legendäre Château Cheval Blanc produziert Jahrgang für Jahrgang phänomenale Weine, darunter einige der namhaftesten auf der Welt. Bernard Arnault und Albert Frère kauften das Gut in den späten 1990er Jahren und scheuen keine Kosten, um es zum vortrefflichsten Château am rechten Bordeaux-Ufer zu machen. Klassifiziert als Grand Cru Classé der Stufe A, hat das Cheval Blanc zweifellos die höchstgelegenen Weinberge mit Cabernet Franc in Bordeaux. Insgesamt besitzt das Gut fünfundvierzig einzelne Parzellen, verstreut in dem Gebiet an der Grenze zur Appellation Pomerol, davon über 39 Hektar Cabernet Franc. Dieser einzigartige Flickenteppich und der hohe Anteil Cabernet Franc machen die großartige Komplexität dieses Weines aus. Ein Cheval Blanc mit klassischer Stilistik lässt sich anhand seiner reichen, konzentrierten und hochkomplexen dunklen Beerenfrüchte und sämtlicher Gewürzaromen beschreiben. Nach zehn Jahren oder noch längerer Lagerung entfaltet sich die strukturierte seidige Textur des Grand Vin, Cheval Blanc, auf höchstem Niveau. Ein wahrlich unübertroffener Wein.