17 Rene Gabriel
Es fällt mir schwer, hier ein bindendes Urteil zu verkünden. Einerseits ist der Wein genial, ja fast einer der besten St. Emilion des Jahrganges 1990. Andererseits ist auch hier diese Altfass- und Kellernote festzustellen, die mir bei anderen Canon-Jahrgängen davor und danach aufgefallen ist. Das Potential reicht locker für 18/20 Punkte, der Wein selbst präsentiert sich auch jetzt, am Anfang seiner Genussreife, wie ein "enfant terrible". In der Hoffnung, dass die Genialität überwiegt und die Zeit alle Wunden heilt, lasse ich die grosse Note stehen. Doch eben, es könnte auch sein, dass Sie den Wein despektierlich und unappetitlich finden... Arrivage (18/20?): Erst jetzt zeigt sich dieser lange verschlossene Wein so richtig: Volles, süsses, fast umwerfendes Cassis- und Pflaumenbouquet, sanft buttrige Süsse darin, Pralinennote. Fetter, aber dennoch eleganter Körper, wirkt wesentlich konzentrierter als der 90er Cheval Blanc, eine gute Säure und eine intensive Adstringenz zeigen ein langes Leben an. 00: Sattes, recht tiefes Weinrot, fein aufhellender Rand. Erdiges, mineralisches Bouquet, Schoko- und Pflaumennoten, die Frucht ist abgeklungen. Fülliger, fleischiger Gaumen, etwas laktisch, Kandisnote, noch fein adstringierend, Lakritze im Nachklang. 17/20 vorbei
17 Rene Gabriel
Es fällt mir schwer, hier ein bindendes Urteil zu verkünden. Einerseits ist der Wein genial, ja fast einer der besten St. Emilion des Jahrganges 1990. Andererseits ist auch hier diese Altfass- und Kellernote festzustellen, die mir bei anderen Canon-Jahrgängen davor und danach aufgefallen ist. Das Potential reicht locker für 18/20 Punkte, der Wein selbst präsentiert sich auch jetzt, am Anfang seiner Genussreife, wie ein "enfant terrible". In der Hoffnung, dass die Genialität überwiegt und die Zeit alle Wunden heilt, lasse ich die grosse Note stehen. Doch eben, es könnte auch sein, dass Sie den Wein despektierlich und unappetitlich finden... Arrivage (18/20?): Erst jetzt zeigt sich dieser lange verschlossene Wein so richtig: Volles, süsses, fast umwerfendes Cassis- und Pflaumenbouquet, sanft buttrige Süsse darin, Pralinennote. Fetter, aber dennoch eleganter Körper, wirkt wesentlich konzentrierter als der 90er Cheval Blanc, eine gute Säure und eine intensive Adstringenz zeigen ein langes Leben an. 00: Sattes, recht tiefes Weinrot, fein aufhellender Rand. Erdiges, mineralisches Bouquet, Schoko- und Pflaumennoten, die Frucht ist abgeklungen. Fülliger, fleischiger Gaumen, etwas laktisch, Kandisnote, noch fein adstringierend, Lakritze im Nachklang. 17/20 vorbei