20 Rene Gabriel
11: Für Oswin Lipp zu seinem 40igsten Gerburstag geöffnet. Leuchtendes Weinrot mit orangen und ziegelroten Tönen. Fein rauchig, dann mit unglaublich frischen Himbeerennoten aufwartend, warme Pralinen, geröstete Haselnuss und ein Hauch Caramel, ausladend und berauschend. Im Gaumen ein Ausbund an Süsse, grazile Textur mit einem Gänsehaut vermittelndem Parfüm im Innern, alles ist charmant, perfekt verteilt und das Finale hat eine Pomerolsüsse, wie es nur ein Wein auf der Welt derartig vermitteln kann: Pétrus! 11: Im Herbst zum vierten Mal in diesem Her getrunken. Also bekomme ich langsam 1971er-Pétrus-Routine. Das Ding ist burgundisch, fruchtfrisch und tänzerisch. 11: Im Old Swiss House. Mitteldunkles Rot mit deutlich reifendem, dezent orangem Rand. Das Bouquet begann mit einem Rosinen-Pralinenton, dabei eine volle burgundische Merlotsüsse zeigend, weit ausladend. Im Gaumen Erdbeermark, wieder viel Schokonoten, feine Kräuter und sogar etwas Honig im Finale. Es war der bisher süsseste 1971er Pétrus. Er war genau auf dem Punkt! Als ich aufs Wein-Buffet schielte, sah ich, dass es noch ein wenig in der Flasche hatte. Als ich mich unbemerkt fühlte, schlich ich mich meinem Glas dort hin. Nur der Nikolaus hat mich gesehen… (20/20). 14: Aus Gabriel’s Weinkeller. Sehr dunkles, gereiftes Purpur. Süsses, Bouquet, welches nach reifen, dunklen Pflaumen und Pralinen duftet, getrocknete Himbeeren, Himbeerendropse, Rosenpfeffer, leicht rahmig und somit mit einer sublimen Fülle, die Merlots zeigen ihre Frische und Süsse, komplex und nach «pomeroligem Richebourg» duftend, also die klassische, grosse Pétrusnase zeigend. Perfekter Gaumen, auch hier wieder eine berauschende Süsse, Waldhimbeeren, Grenadine, Erdbeerenkonfitüre, Kokos und Ingwer im Innern zeigend, immer noch mit passendes Adstringenz. Ein ganz grosser Pétrus mit unendlich vielen Finessen. Der Wein hält, in dieser Form, noch locker ein paar Jahrzehnte durch. Die Muse küsst den Kenner! (20/20). 15: Als ich den Wein dekantierte, duftete es nach frisch gepflückten Beeren und das Bouquet erfüllte einen grossen Teil des Raumes. Leuchtendes Granat, keine Müdigkeit in der Farbe zeigend. Das Bouquet beginnt genial und zeigt unglaublich viele Facetten, dabei wirkt das Nasenbild frisch, weist Kräuter auf (Minze und Eisenkraut), dann folgen Beeren in einem Spiel von rot, blau bis schwarz. Alles ist in einer traumhaften Süsse verpackt. Der Ansatz vom Nasenbild ist tendenziell etwas laktisch und das gibt dem Bouquet eine schier rahmige Fülle. Im Gaumen geradlinig und direkt, mit einer fantastischen Präzision und Ausgeglichenheit. Ein bewegender Schluck eines absolut perfekt gereiften, ganz grossen Pétrus. Keine Bombe, aber mit einem burgundischen Richebourg-Flair. Wenn man solch genialen Flaschen begegnet, so hat man hier mindestens zehn weitere Jahre die volle Genussgarantie.
95 Robert Parker
This is a sensational Petrus that has drunk well since the mid-1970s. Plum/garnet in color with noticeable orange at the rim, the chocolate, mocha, sweet, fruit-scented bouquet is followed by a rich, velvety, full-bodied wine with layers of silky fruit. The 1971 must surely be the wine of the vintage. Light to moderate tannins and high alcohol will continue to preserve this plump, unctuous wine for another decade. This is Petrus at its most seductive. Anticipated maturity: Now-2005. Last tasted, 3/94.
94 Wine Spectator
This wine is as comfortable as your favorite pair of slippers. Extremely caressing, with wonderfully enticing aromas and flavors of tobacco and violets and a rich, round palate.--Pétrus vertical. Drink now. JS