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Lafite (Ex-Château 2022) 1982 75cl

1er Grand Cru Classé | Pauillac | Bordeaux | Frankreich
Ausverkauft
Rezensionen & Bewertungen
20 Von Rene Gabriel
97 Von Vinous
96 Von James Suckling
94 Von Wine Spectator
Ich bin von diesem Wein hin- und hergerissen. Steht seiner Zukunft Genialität oder eine ähnlich schnelle Entwicklung wie bei anderen Lafite-Weinen aus dieser Dekade bevor? Der Tarif wird in den nächsten zehn Jahren etwa zwischen 18/20 und 19/20 Punkten sein. Kaum zugänglich im Jahr 1988 (18/20): Verschlossene Nase mit verdeckter Süsse. Im Gaumen extraktreich, trocken und ebenfalls verschlossen, zungenbeschlagendes Tannin. In seiner Gesamtqualität ist Lafite nicht so erschlagend wie andere Pauillacs. 1990 kurz nach dem 82er Duhart getrunken: Sicherlich nicht mit den besten 82ern mithaltend: Ausladend, aber in sich verschlossen, defensive Süsse, Dörrfrüchte, Malaga, Vanille. Im Gaumen süsse Tannine, an einen Sangiovese erinnernd, noch Barriquenspuren, eng gegliedert mit sehr guten Reserven. Irgendwann wird sich dieser Wein an mir und meinen "Lafite-Unkenntnissen" rächen, dachte ich mir ein Jahr später. Blind eingeschenkt bei Walter Kaufmann sofort als grossen 82er erkannt – aber als welchen? Sehr wahrscheinlich hatte er gar nie eine Fruchtphase. Heute noch komplett verschlossen. Nach einer Stunde ist eine feine, pflaumige Süsse zu erkennen, dann folgen Dörrfrüchte und ein Hauch Zimt, dies alles aber nur in Spurenelementen – von der Spitze des Eisberges aus zu erkennen. Der Gaumen ist kompakt, undurchdringlich mit Massen von Gerbstoffen. Er wird sich dann öffnen, wenn andere ausgetrunken sein sollten. 1994 ein überwältigender Wein in einer Lafite-Vertikale: Er zeigt immer mehr, dass er seine 19/20 Punkte wirklich wert ist. Eine andere Probe: Er ist so verführerisch süss und so vielschichtig, jedoch trotzdem verschlossen wirkend. Während ich, ohne zu wissen, was es war, fast ausflippte, tranken meine Tischnachbarn den 82er Pichon-Lalande leer. Erare humanum est! Süsses Pflaumen-, Sandelholzbouquet im Jahr 1998, fast eine Rioja-ähnliche Süsse, Caramelnote dahinter. Völlig elegant, im Gaumen weich und tänzerisch, rundes, molliges Extrakt. Jetzt schon wunderschön zu trinken. 99: Nicht ganz so genial erlebt: Wird jetzt erdiger und verliert an Frucht, darunter eine mittlere Konzentration. Nicht, dass ich ihm ein Haar krümmen möchte, aber ich bevorzuge glaube, dass der wesentlich preiswertere 1989er Lafite grösser wird. 04: Eine Magnum die aufzeigt, dass dieser 1982er Lafite definitiv keine Chance gegen Mouton und Latour aus dem gleichen Jahrgang hat (18/20). 05: Direkt im Vergleich mit Mouton 1982 und Mouton 1986 bei einer Einladung von Helmut Dorsch in Kitzbühel. Der Serienspender war allerdings Hardy Rodenstock der ebenfalls mit von der Partie war. Der Wein war vielleicht etwas zu warm und eventuell mit 5 Stunden auch etwas zu lang dekantiert worden. Die Nase sehr reif, Rosinentöne zeigend und Hirschledernoten. Im Gaumen fest, recht körnig und zwischen dem Fleisch und den Knochen feine Lücken aufweisend. Trotz dieser sanften Kritik ein grosser Bordeaux, aber kein ganz grosser 1982er. (18/20). 07: Coburg-Tasting. Sehr teife, bemerkenswerte Farbe für die damalige Lafitezeit, erste Reifetöne, aber immer noch sehr satt in der Mitte. Tiefschürfendes Bouquet, Rauch, Specknoten, dunkle Hölzer, wilder Cabernet, viel Korinthen. Fester, junger Gaumen, die Gerbstoffe sind nach wie vor massiv, der Wein zeigt eine noch fordernde Adstringenz, in sich gewaltig konzentriert, nicht viel Finessen zeigend, aber dafür eine unbändige Kraft, die ihn momentan bourgeoiser erscheinen lässt als Mouton und sogar Lafite. Wird noch zulegen können und scheint seine effektive Genussreife noch nicht erreicht zu haben. Gleicht stark seinem 59er. (19/20). 08: Wir degustierten an diesem Abend 24 Jahrgänge Lynch Bages. Welches war der beste Wein des Abends. Neidlos muss ich gestehen - der 1982er Lafite. Bernd Petrat mir ein Glas hin an der Bar. Ich war berauscht; so ein zartes Parfüm, und dieses Parfüm erinnerte mich an den 1953er Lafite in seinen Glanzzeiten. Einfach ein Traum und es wäre unfair, diesem Erlebnis nicht die maximale Punktezahl zu verleihen. Der Wein war
Hersteller
Château Lafite Rothschild
Traditionell, elegant, legendär – das berühmteste Weingut in Bordeaux lässt sich mit wenigen Worten trefflich beschreiben. Seit dem 18. Jahrhundert im Besitz der Domaines Barons de Rothschild, ist das als Erstes Gewächs klassifizierte Château Lafite Rothschild schon lange “führend bei feinen Weinen” und produziert seit Jahrzehnten Spitzenweine. Als einer der größten Produzenten in Pauillac erstreckt sich das Anwesen über mehr als 100 Hektar Rebläche mit 75% Cabernet Sauvignon, 20% Merlot, 4% Cabernet Franc und nur 1% Petit Verdot. Zwei Drittel der Weinberge bilden eine einzige Parzelle rund um das Château, während das andere Drittel zwischen den Weinbergen von Duhart-Milon liegt. Die berühmte Médoc-Kellerei produziert einen duftenden, beseelten Grand Vin, den Château Lafite Rothschild, in dem die elementare Harmonie zwischen Mensch und Natur mitschwingt. Mit demselben Gespür für das Erlesene wird der Les Carruades de Lafite Rothschild geschaffen, der einen höheren Merlot-Anteil besitzt und wesentlich beeindruckender ist als sonst bei Zweitetiketten üblich. Beide Weine gelangen nach 15 bis 20 Jahren Reifezeit zur ultimativen Einheit zwischen kraftvollem Tannin und den Aromen von Zedernholz und schwarzer Johannisbeere.