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Rezensionen & Bewertungen
20 Rene Gabriel
100 Robert Parker
99 Wine Spectator
98 Vinous
Der ehemalige, pensionierte Moueix-Önologe Jean Claude Berrout erinnert sich: "Früher haben wir immer an zwei Nachmittagen geerntet, um noch ein paar Sonnenstunden und Konzentration dazu zu gewinnen. Heute sind es eher schon die Morgenstunden um so möglichst viel Frucht und Frische zu erlangen. Für mich ist der Pétrus 2005 eine Art Vorgänger zum noch reicheren 2009er". Sein Sohn und heutiger Pétrus-Önologe Oliver Berrouet (seit Januar 2008) ergänzt: "Wir brachten Merlottrauben von unglaublicher Qualität und recht hohem Alkoholgehalt in den Keller. Und der Merlot auf dem schwarzen Lehm ist ja schliesslich das - was den Pétrus jeweils so unvergleichlich macht. Zwar werden in ganz grossen, respektive heissen Jahren auch im Blend ein paar Prozentchen Cabernet Franc's beigemischt. Vielleicht fügen wir hier ein symbolilsches Porzent dazu, aber diese Entscheidung ist noch nicht gefallen." Fassprobe: Sattes Purpur-Granat, dicht in der Mitte, lila Schimmer aussen. Verrücktes Bouquet, warme Cassisfrucht viel reife Maulbeeren, Kräuterhauch und eine zarte, aber doch spürbare Weihrauchnote, Pralinen von ganz reifem Merlot, komplex und wohlig warm ohne eine Spur von Dörrfrüchten zu zeigen. Im Gaumen eine Orgie wie damals der 1998er mit einem Fülletouch vom burgundischen 1990er, viel Kraft, gut stützende Säure die das Extrakt so richtig explodieren lässt und dann den ganzen Gaumen erfasst, kandierte Zitronenschalen, Karamell, Haselnussöl und wieder Schokotöne von zartesten Kakaoresourcen. Ein legendärer Petrus der exorbitante Spähren erklimmen wird. Vor allem vom Preis her. Aber er ist fraglos auch einer der allerbesten Pomerols und gehört zu den historisten, heroischen Pétrusjahrgängen. (20/20). Oktober 2010: Im Keller cvon Pétrus traf ich Olivier Berrouet. Er konnte mir immer noch nicht schlüssig sagen, ob die drei Barriques Cabernet Franc nun doch in den Pétrus gelangen werden. Dafür gewährte er mir eine weitere Fassprobe: Ein Mundvoll Merlot mit viel Fett und Schmelz, tolle Schoko-Ingwernoten, extrem lang. Dier Tannine sind jetzt schon voll integriert. Es fiel mir verdammt schwer diesen Degustationsschluck zu spucken. (20/20). 13: Leuchtendes Granat mit rubinen Reflexen. Ein gewaltiges Bouquet, nicht gewaltig stark, sondern gewaltig fein, rahmig, weisse Pfeffernote, helle Edelhölzer, Ingwer, Kokos, ein ganz feiner Hauch Zimt sogar, delikates Vanillin, reife Pflaumen, Schokopulver, täuscht so in der Nase eine gewisse Konsum-, respektive Genussbereitschaft vor. Ich nahm die ganze Degustationsration in den Gaumen und behielt ihn recht lange im Mund, kompakte Textur, intensive, aber doch erstaunlich milde Adstringenz, ganz fein kernig, respektive rassig im Innern, beim Schlürfen kommen unendlich viele Schichten zum Vorschein, fast noch etwas vordergründig, gebündelt und ellenlang im nachhaltigen Finale. Royaler Pétrus, dem gerade die unübliche 2009er-Merlot-Fülle zu gute kommt. Da ist nicht nur Fett, sondern es sind auch ausgleichendes Fleisch und tänzerische Muskeln im Spiel. Leider werden wenige Weinfreaks zum Handkuss dieses Pétrus 2009 kommen. Weder jung – noch gereift. warten (2020 - 2060)
Hersteller
Château Pétrus
Die Rotweine von Pétrus zählen zweifellos zu den ganz großen im Bordelais, und wenn sie sich auch auf vielerlei Weise beschreiben lassen, so ist doch jeder Jahrgang unbestreitbar ikonisch, legendär und überreich. Während diese Weine heute zu den gesuchtesten auf der Welt zählen, war das Château vor hundert Jahren noch fast gänzlich unbekannt. Dieser Zustand änderte sich, als 1962 Jean-Pierre Moueix die Bewirtschaftung, Bewerbung und Verwaltung des Guts übernahm. Binnen zehn Jahren wurde die Familie Moueix Alleineigentümerin von Pétrus und vergrößerte die Weinbergfläche, was als einer der lukrativsten Käufe in Pomerol gilt. Heute findet sich die 11,5 Hektar große Parzelle unter den höchsten der Appellation und ist zum überwiegenden Teil mit Merlot (95%) und im Übrigen mit Cabernet Franc bepflanzt, denn diese Sorten profitieren von den gut gedränten Lehmböden. Bei Pétrus ist man von der Rebe bis zum Keller extrem qualitätsbewusst, und dieser hohe Anspruch an die Reinheit des Produkts ist die Grundlage der kraftvollen und dabei feinen Weine. Der Grand Vin ist eine Kulmination des einzigartigen Terroirs und unnachahmlichen Stils des Hauses. Pétrus ist eine majestätische Zusammenstellung dunkler Früchte, orientalischer Gewürze und makellos integrierter Eichennoten, mit dem Ergebnis eines der reichsten Weine Pomerols. Für einige Jahrzehnte Geduld wird man über alle Maßen belohnt.