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Rezensionen & Bewertungen
19 Von Rene Gabriel
94 Von Wine Spectator
90 Von James Suckling
88 Von Robert Parker
Erstmals 1989 zusammen mit Jean-Paul Gardère auf Latour getrunken! Pflaumennase, Fleisch- und Wildgerüche, an Rundungen gewinnender Cabernet. Fehlt insgesamt an Konzentration und Reputation, um einem Grand Cru würdig zu sein. Auch später viele Male im direkten Vergleich zu anderen Pauillacs degustiert – mag leider nicht ganz mithalten. 1991 an der Latour-Degustation im Weinkeller Mövenpick, Zürich-Enge verkostet: Flüchtige Säure, die aber verfliegt, Wildgeschmack (Vosne-Romanée). Wirkt recht trocken im Gaumen. 1995 begann er – wenn auch nur in kleinen Schritten – zuzulegen und stieg auf 17/20 Punkte an: Rauchiges Bouquet, Korinthen, Teer, viel geröstetes Terroir. Der Gaumen wirkt etwas runder als bei früheren Proben, sehr viel Fleisch, ein typischer Esswein mit viel Charakter, entwickelt sich positiv. In einer Blinddegustation würde dieser Wein wohl kaum auffallen, sinnierte ich 1998: Er hat fast keine "Nase", nur gerade Terroir-Spurenelemente. Erst im Gaumen wird dem Geniesser bewusst, dass es sich um einen grossen Wein handeln könnte. Zwar fehlte ihm Fett und auch Tiefe, um im Moment einen wirklich grossen Wein daraus zu machen, aber jedes Mal, wenn ich wieder einen Schluck davon nehme, habe ich das Gefühl, dass er wieder einen kleinen Zacken zugelegt hat. Vor Jahren war er noch eine Karikatur seiner selbst und jetzt schafft er alle Vinifikationsfehler aus sich heraus. 99: Eine sensationelle Doppelmagnum (18/20), die zeigt, was in diesem Wein noch für Potential steckt. Man sollte sich irgendwo noch Magnumflaschen kaufen können, um diese dann in etwa zehn Jahren zu entkorken. 02: Wieder eine Doppelmagnum bei einem Diner auf Pape-Clément entkorkt: War am Anfang sehr jodig und pferdig. Kernige Tannine, Torfnoten, dann immer süsser werdend, Korinthen und Rhône-, Teeraromen, braucht sehr viel Luft. 2003 während der Semesterprobe eine Impérialeflasche genossen: Sehr tiefe, dichte Farbe, wenig Reifetöne. Zurückhaltendes, nobles und sehr tiefgründiges Bouquet, klare Rauch-, Terroirtöne, schwarze getrocknete Pilze, dunkle Edelhölzer, öffnet sich nur stufenweise, legt aber permanent und auf Sicher zu. Fleischiger, erhabener Gaumen, Cabernet-Klassik in verschwenderischem Mass; barock und mit viel Reserven, die Adstringenz ist immer noch präsent und der Wein klingt minutenlang nach. Ein denkwürdiges Erlebnis, das sicherlich auch etwas vom Grossflaschenbonus profitierte. Diese hier lag klar bei 19/20 Punkten. Dass aber auch Normalflaschen jetzt auf 19/20 Punktkurs liegen, beweist diese Notiz aus dem Jahr 2003: Tiefdunkle Farbe mit zart orangen und ziegelroten Reflexen, sanft trübe, jedoch recht dicht. Rahmiges Dörrfrüchtebouquet, leicht fuchsig und nach einem rauchigen Richebourg duftend; dies wegen den rotbeerigen, pfeffrigen Tönen, unheimlich viel Johannisbeeren und sogar mit Rahm verzierte Erdbeeren, ausladend buttrig, Rauch- und Ledertöne zeigen die Tiefe an. Malziger, fetter Gaumen, viel Fülle und Fleisch, die Wärme des Herbstes wird jetzt immer mehr zum Vorteil dieses Weines. Man darf nicht vergessen, dass die Basis dieses Latour auf bedeutend weniger Ertrag beruht und somit eigentlich konzentrierter ist als der 82er. Jedes Mal wird er besser und entwickelt sich immer mehr zu einem Super-Latour. Wird dabei aber nie sehr fein werden, allerdings – etwas Rustikalität hat einem grossen Latour ja noch nie geschadet. (19/20). In der gleichen Woche im Januar 2007 aus der Normalflasche zu Hause mit Karin und einmal aus der Magnum mit Freunden auf der Melchsee-Frutt. Ein kräftiger, fast etwas rustikaler Wein der sich immer noch mehr verfestigt. Tendiert zu einem grossen Klassiker und gehört momentan untern den reifen Latours noch zu den Erschwinglichen. 08: Während unserer Prospektionstour mit Bernd Petrat in Schmidt's Bistro (geile Weinkarte!) in Bremen getrunken. Eine Flasche war zwei Stunden dekantiert die andere kam dann direkt aus der Flasche. Aufgrund der Lagerung der beiden Flaschen wäre wohl eine Stunde grad richtig gewesen. Hat vie
Hersteller
Château Latour
Château Latour ist eine Klasse für sich, mit einigen der kraftvollsten, komplexesten und unwiderstehlichsten Weine in Bordeaux. Seit Hunderten von Jahren ist Latour das vorzüglichste Erste Gewächs im Médoc, wenn nicht in der gesamten Region, das Jahr für Jahr die fantastischsten Rotweine weltweit hervorbringt. Es gilt als ältestes Weingut von Pauillac, dessen Ursprünge im 14. Jahrhundert liegen und das unzählige Male den Besitzer wechselte, bis 1993 der französische Industrielle und Milliardär François Pinault das Anwesen erwarb. Seither hat Pinault, unter Beibehaltung der Verpflichtung zur Vorzüglichkeit, wesentliche Änderungen vornehmen lassen, einschließlich einer Komplettrenovierung von Kellerei, Gärkeller, Weinbereitungsanlage und Lagerbereichen. Außerdem ließ er einen neuen Degustationsraum bauen und die Architektur des Hauptgebäudes umgestalten. Diese Modernisierungsbemühungen machen sich zusehends bezahlt. Heute produziert das begabte Team des Latour, angetrieben von seinem Streben nach Perfektion sowohl im Weinberg wie in der Kellerei, drei Weinsorten. Da man es vorzog, die Weine nach der Abfüllung herauszubringen, war dies das erste Weingut in Bordeaux, das aus dem En-Primeur-System ausstieg, beginnend mit dem Jahrgang 2012. Einer der drei produzierten Weine, Le Pauillac de Château Latour, ist ein achtbarer Drittwein, während Les Forts de Latour ein sehr beeindruckender zweiter Wein ist. Le Grand Vin markiert die Spitze der Produktion von Latour, als ein königlicher, konzentrierter Rotwein, der dank seiner differenzierten Verfeinerung harmonisch ausbalanciert ist.