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Latour 1982 300cl

1er Grand Cru Classé | Pauillac | Bordeaux | Frankreich
Ausverkauft
Rezensionen & Bewertungen
20 Von Rene Gabriel
100 Von Robert Parker
100 Von Robert Parker
20 Von Rene Gabriel
98 Von Wine Spectator
98 Von Wine Spectator
98 Von James Sukling
Wie so oft hatte ich diesen Latour in seiner Jugend leicht unterschätzt. Leider – denn bis zum Jahr 1990 hätte man davon kistenweise für 150 Franken die Flasche kaufen können! 1993 ging mir erstmals so richtig ein Licht auf: Opulentes, wuchtiges Bouquet, Teer, Ledernote, animalisch. Im Gaumen sehr heiss, geschliffene Gerbstoffe, die von viel Fett umgeben sind, Wachs- und Gummitöne. Ein unbegreiflich üppiger und runder Latour, der sich sehr wahrscheinlich in einer trinkfreudigen Zwischenphase befindet. Es war so stockdunkel im Restaurant, als ich 1995 eine Flasche zu einem sehr vernünftigen Preis fand: Die Farbe war aus eingangs zitiertem Grund in keiner Art und Weise zu definieren. Wenn man sonst gewohnt ist, sich mit einem jungen Latour stundenlang anzuschweigen, dann war dieser doch recht spontan. Das Bouquet ist druckvoll, öffnet sich bereits ein wenig und offenbart die Splendidität, wie man es von vielen 82ern erwarten kann. Im Gaumen Rauch und Trüffel mit viel Terroir vermischt. Er hat nicht jene "trockene Konzentration" wie sie z.B. bei den Jahrgängen 196l und 1966 zu finden ist, sondern strahlt durch die intensive Adstringenz ein ganz gewaltiges Potential aus, druckvolles, katapultähnliches Finish. Das ist Pauillac! Ein Jahr später vergab ich die Maximalnote: Sehr zurückhaltend, nobel, aber total verschlossen, man muss ihm entgegengehen. Im Gaumen monumental, vielleicht um eine Spur weniger dicht als der 90er, eine angenehme Süsse im Extrakt und in den Tanninen. Nur im Gaumen begreift man diesen Wein, der für mich jetzt ab sofort in die Kategorie "Jahrhundertwein" gehört. Katja Eppstein hat es besungen, ich habe es 1996 erlebt: "Wunder gibt es immer wieder"! Am 10. Dezember trank ich in einem Restaurant in Luzern einen 82er Latour für 100 Franken. Es war die zweitletzte Flasche. Fair wie ich bin, fragte ich nicht, ob ich die letzte Flasche "über die Gasse" mitnehmen könne. Unfair wie ich bin, habe ich mir die letzte Flasche gleich reservieren lassen. Und wenn ich diese allerletzte Flasche ausgetrunken habe, dann werde ich mich an den 83er Palmer in demselben Restaurant hermachen. Dieser kostet dann nur noch 60 Franken. Oder vielleicht doch den 82er Ausone zu 100 Franken? Drei Vorspeisen, vier Cordon Bleu, Mineral, Kaffee, einen Palmer 1983 und einen Latour 1982. Totalkosten: 291 Franken – und nichts aufgeschrieben – aber jeden Schluck genossen. Es war zwar kurz vor Ostern, aber es kam mir wie Weihnachten vor. 99: Verführerisches, finessenreiches Bouquet, Edelholz-, Minzenoten, vielschichtig und gleichzeitig tiefgründig. Im Gaumen komplex, zu Beginn eine sanfte Trockenheit in den Gerbstoffen, Cassis und Walnüsse, noch stark adstringierend, die Trockenheit bleibt bis zum Schluss, gibt aber dem Körper dadurch viel Charakter und eine würzige Bitterkeit. Im Moment noch ein königliches Degustationsverbrechen, in zehn Jahren jedoch wird dieser Wein fast nicht mehr zu halten sein. Happy Birthday Hans-Peter Wetter! Ein mächtiger, erhabener 20/20 Punkte-Pauillac. 02: Zwei Flaschen wurden in zwei verschiedene Karaffen dekantiert. Eine Flasche zeigte eine leicht flüchtige Säure. Lustigerweise tippte ich auf Latour 1955, der ähnliche Aromen aufweist. Wenigstens hatte ich mit Latour richtig. Nur lag ich leider fast 30 Jahre daneben. Die zweite Flasche bot dann den perfekten Latour-Genuss. Mein Gott, trotz der gewaltigen Grösse dieses Weltklasseweines dachte ich für ein paar Sekunden an den 2000er. Der müsste dann noch gewaltiger werden. Doch kehrte ich selbstzufrieden wieder zu meinem Glas zurück und trank einen grossen Schluck. Mit der göttlichen Gewissheit, dass die Karaffe in sportlicher Nähe nochmals griffbereit stand (20/20). Am 24. Oktober 2002: wiederum 20/20 Punkte. Vier Personen, eine Flasche, Restaurant Brandenberg, mittags um 15.00 Uhr. Mitten in der Rezession! Nur für andere – offensichtlich. Manchmal muss man gegen den Strom schwimmen, weil ja auch das Strom-Monopol langsam liberalisiert wird. Im Dezember 2003 war dies d
Hersteller
Château Latour
Château Latour ist eine Klasse für sich, mit einigen der kraftvollsten, komplexesten und unwiderstehlichsten Weine in Bordeaux. Seit Hunderten von Jahren ist Latour das vorzüglichste Erste Gewächs im Médoc, wenn nicht in der gesamten Region, das Jahr für Jahr die fantastischsten Rotweine weltweit hervorbringt. Es gilt als ältestes Weingut von Pauillac, dessen Ursprünge im 14. Jahrhundert liegen und das unzählige Male den Besitzer wechselte, bis 1993 der französische Industrielle und Milliardär François Pinault das Anwesen erwarb. Seither hat Pinault, unter Beibehaltung der Verpflichtung zur Vorzüglichkeit, wesentliche Änderungen vornehmen lassen, einschließlich einer Komplettrenovierung von Kellerei, Gärkeller, Weinbereitungsanlage und Lagerbereichen. Außerdem ließ er einen neuen Degustationsraum bauen und die Architektur des Hauptgebäudes umgestalten. Diese Modernisierungsbemühungen machen sich zusehends bezahlt. Heute produziert das begabte Team des Latour, angetrieben von seinem Streben nach Perfektion sowohl im Weinberg wie in der Kellerei, drei Weinsorten. Da man es vorzog, die Weine nach der Abfüllung herauszubringen, war dies das erste Weingut in Bordeaux, das aus dem En-Primeur-System ausstieg, beginnend mit dem Jahrgang 2012. Einer der drei produzierten Weine, Le Pauillac de Château Latour, ist ein achtbarer Drittwein, während Les Forts de Latour ein sehr beeindruckender zweiter Wein ist. Le Grand Vin markiert die Spitze der Produktion von Latour, als ein königlicher, konzentrierter Rotwein, der dank seiner differenzierten Verfeinerung harmonisch ausbalanciert ist.