19 Rene Gabriel
NIX IST FIX BEI VALANDRAUD Es mag vielleicht schon als einen Bewertungsskandal anmuten, wenn der Valandraud 2012 als einziger Saint Emilion mit 19/20 die beste Bewertung der Appellation erhält. Konsequenterweise schreibe ich ja von einem grossartigen Merlotjahr. Und - man merkt auch zwischen den Zeilen, dass sich jene Weine mit einem hohen Cabernet Franc-Anteil auf hohem Niveau schwer tun. Die weniger bekannten 17-Punkte-Opfer sind Petit Gravet Ainé und Le Dôme. Die beiden Weingüter haben mit 75 bis 80 Prozent den höchsten Cabernet Franc-Anteil von Saint Emilion. Dann folgen - und das beweisst vielleicht meine These - die zwei alten A-Premiers Cheval und Ausone. Vielleicht hat sich Murielle Thunevin genau aus diesem Grund entschieden, auf sämtliches Zugemüse zu verzichten und heuer voll auf den Merlot zu setzen. Denn; der gigantische Valandraud 2012 besteht aus genau einer einzigen Rebsorte: Merlot! Das sah in den drei Jahren zuvor ganz anders aus. Und die genaue Analyse der Blends zeigt, dass auf Valandraud nix fix ist. Der Assemblage passt sich also jeweils wie eine Komposition den Jahrgangsmöglichkeiten an… 2012 Valandraud (19/20): 100 % Merlot! 2011 Valandraud (18/20): 80 % Merlot, 10 % Cabernet Franc, 10 % Cabernet Sauvignon. 2010 Valandraud (19/20): 70 % Merlot, 30 % Cabernet Franc. 2009 Valandraud (19/20): 80 % Merlot, 20 % Cabernet Sauvignon. 100 % Merlot. Also ein Ausnahme-Valandraud. Aktuelle Fläche; 8.8855 Hektar. Ertrag; 33 hl pro Hektar. Produktion; rund 20'000 Flaschen. Dies inklusive Zweitwein (Virginie de Valandraud) und Drittwein (3 de Valandraud). Extrem dunkles Purpur mit lila und violetten Reflexen. Geniales Bouquet, vielschichtig, viel schwarze Beeren und Damassinepflaumen, dunkle Edelhölzer, Rauch, Kaffee mit einer wunderschönen Süsse unterlegt, welche sich mit den Barriqueröstnoten vermischen. Konzentrierter Gaumen, intensive und doch sehr feine Tannine, jetzt Cassis und reife Brombeeren zeigend, dies in verschwenderischer Form. Das Ding pfeift und ist irgendwie Unvergleichlich mit dem Saint-Emilion-Rest! Valandraud ist nicht mehr auf dem Weg nach oben! Er ist mischt jetzt praktisch in Serie bei der obersten Kategorie mit. Also ein verdienter, neuer B-Premier-Grand- Cru. Murielle Thunevin ist es und gelungen den Power zu behalten und die Tannine zu verfeinern. Michel Bettane der bei unserer Probe zugegen war und dann auch mit uns auf Valandraud dinierte, monierte die momentan etwas zu starke Holzpräsenz. Ich fand aber, dass diese zum doch sehr eindrücklichen Potential passte. Ich degustierte den Wein ein zweites Mal auf Belgrave bei Dourthe ein paar Tage später. Und hatte keine Mühe, ihm nochmals die gleiche Punktezahl zu attestieren. Best Saint-Emilion 2012!
95 Robert Parker
Tasted blind at the Valandraud vertical at the property, the 2012 Valandraud instantly demonstrated the wide gap in quality between itself and the previous vintage. It is a blend of 88% Merlot and 12% Cabernet Franc matured for 28 months in 100% new oak. It has a primal and concentrated bouquet with intense blackberry, bilberry and graphite aromas that gain intensity in the glass, and yet remain "strict" and linear. The palate is medium-bodied with brittle tannin that impart a chalky texture. There is plenty of clean and crisp blackberry and raspberry fruit here, pencil lead and a touch of chalk towards the precise and vivid finish. The energy is palpable in this Saint Emilion, a quite stupendous wine from Jean-Luc and Murielle that must stand as one of the best on the Right Bank. This comes strongly recommended, although it still needs plenty of time. Tasted December 2016.<br/>
94 Wine Spectator
This is well-endowed, with thick, velvety layers of crushed fig, boysenberry and blackberry fruit that meld with racy graphite notes. Lots of licorice root and alder accents line the finish, giving the fruit a textural contrast. The length lets everything sail on. A beauty. Best from 2017 through 2030. 1,250 cases made. –JM