19 Rene Gabriel
99: Fassprobe (18/20): 15% der Ernte wurde als Drittwein deklassiert. 75 % Cabernet Sauvignon, 17 % Merlot, 5 % Petit Verdot, 3 % Cabernet Franc: Mittleres Rubin-Purpur. Süsses, in sich schlankes Maulbeerenbouquet, zarte Tabaknote, Edelhölzer, warme Fruchtunterlage. Im Gaumen viel Stoff, Waldhimbeeren, sattes Extrakt, erst im Nachklang kommt ein kräftiges Gerüst mit intensiver Adstringenz zum Vorschein. Die reichlich vorhandenen Gerbstoffe verbinden sich harmonisch mit der Struktur und verleihen ihm auf diese Weise eine falsche Leichtigkeit. Tatsächlich ist dieser Margaux ein sehr langlebiger Wein, der durch den Abschluss der Fruchtphase ziemlich lange verschlossen bleiben wird. Und falls er sich all diese positiven Anlagen während dem Fassausbau und später bei der Flaschenentwicklung zu Nutze macht, so kann er auch zu einem 19/20 Punkte-Wein heranwachsen. In dieser Phase zeigt jedoch Latour mehr Grösse – bei gleichem Punktniveau. 00: Leuchtendes, sattes Granat-Rubin. Delikates Beerenbouquet, wirkt fast parfümiert, von süsser Eiche unterstützt, weil ausladend, viel Waldhimbeeren. Für eine Fassprobe erstaunlich süffig, weich und seidig in seiner Textur, ein langer, burgundischer Premier Cru voller Finessen. 01: Im Juli auf dem Weingut aus einer bereits abgefüllten Flasche degustiert: Selten habe ich einen jungen Margaux erlebt, der sich so grobkörnig zeigt (fast harsche Tannine). Ist dies ein Indiz für ein sehr langes Leben, oder hat man am Schluss etwas zu viel Presswein beigegeben, um dem Wein mehr Struktur zu verleihen? Im Gegensatz zum doch eher leichten Körper wirkt er momentan etwas ungleich balanciert. Wenn ich entscheiden müsste, so bevorzuge ich momentan und während den nächsten zehn Jahren den berauschenden Rauzan-Ségla. Auf jeden Fall wird dieser 98er Margaux länger bis zur ersten Genussreife brauchen, bis er diese Tannine verdaut hat (18/20). 01: Mit Lenz Moser in einer grösseren Blinddegustation gegen Mondavi Reserve des gleichen Jahrganges degustiert: Margaux hatte keine Mühe, allerdings der Cabernet Sauvignon Reserve von Mondavi auch nicht. Was heisst: Beide Weine waren toll! 02: In der gleichen Serie befanden sich noch der Mouton und Lafite vom gleichen Jahrgang. Margaux war klar der beste Wein: Zarte Feigentöne, Kaffee und Pfefferkuchen. Im Gaumen stoffig, vielleicht nicht ganz so fein, aber dies weist ja auch auf ein vielleicht unterschätztes Potential hin, wiederum Kaffee und warme Beerenaromen im für einen Margaux erstaunlich druckvollen Finale. Braucht noch viel Zeit! Kann sogar auf 19/20 Punkte zulegen. 03: Stark röstiges Bouquet, Holunder-, Flieder-, Palisandernoten. Seidiger, feinstgliedriger Gaumen, ein Tanz zwischen roten und blauen Beeren, viel Cassis im sanft rauchigen Lakritzefinale, erst im Nachklang kommt auf der Zunge die feinsandige Tanninnote zum Tragen, welche ihm ein recht grosses Potential attestiert. Kein wirklich grosser Margaux, aber ein grosser Bordeaux! 04: Dunkles, sehr dichtes Granat mit bläulichen Reflexen. Wuchtiges, nach Waldbeeren duftendes Bouquet, vermischt mit Cassis und Brombeeren, wirkt sehr tiefgründig. Im Gaumen momentan eine wahre Fruchtbombe, durch die Reife im Extrakt ein gewisser Amarena- und Kaffeetouch zeigend, Mahagoninote, mit Muskeln und Fleisch bepackt, nachhaltig. Es fehlt im einfach eine Nuance zu einem wirklich ganz grossen Margaux. Auch wenn er bei anderen Weinwertungen deutlich besser wegkommt, die Zeit arbeitet sicherlich für ihn. (18/2Die Farbe sehr dunkel, noch jung und zeigt ein sattes, dichtes Purpur mit lila Schimmer. Würziges, tiefes Bouquet, reife, schwarze Pflaumen, Cassis und Damassine, Lakritze, Trüffelspuren, zeigt eine tolle Tiefe. Im Gaumen noch massiv, verlangende Adstringenz durch eine Mischung von Kraft und Fleisch, schwarze Beeren. Ein Wein der zu Beginn vielleicht etwas unterschätzt wurde und sich in Richtung ganz grosser Margaux entwickelt. Verglichen mit anderen, grossen Margaux' ist hier der Marktwert noch relativ günstig. Also vielleich
19 Rene Gabriel
99: Fassprobe (18/20): 15% der Ernte wurde als Drittwein deklassiert. 75 % Cabernet Sauvignon, 17 % Merlot, 5 % Petit Verdot, 3 % Cabernet Franc: Mittleres Rubin-Purpur. Süsses, in sich schlankes Maulbeerenbouquet, zarte Tabaknote, Edelhölzer, warme Fruchtunterlage. Im Gaumen viel Stoff, Waldhimbeeren, sattes Extrakt, erst im Nachklang kommt ein kräftiges Gerüst mit intensiver Adstringenz zum Vorschein. Die reichlich vorhandenen Gerbstoffe verbinden sich harmonisch mit der Struktur und verleihen ihm auf diese Weise eine falsche Leichtigkeit. Tatsächlich ist dieser Margaux ein sehr langlebiger Wein, der durch den Abschluss der Fruchtphase ziemlich lange verschlossen bleiben wird. Und falls er sich all diese positiven Anlagen während dem Fassausbau und später bei der Flaschenentwicklung zu Nutze macht, so kann er auch zu einem 19/20 Punkte-Wein heranwachsen. In dieser Phase zeigt jedoch Latour mehr Grösse – bei gleichem Punktniveau. 00: Leuchtendes, sattes Granat-Rubin. Delikates Beerenbouquet, wirkt fast parfümiert, von süsser Eiche unterstützt, weil ausladend, viel Waldhimbeeren. Für eine Fassprobe erstaunlich süffig, weich und seidig in seiner Textur, ein langer, burgundischer Premier Cru voller Finessen. 01: Im Juli auf dem Weingut aus einer bereits abgefüllten Flasche degustiert: Selten habe ich einen jungen Margaux erlebt, der sich so grobkörnig zeigt (fast harsche Tannine). Ist dies ein Indiz für ein sehr langes Leben, oder hat man am Schluss etwas zu viel Presswein beigegeben, um dem Wein mehr Struktur zu verleihen? Im Gegensatz zum doch eher leichten Körper wirkt er momentan etwas ungleich balanciert. Wenn ich entscheiden müsste, so bevorzuge ich momentan und während den nächsten zehn Jahren den berauschenden Rauzan-Ségla. Auf jeden Fall wird dieser 98er Margaux länger bis zur ersten Genussreife brauchen, bis er diese Tannine verdaut hat (18/20). 01: Mit Lenz Moser in einer grösseren Blinddegustation gegen Mondavi Reserve des gleichen Jahrganges degustiert: Margaux hatte keine Mühe, allerdings der Cabernet Sauvignon Reserve von Mondavi auch nicht. Was heisst: Beide Weine waren toll! 02: In der gleichen Serie befanden sich noch der Mouton und Lafite vom gleichen Jahrgang. Margaux war klar der beste Wein: Zarte Feigentöne, Kaffee und Pfefferkuchen. Im Gaumen stoffig, vielleicht nicht ganz so fein, aber dies weist ja auch auf ein vielleicht unterschätztes Potential hin, wiederum Kaffee und warme Beerenaromen im für einen Margaux erstaunlich druckvollen Finale. Braucht noch viel Zeit! Kann sogar auf 19/20 Punkte zulegen. 03: Stark röstiges Bouquet, Holunder-, Flieder-, Palisandernoten. Seidiger, feinstgliedriger Gaumen, ein Tanz zwischen roten und blauen Beeren, viel Cassis im sanft rauchigen Lakritzefinale, erst im Nachklang kommt auf der Zunge die feinsandige Tanninnote zum Tragen, welche ihm ein recht grosses Potential attestiert. Kein wirklich grosser Margaux, aber ein grosser Bordeaux! 04: Dunkles, sehr dichtes Granat mit bläulichen Reflexen. Wuchtiges, nach Waldbeeren duftendes Bouquet, vermischt mit Cassis und Brombeeren, wirkt sehr tiefgründig. Im Gaumen momentan eine wahre Fruchtbombe, durch die Reife im Extrakt ein gewisser Amarena- und Kaffeetouch zeigend, Mahagoninote, mit Muskeln und Fleisch bepackt, nachhaltig. Es fehlt im einfach eine Nuance zu einem wirklich ganz grossen Margaux. Auch wenn er bei anderen Weinwertungen deutlich besser wegkommt, die Zeit arbeitet sicherlich für ihn. (18/2Die Farbe sehr dunkel, noch jung und zeigt ein sattes, dichtes Purpur mit lila Schimmer. Würziges, tiefes Bouquet, reife, schwarze Pflaumen, Cassis und Damassine, Lakritze, Trüffelspuren, zeigt eine tolle Tiefe. Im Gaumen noch massiv, verlangende Adstringenz durch eine Mischung von Kraft und Fleisch, schwarze Beeren. Ein Wein der zu Beginn vielleicht etwas unterschätzt wurde und sich in Richtung ganz grosser Margaux entwickelt. Verglichen mit anderen, grossen Margaux' ist hier der Marktwert noch relativ günstig. Also vielleich
91 Robert Parker
The 1998 Margaux's color is a dense ruby/purple. The wine is tannic and austere, but elegant, with notes of asphalt, blackberries, acacia flowers, and sweet, toasty oak. Subtle, rich, nicely-textured, and medium-bodied, it is built for the long haul. Anticipated maturity: 2006-2030.
91 Wine Spectator
Shows a lightly taut feel, with plum skin and cherry pit notes melded into the core of damson plum, blackberry and mulled cherry fruit. Shows the estate's telltale black tea and lilac hints through the finish, with lovely grace and charm that wins out over the sinewy structure.—Non-blind Château Margaux vertical (December 2013). Drink now through 2020. –JM
91 Robert Parker
The 1998 Margaux's color is a dense ruby/purple. The wine is tannic and austere, but elegant, with notes of asphalt, blackberries, acacia flowers, and sweet, toasty oak. Subtle, rich, nicely-textured, and medium-bodied, it is built for the long haul. Anticipated maturity: 2006-2030.
91 Wine Spectator
Shows a lightly taut feel, with plum skin and cherry pit notes melded into the core of damson plum, blackberry and mulled cherry fruit. Shows the estate's telltale black tea and lilac hints through the finish, with lovely grace and charm that wins out over the sinewy structure.—Non-blind Château Margaux vertical (December 2013). Drink now through 2020. –JM