20 Rene Gabriel
Viele Degustations-Eindrücke und ich war einer der ersten Journalisten, der gleich zu Beginn mit diesem Jahrgang die Renaissance auf Montrose gewittert hat. Und ich habe mir, für sehr wenig Geld, zwei Kisten in den Keller gelegt. Ein Wein für geduldige Bordeaux-Fans, denn ich vermute, dass vor 2010 die Post ganz sicher nicht abgeht. 99: Fünf Jahre lang bin ich diesem Wein nicht mehr begegnet. Und er hat sich fast nicht verändert: Extrem tiefe Farbe. Leicht pilziges, nach nassen Trüffeln riechendes Bouquet, dahinter eine warme, pflaumige Note, Malaga-Rosinen und Zedern, was sonst nur bei einem grossen St. Julien zu finden ist. Im Gaumen eine geballte Ladung an Fleisch, Extrakt und noch immer reifeverlangenden Tanninen. Braucht sehr, sehr viel Zeit. Die allgemeine Richtung: 19/20 Punkte. 00: Dramatisch diese tiefgründige Grösse. Ein beeindruckender Wein in einer wilden Serie von 1976, 1993 und eben diesem 89er Montrose. Einer der aktuell allerbesten Auktionswerte, die man noch unter den allergrössten Médoc findet. Drei Stunden dekantieren, dann begreift man die 19/20 Punktwertung. 03: Es war ja so schade um diese Jéroboam. Die Leute tranken viel lieber den mageren Gruaud-Larose im linken Glas, während ich mir zwei Deziliter aufbewahrte und ihn dann zwei Stunden später zur Havanna trank. Ich bin eben ein Potentialraucher! (19/20). 07: Blind im Waldgarten in Zürich mit vielen anderen grossen Bordeauxweinen verkostet. Viel dunkles Malz in der Nase, Pflaumen, Teer und Trüffel. Ein grosser, gereifter Montrose, der selbst neben dem 90er nicht viel Probleme hat seine Grösse zu zeigen. Nochmals im Jahr 2007, am gleichen Ort: Da ich den Wein kannte, dekantierte ich die Magnum drei Stunden lang. Wenn man einem unerfahrenen Bordeauxfreund erklären will, dass Terroir zwar mitunter auch nach etwas Humus riechen kann, aber dass schwarze Trüffel, Guiness-Biernoten (!) und Teer, möglicherweise auch Korinthen die wichtigere Rolle spielen, dann ist das der Prototyp für die flüssige Kür. 10: Der 1989 Château Montrose ist schon lange ein Favorit von mir. Oft vergleiche ich ihn mit seinem eigenen, legendären 90er. Und je mehr ich diese beiden Rivalen analysiere, so habe ich eine Präferenz für den 1989er. Aus der Magnum (gesponsort von Baschi Schwander) trank ich ihn bisher noch nie. Aber genau diese Möglichkeit erlaubt es mir nun, ihn definitiv zu den ganz grossen Bordeaux einzureihen. Und unter den ganz grossen Bordeaux zu jenen mit besonders viel Tiefgrund und Charakter. Einer mit einem gewaltigen, ja schon fast dramatischen Potential. Und da ist man sich ja bei der neuen Generationen Bordeaux nur ganz selten wirklich sicher. Die Aromen reichen aus um einen ganz grossen Einkaufskorb voll zu füllen. Einen mit etwas getrockneten Pilzen, viel getrockneten Pflaumen, ein paar Korinthen, frisch gepflückten und getrockneten Küchenkräuter, ein Minzesträusschen und etwa drei Kilogramm Perigourd-Trüffel. Diese Magnum lag bei 40/20, weil doppelt. Und in der gleiche Woche gleich noch zwei Mal getrunken. Einmal am Montag zum Jassen und dann am Mittwoch im Sempacherhof bei Baschis Weinprobe. Und jetzt weiss ich es definintiv - das ist ein Jahrhundertwein für klassische Terroirliebhaber. (20/20). 11: Dunkles Granat, dezent oranger Schimmer. Die grosse, tiefschürfende Klassik in der Nase, getrocknete Pflaumen, Teer, Trüffel, grosse, dunkle Rosinen, duftet wie ein ganz grosser Hermitage. Im Gaumen mächtig und ausladend, warm, eine tolle Konzentration zeigend, legt permanent zu, brachiale Kraft und legendäre Terroiraromatik, Reserven für weitere Dekaden. Unglaublich; an der Hjerbstauktion war ich der einzige der sich für eine 12er-Originalholzkiste interessierte. Und so steigerte ich diese zu CHF 2400.-. Das war pro Flasche weniger als der 2010er in der Subkription kostete! Ein monumentaler, extrem tiefgründiger Montrose der noch mehr als 20 Jahre lang auf dem ganz grossem Bordeauxmeer herum segeln wird. (20/20). 11: An einer Best-Bottle-Party im Schloss Loersfeld.
20 Rene Gabriel
Viele Degustations-Eindrücke und ich war einer der ersten Journalisten, der gleich zu Beginn mit diesem Jahrgang die Renaissance auf Montrose gewittert hat. Und ich habe mir, für sehr wenig Geld, zwei Kisten in den Keller gelegt. Ein Wein für geduldige Bordeaux-Fans, denn ich vermute, dass vor 2010 die Post ganz sicher nicht abgeht. 99: Fünf Jahre lang bin ich diesem Wein nicht mehr begegnet. Und er hat sich fast nicht verändert: Extrem tiefe Farbe. Leicht pilziges, nach nassen Trüffeln riechendes Bouquet, dahinter eine warme, pflaumige Note, Malaga-Rosinen und Zedern, was sonst nur bei einem grossen St. Julien zu finden ist. Im Gaumen eine geballte Ladung an Fleisch, Extrakt und noch immer reifeverlangenden Tanninen. Braucht sehr, sehr viel Zeit. Die allgemeine Richtung: 19/20 Punkte. 00: Dramatisch diese tiefgründige Grösse. Ein beeindruckender Wein in einer wilden Serie von 1976, 1993 und eben diesem 89er Montrose. Einer der aktuell allerbesten Auktionswerte, die man noch unter den allergrössten Médoc findet. Drei Stunden dekantieren, dann begreift man die 19/20 Punktwertung. 03: Es war ja so schade um diese Jéroboam. Die Leute tranken viel lieber den mageren Gruaud-Larose im linken Glas, während ich mir zwei Deziliter aufbewahrte und ihn dann zwei Stunden später zur Havanna trank. Ich bin eben ein Potentialraucher! (19/20). 07: Blind im Waldgarten in Zürich mit vielen anderen grossen Bordeauxweinen verkostet. Viel dunkles Malz in der Nase, Pflaumen, Teer und Trüffel. Ein grosser, gereifter Montrose, der selbst neben dem 90er nicht viel Probleme hat seine Grösse zu zeigen. Nochmals im Jahr 2007, am gleichen Ort: Da ich den Wein kannte, dekantierte ich die Magnum drei Stunden lang. Wenn man einem unerfahrenen Bordeauxfreund erklären will, dass Terroir zwar mitunter auch nach etwas Humus riechen kann, aber dass schwarze Trüffel, Guiness-Biernoten (!) und Teer, möglicherweise auch Korinthen die wichtigere Rolle spielen, dann ist das der Prototyp für die flüssige Kür. 10: Der 1989 Château Montrose ist schon lange ein Favorit von mir. Oft vergleiche ich ihn mit seinem eigenen, legendären 90er. Und je mehr ich diese beiden Rivalen analysiere, so habe ich eine Präferenz für den 1989er. Aus der Magnum (gesponsort von Baschi Schwander) trank ich ihn bisher noch nie. Aber genau diese Möglichkeit erlaubt es mir nun, ihn definitiv zu den ganz grossen Bordeaux einzureihen. Und unter den ganz grossen Bordeaux zu jenen mit besonders viel Tiefgrund und Charakter. Einer mit einem gewaltigen, ja schon fast dramatischen Potential. Und da ist man sich ja bei der neuen Generationen Bordeaux nur ganz selten wirklich sicher. Die Aromen reichen aus um einen ganz grossen Einkaufskorb voll zu füllen. Einen mit etwas getrockneten Pilzen, viel getrockneten Pflaumen, ein paar Korinthen, frisch gepflückten und getrockneten Küchenkräuter, ein Minzesträusschen und etwa drei Kilogramm Perigourd-Trüffel. Diese Magnum lag bei 40/20, weil doppelt. Und in der gleiche Woche gleich noch zwei Mal getrunken. Einmal am Montag zum Jassen und dann am Mittwoch im Sempacherhof bei Baschis Weinprobe. Und jetzt weiss ich es definintiv - das ist ein Jahrhundertwein für klassische Terroirliebhaber. (20/20). 11: Dunkles Granat, dezent oranger Schimmer. Die grosse, tiefschürfende Klassik in der Nase, getrocknete Pflaumen, Teer, Trüffel, grosse, dunkle Rosinen, duftet wie ein ganz grosser Hermitage. Im Gaumen mächtig und ausladend, warm, eine tolle Konzentration zeigend, legt permanent zu, brachiale Kraft und legendäre Terroiraromatik, Reserven für weitere Dekaden. Unglaublich; an der Hjerbstauktion war ich der einzige der sich für eine 12er-Originalholzkiste interessierte. Und so steigerte ich diese zu CHF 2400.-. Das war pro Flasche weniger als der 2010er in der Subkription kostete! Ein monumentaler, extrem tiefgründiger Montrose der noch mehr als 20 Jahre lang auf dem ganz grossem Bordeauxmeer herum segeln wird. (20/20). 11: An einer Best-Bottle-Party im Schloss Loersfeld.
99 James Sukling
This was yet another wine I drunk with wine collector friends in Bangkok – the city is truly buzzing when it comes to wine and when you know where to look! On the nose, there were intense aromas of iron, pot iron and dried fruits, as well as hints of nuts and wet earth. On the palate, it showed a gorgeous texture of ripe tannins and lots of spicy and currant fruit character. A full-bodied, very soft and silky Bordeaux with lots of flavors and a superb finish. Just right now – indeed it seems to be getting younger with age, not older! Decant an hour before. I think it's better than the legendary 1990. It's certainly cleaner and more consistent quality
99 James Suckling
This was yet another wine I drunk with wine collector friends in Bangkok – the city is truly buzzing when it comes to wine and when you know where to look! On the nose, there were intense aromas of iron, pot iron and dried fruits, as well as hints of nuts and wet earth. On the palate, it showed a gorgeous texture of ripe tannins and lots of spicy and currant fruit character. A full-bodied, very soft and silky Bordeaux with lots of flavors and a superb finish. Just right now – indeed it seems to be getting younger with age, not older! Decant an hour before. I think it's better than the legendary 1990. It's certainly cleaner and more consistent quality
96 Robert Parker
The 1989 Montrose can be a brilliant wine, but it's also subject to notable bottle variation. I drank this wine twice in 2021: the first was the best bottle of some two dozen I have encountered over the last decade, and the second (from a cold English cellar where it had been stored since release) was the worst. At its best, this is a remarkably rich, lavish Montrose, bursting with aromas of ripe berry fruit, cigar box, black truffles and grilled meats, delivering a full-bodied, voluptuous, low-acid profile on the palate. When the Brettanomyces dominates, the wine's aromas are marred by medicinal, band aid-like aromas and the finish is a touch dried out. My score reflects the wine at its best, but readers' mileage may vary.
96 Wine Spectator
Intense aromas of crushed blackberry and mineral turn to dried flowers and dried fruits, staying fresh on the nose. Full-bodied, offering big, round tannins and loads of ripe, seductive fruit. This is decadent and wild, turning nutty and fruity. A beautiful bottle. This is very close in quality to the legendary 1990.—'89/'99 Bordeaux blind retrospective (2009). Drink now. 22,000 cases made. –JS
96 Robert Parker
The 1989 Montrose can be a brilliant wine, but it's also subject to notable bottle variation. I drank this wine twice in 2021: the first was the best bottle of some two dozen I have encountered over the last decade, and the second (from a cold English cellar where it had been stored since release) was the worst. At its best, this is a remarkably rich, lavish Montrose, bursting with aromas of ripe berry fruit, cigar box, black truffles and grilled meats, delivering a full-bodied, voluptuous, low-acid profile on the palate. When the Brettanomyces dominates, the wine's aromas are marred by medicinal, band aid-like aromas and the finish is a touch dried out. My score reflects the wine at its best, but readers' mileage may vary.
96 Wine Spectator
Intense aromas of crushed blackberry and mineral turn to dried flowers and dried fruits, staying fresh on the nose. Full-bodied, offering big, round tannins and loads of ripe, seductive fruit. This is decadent and wild, turning nutty and fruity. A beautiful bottle. This is very close in quality to the legendary 1990.—'89/'99 Bordeaux blind retrospective (2009). Drink now. 22,000 cases made. –JS