19 Rene Gabriel
Leider war die erste Flasche dramatisch korkig. Die Farbe unglaublich dunkel. Im Saal war schummriges Licht, aber ich glaube, es war der dunkelste Wein aller Serien. Granat mit schwarzen Reflexen. Normalerweise lässt sich ein Latour in der Jugend schwer angehen. Doch die Crew hat die Zeichen der Zeit erkannt und hat es geschafft das Alterungspotential zu erhalten und den Wein dem Konsumenten – zumindest partiell – etwas zugänglicher zu machen. Trüffel, Brombeeren, Heidelbeeren, Black Currant, Baumnussschalen, Ratafia-Likör, dunkle Edelhölzer, Nobel und tief zugleich. Grosser Gaumenauftritt, erhaben, verlangend, royal und nachhaltig. In diese Blindprobe hatte er es nicht einfach, weil der Lynch und der Pichon-Lalande wie junge ungestüme Pferde loslegten. Auf die Distanz gewinnt aber bekanntlich immer der Marathonläufer. Und das ist dieser geniale Latour, welcher zeigt, dass die hoch bewerteten 2012er Wein aus dem Libournais (Saint-Emilion & Pomerol) langfristig ernsthafte Konkurrenz aus dem Médoc bekommen. Vielleicht ist dieser unglaubliche Latour in 50 Jahren der Sieger von diesem Jahrgang. Wer ihn ein paar Stunden kalt dekantiert, kann hier schon einen ersten Genussersuch wagen. Dieser Latour wurde nicht in der Subskription angeboten. Er kam just auf den Markt. 19/20 beginnen
96 Robert Parker
The 2012 Latour is a blend of 90.2% Cabernet Sauvignon, 9.6% Merlot and 0.2% Petit Verdot. Medium to deep garnet colored, the nose slowly, measuredly emerges with notions of preserved Morello cherries, baked blackcurrants and blackberry compote, giving way to nuances of pencil shavings, unsmoked cigars, Chinese five spice and sandalwood plus ever so subtle hints of cardamom and eucalyptus. Medium-bodied, the palate delivers mouth-coating black and red fruit preserves with a firm, grainy-textured frame and fantastic freshness, finishing with a veritable firework display of lingering spices and minerals. This is a more restrained, relatively elegant vintage of Latour that may not have that “iron fist in a velvet glove” power of the greatest vintages but nonetheless struts its superior terroir and behind-the-scenes savoir faire with impressive panache. It is drinking nicely now with suitably rounded-off, approachable tannins, and the tertiary characters are just beginning to bring some more cerebral elements into the compote of temptingly primary black fruits. But, if you’re looking to drink it in full, flamboyant swing, give it another 5-10 years in bottle and drink it over the next 20-25 years+.