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Rezensionen & Bewertungen
19 Von Rene Gabriel
92 Von Robert Parker
04: Mittleres Gelb; erster heller Goldschimmer. Noch verschlossenes Bouquet, trotzdem dichtes Nasenspiel; Mirabellen, gekochte Aprikosen, fein pfeffrige Botrytis. Im Gaumen dick und rassig zugleich; das Säure-Süsse-Spiel wirkt noch polarisierend, zeigt Affinität mit dem 75er und wird wohl in die gleiche Richtung gehen. Kann sich zu einem Jahrhundertwein entwickeln. (19/20). 06: Weil das momentan der günstigste Yquem auf dem Arkt ist und er sich schon recht schön zeigt, habe ich ihn in Appenzell an der grossen Cos Probe serviert und auch an einem Wine&Dine der Credit Suisse in Zürich. Wunderschön geschmeidig, süss und lange. Macht so richtig grossen Spass und übzeugt durch seine Eleganz und Frische. 07: Relativ helles Gelb, so wie ein halbwegs gereifter Burgunder. Traumhaftes Bouquet, viel Vanillin, gekochte Mirabellen, füllig, cremig, komplex, schon in der Nase eine Klasse für sich. Cremiger, opulenter Gaumen, zeigt eine tolle Fruchtfrische, eingebundene Säure. Ein grosser Yquem der durch seine herrliche Frische eine gewisse Barsac-Affinität in sich trägt. Noch ist dieser Yquem mit einem Marktpreis um 200 Franken – im Vergleich zu anderen Yquem-Jahrgängen – sehr günstig zu haben. Aber das wird sich in den nächsten Jahren sicherlich ändern. Im Herbst mehrere Male getrunken. In Bremen gleich drei Mal innert 2 Tagen. Ein ganz feiner, eleganter Wein der etwas Pulignyhaftes in sich trägt, wäre es ein süsser Burgunder. 08: Heinz Hofmann öffnete einen richtigen «Schlegel» an seiner grosszügigen Einladung in Bürgi's Bauernhof im Euthal. Eine Doppelmagnum für 23 Personen. Ich war so frech und nahm mir ein grosses Glas. Und noch Eines! 09: Barsac-Affinität zeigend, schöne Frische, viel Nektarinen und sogar Zitronenduft. Saftiger, langer Finish. (19/20). 10: Als dann der 1999 Château d’Yquem als Schlusselixier bei unserem Weihnachtsjass im Rütli Zug ins Glas kam, war ich fast in Tranche. So viele schöne Weine innert 5 Stunden. Daran kann und will ich mich nie gewöhnen. Ich mag halt lieber die feinen Sauternes. Und der 99er-Yquem ist halt eher ein erfrischender Barsac als eine konzentrierte Likördroge. Mirabellen, Safran und viel frische Aprikosen. Von meinem Tischnachbar vernahm ich das Aroma: «gut abgekühlter Honig». ALSO (da ist ein Hinweis auf den Argumentierer drin) ich weiss zwar nicht genau was er damit meinte, aber das Argument scheint, auf diesen Wein bezogen, absolut brauchbar. Eigentlich wollten wir die offensichtlich mundende Creme Catalana dazu zu Zweit teilen, aber der vife, agile, pensionierte Hergiswiler (mit Appenzeller Wurzeln) rechts von mir, hatte das flache Förmli bereits leer eifrig geschabt, als ich den Dessertlöffel in die Hand nehmen wollte… (19/20). 12: Mathieu Castex, seit 10 Jahren Patissier auf der Burg Staufeneck, zelebrierte seine Schleckereien zum süssen Finale des Gala-Menus. Zuvor zauberte er ein unglaublich gut zum Yquem passendes Dessert: Mangocreme mit gebratener Mini-Banane, Bananen-Passionsfruchtsorbet mit Mango-Eigelb. Noch recht helles, leuchtendes Gelb. Normalerweise wirkt für mich die Süsse nach einem so üppigen Menu eher abschreckend. Diese ist aber schon fast knackig frisch in der Nase, zeigt just gepflückte Mirabellen, Weinbergpfirsich, etwas Zitroniges und dann eine elegante Süsse, welche an Akazienhonig erinnert, sehr elegantes Nasenbild. Im Gaumen saftig, mild und sehr lang, perfekt eingebundene Säure im schon fast milchig anmutenden, seidigen Körper. Setzt nicht so auf liquoreux, sondern ist eher der aufstellende Barsactyp. Normalerweise reicht ja von einem grossen Süsswein ein Glas. Ich passierte persönlich mit der vierten Flasche und hatte keine Mühe diesen göttlichen Saft an die Frau oder den Mann zu bringen. trinken (2009 - 2070)
Hersteller
Château d'Yquem
Fünfundfünzig Kilometer südlich der Stadt Bordeaux liegt das zauberhafte, 400 Jahre alte Château d’Yquem mit atemberaubendem Blick auf das Sauternes-Tal. Dieses berühmte Weingut genießt weltweites Ansehen als einer der besten Süßweinproduzenten Frankreichs. Nach über zwei Jahrhunderten verkaufte die Familie Lur Saluces das Anwesen 1999 an LVMH. Die sonnenüberfluteten Weinberge mit über 100 Hektar Ausdehnung profitieren von dem frischen Morgennebel und werden peinlichst genau Traube für Traube gelesen. Die ungefiltert abgefüllten Weine reifen mehr als drei Jahre in neuen Eichenfässern, unter Aufsicht von Winzer Pierre Lurton, vormals Direktor des Château Cheval Blanc, der seit 2004 für die Vinifikation zuständig ist. D’Yquem-Weine verteidigen ihren Status als Premier Cru Supérior spielend, denn ihre Kombination aus Feinheit, Kraft und femininer Stärke ist bislang unerreicht. Trotz enormer Produktionsmengen sind dies Spitzenweine, die ihren höchsten Ausdruck im Grand Vin des Hauses, Yquem, finden.