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Rezensionen & Bewertungen
19 Von Rene Gabriel
92 Von Wine Spectator
89 Von Robert Parker
89: Fassdegustation (18/20): Süsse Nase mit Aromen von Vanille, Holz, Kandis und getrockneten Bananen. Fester, satter Körper mit reifen, runden Tanninen. Rauch- und Lakritzenaromen. Dieser Mouton wird bei der Arrivage schon erstmals Freude machen, da er in seiner Fruchtphase bereits viel Opulenz zeigt. Acht Tage vor der Ernte wurden alle unerwünschten Beeren von Hand von den Traubenstöcken entfernt. Es gelangte also nur 100 % reifes, gesundes Traubengut in die Cuviers. Nach der Degustation hat uns Raoul Blondin zum Aperitif eingeladen und uns einen unvergesslichen Cassis de Mouton gereicht. Arrivage (18/20): Volles Weltweinbouquet; Rauch, Cassis, Minze und Lederanklänge. Im Gaumen fein und dicht gewoben, viel Schmelz und ebensoviel Rückgrat, fette Tanninstruktur. An der Spitze des 88er Klassements. Es ist eigentlich nicht meine Art, andere Weinkritiker zu kritisieren. Wine Spectator gibt diesem Wein nun 100 Punkte. Zweifellos ist der 88er Mouton ein grosser, ja sehr grosser Wein. Aber, wenn der 88er 100 Punkte hat, wie viel hat dann der 86er? 1996 legte er kontinuierlich zu und bewies zwei Dinge. Erstens: Junge Mouton geben sich zu Beginn eher etwas schlank. Zweitens: Der Jahrgang 1988 ist in Pauillac ganz besonders gut gelungen. Diese Theorie beweisen nicht nur Latour, Mouton und Lafite, sondern auch Grand-Puy-Lacoste, Carruades de Lafite und der sensationelle Clerc-Milon. Genau zehn Jahre nach seiner Geburt: Rauchiges und becircend parfümiertes Edelholzbouquet, viel Cassis, Sandelholz, Zimt. Im Gaumen sehr lang, feingliedrig, gut balanciert und wiederum Cassis- und blaubeerige Fruchttöne im Extrakt, im Finale betörendes Sandelholzaroma. Ein Jahr später blind am Hirschen-Stamm, Schwamendingen mit 19/20 Punkten bewertet. Im Moment – nach einer halben Stunde Dekantierzeit – ein völlig berauschender Wein, der gleichzeitig eine grosse Pauillac-Klassik aufweist. 00: Stark röstiges, nach Sojasauce duftendes Bouquet, Moccaaromatik, Amarenakirschen, sehr heiss in der Ausstrahlung und trotzdem eine klar akzentuierte Cabernet-Note darin. Im Gaumen satt, noch leicht trockene Gerbstoffe, die eine feine Bitterkeit in sich bergen, zeigt eine massive Konzentration und kann sogar noch zulegen (18/20). 03: Sattes Purpur, sogar noch violette Reflexe darin. Süsses, nach caramelisierten Mandeln, Kaffee und Cassis duftendes Bouquet, wirkt recht üppig, hat aber auch feine, pilzige Terroiraromen darunter, welche seine erste Evolution anzeigen. Im Gaumen Kakaobohnen, Malz- und Fleischtöne, feine Trockenheit im Nachklang, die Gerbstoffreserven deuten aber auf eine noch bessere Phase hin (zwei Stunden dekantieren). Ich bin mir fast sicher, dass dieser 1988er Mouton noch viele, bisher pessimistisch eingestellte Weinkenner verblüffen wird (18/20). 05: An einem Wine&Dine in der Bündnerstube. Ein süss wucherndes, wildes Mouton-Erlebnis. Mit jedem Kontakt wird dieser Wein besser. (18/20). Einmal gut, einmal schlecht. Einmal schlecht - einmal gut. Es gibt von diesem Wein leider zei 50:50 Varianten. Nicht wenige Flaschen erlebte ich dumpf, fast zapfig und nicht die Bohne wert. Die anderen sind genial, süss und noch lange auf hohem Niveau. Die besten Erlebnisse liegen bei 19/20. Wer eine gute Flasche erwischt liegt locker bei 18/20. 07: Mit Felix Meier in Goldau. Zuerst zeigte der Wein eine halbe Stunde lang einen kleinen Stinker und legte dann zu. Einen Monat später im Adler in Nebikon. Gleich zu Beginn grosser, süsser und wunderschön reifer Mouton! 08: Drei Mal innerhalb von zwei Monaten getrunken. Erlebt momentan eine Hochphase! 1988 Mouton-Rothschild, Pauillac: Von allen Médoc-Premiers die hellste Farbe, leuchtendes Granat-Rubin, ziegelroter Rand. Intensive Röstnoten, füllig, offen, Zedern- und Süssholz, irgendwie immer noch Vanille und Cassis, sehr vielschichtig und schon fast erotisch im Ansatz, bei jedem neuen Nasenkontakt zeigt sich immer wieder neue Frucht. Im Gaumen wie eine Orgie, süss, fruchtig, parfümiert und absolut delikat. Kein Wein der satt m
Hersteller
Château Mouton Rothschild
Als einziges unter den Ersten Gewächsen in Bordeaux erwarb das Château Mouton Rothschild seine hohe Einstufung erst nach der berühmten Klassifikation von 1855. Im Jahr 1973 setzte sich Baron Philippe de Rothschild erfolgreich für das Château ein, was ihm den Premier-Cru-Status einbrachte, unter dem es heute rangiert. Seine Weine besetzen kontinuierlich die Spitze der klassifizierten Gewächse und sind mit ihrer Opulenz und Zugänglichkeit, gepaart mit Noten von schwarzer Johannisbeere und kraftvollem Tannin, ihrem erstklassigen Verschnittstil treu geblieben. Baron Philippe hat dies nach der Aufstufung seiner Weine treffend formuliert: “Premier je suis. Second je fus. Mouton ne change”, was bedeutet: “Erster bin ich. Zweiter war ich. Mouton ändert sich nicht.” Viele Jahre lang bis zu ihrem Tod 2014 leitete seine Tocher, die Kunstliebhaberin Baroness Philippine das Anwesen. Ihr ist es zu verdanken, dass weltberühmte Künstler wie Andy Warhol, Pablo Picasso, Marc Chagall, Keith Haring und Georges Braque die Etiketten für verschiedene Jahrgänge gestaltet haben. Neben dem Aushängeschild Mouton Rothschild und dem Zweitetikett Le Petit Mouton ist auch der in geringeren Mengen hergestellte Premium-Weißwein Aile d’Argent eine Versuchung.