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Lafite Rothschild 1986 37.50cl

1er Grand Cru Classé | Pauillac | Bordeaux | Frankreich
CHF 475.65
Rezensionen & Bewertungen
20 Rene Gabriel
Darf ein Bordeaux Ähnlichkeiten mit einem Kalifornier aufweisen? Bei den allergrössten Weinen des Jahrganges 1986 war immer wieder eine, nach Eucalyptus duftende Cabernet-Note festzustellen. Arrivage (19/20): Sensationelle, dichte Nase, reich, vielschichtig. Korinthen-, Portwein-Konzentrat. Köstliches Extrakt, ein feiner Wein mit Wucht und einem Riesenpotential. 1994 ein sanftes Monument: Komprimierte Gerbstoffe, vielleicht auch etwas schwer verständlich. Seine wahre Grösse wird er erst ab dem nächsten Jahrtausend offenbaren. 1996 erschrak ich, denn das Bouquet war heiss und zeigte zu Beginn sanfte Oxydationstöne, die sich aber kurioserweise nach einer halben Stunde durch pflaumige Süsse ablösten, Heunote, getrocknete Kräuter. Trockener Gaumen, eher sandig und im Moment nicht die Finessen eines Lafite hervorbringend, im Finale Korinthen und ein Hauch Malaga, braucht noch recht viel Zeit. Zwei Jahre später wieder total verschlossen mit sanft krautigem Bouquet, dahinter aber eine geballte Ladung von Rosinen und süssem Terroir. Im Gaumen ebenfalls komprimiert, viel Adstringenz, aber doch nicht ganz so unnahbar wie andere 86er Premiers. Eine Stunde dekantieren. 99: Zum Nachtessen bei Marino Aliprandi getrunken. Jürgen Steinbrecher hatte die Flasche aus seinem Privatkeller mitgebracht: Das Bouquet wirkt fast überreif und gleicht den bereits verblühten Lafite 1976 und 1979. Im Gaumen ist der Wein noch hart, fast komprimiert und braucht viel Luft. Irgendwie scheint er sich im Moment auseinander zu dividieren. Man hat aber das Gefühl, dass ihm ein halbstündiges Dekantieren gut tun würde, denn er nimmt fettige Konturen an und lässt so die körnigen Tannine etwas schmelzen. 03: Ich werde unsicher. Das Bouquet zeigt oxydative Spuren, die Frucht versinkt und der Wein selbst hat noch Tannine und eine unfertige Säurekonstellation für weitere zwanzig Jahre, die er noch verdauen sollte. So richtig kompromisslos gross wird er wohl nie mehr. Ein Wein für Gerbstoff-Fetischisten. Die Garantiezeit ist abgelaufen. Ich würde ihn eher verkaufen und dafür 89er nachkaufen (17/20). Bei einem Lunch auf château Clauzet mit Maurice Velge öffnete man zwei Falschen und stellte beide Karaffen hin. Eine Flasche war stinkik, fassig aber nicht korkig. Die Andere zeigte ein grosses, parfümiertes Cabernet-Kräuterbouquet und wäre von der Nase her mindestens als 19/20-Erlebnis einzustufen gewesen. Im Gaumen immer noch harte, fordernde und nur langsam entwickelnde Tannine zeigend. Wird er je reif? Irgendwie hilft auch dekantieren nicht viel, er trocknet eher aus… (17/20). 06: Dunkles, tiefes Granat, rubiner und ziegelroter Rand. Verrücktes Bouquet, Thymian, Eisenkraut, Tannenbart, wilder Rosmarin, blühende Kapern, im Untergrund noch viel rauchiges Cassis, im Gaumen saftig, delikat, wiederum einen wilden, differenzierten Kräuterton zeigend, stützende, fein körnige Gerbstoffe im Innern eine dramtische Süsse, noch gerbig aber auf sehr gutem Weg eine knapp leichtere Version des 1945 Mouton zu werden. Nach ein paar enttäuschenden wieder eine fast perfekte Flasche! 07: In Holland: Dunkel, tief orangebräunlicher Rand. Enorm viel Tiefe in der Nase aufzeigend, im Ansatz zeigt der Wein eine tiefschürfende, kaltrauchige Cabernetnote, viel Kräuter und schwarze Beeren, sowie Nicaraguatabak. Im Gaumen fest, noch stark adstringierend und dabei in den Gerbstoffmuskeln Kapselnoten zeigend, die Tannin-Säureverbindung mag leicht über dem Fleisch und Fett dominierend, somit paaren sich bei diesem immer noch polarisierenden Wein Grösse und Härte. Legte an der Luft noch sanft zu, mochte aber dann doch (noch?) nicht, zu den allergrössten aufschliessen. Empfehlung: 6 Stunden dekantieren. Nie Nase lag zeitweilig bei 20/20, der Gesamteindruck: 19/20. 07: Coburg-Tasting. Sehr dunkel, fast schwarze Reflexe in der Mitte. Verhaltenes, defensives Bouquet, erdig, trocken, etwas stumpf im Ansatz, Jodnoten, öffnet sich nur langsam und will nicht so richtig kommunizieren. Im Gaumen fest, noch adstringi
94 Wine Spectator
A firm, young wine. Dark ruby color. Intense aromas of blackberry and mint. Full-bodied, with silky tannins and a long finish. Still needs time.--Bordeaux retrospective. Best after 2003. JS
Hersteller
Château Lafite Rothschild
Traditionell, elegant, legendär – das berühmteste Weingut in Bordeaux lässt sich mit wenigen Worten trefflich beschreiben. Seit dem 18. Jahrhundert im Besitz der Domaines Barons de Rothschild, ist das als Erstes Gewächs klassifizierte Château Lafite Rothschild schon lange “führend bei feinen Weinen” und produziert seit Jahrzehnten Spitzenweine. Als einer der größten Produzenten in Pauillac erstreckt sich das Anwesen über mehr als 100 Hektar Rebläche mit 75% Cabernet Sauvignon, 20% Merlot, 4% Cabernet Franc und nur 1% Petit Verdot. Zwei Drittel der Weinberge bilden eine einzige Parzelle rund um das Château, während das andere Drittel zwischen den Weinbergen von Duhart-Milon liegt. Die berühmte Médoc-Kellerei produziert einen duftenden, beseelten Grand Vin, den Château Lafite Rothschild, in dem die elementare Harmonie zwischen Mensch und Natur mitschwingt. Mit demselben Gespür für das Erlesene wird der Les Carruades de Lafite Rothschild geschaffen, der einen höheren Merlot-Anteil besitzt und wesentlich beeindruckender ist als sonst bei Zweitetiketten üblich. Beide Weine gelangen nach 15 bis 20 Jahren Reifezeit zur ultimativen Einheit zwischen kraftvollem Tannin und den Aromen von Zedernholz und schwarzer Johannisbeere.