20 Rene Gabriel
10: Beginnt wie ein ältlicher Roja mit angesengten, rosinierten Duftnoten von Süssholz und getrockneten Küchenkräuter, wird immer süsser in der Nase und legt ein bisschen an Komplexität zu. Im Gaumen leicht mehlig im Körper, noch muskulöse Tanninresten, wirkt insgesamt etwas trocknend. Vielleicht hilft hier längeres Dekantieren. (18/20). 11: Leuchtendes Granat, mitteldunkel. Nobles Bouquet, etwas zurückhaltend, man muss dem Wein entgegen gehen, Sandelholz, Earl-Greynoten, Lakritze, Trüffel und eine ausladende wohlige Cabernetwärme aufweisend. Im Gaumen royal, fein, tänzerisch mit viel Parfüm im Innern, ein vielleicht tendenziell defensiver, wenig kommunikativer Grand Vin den man – verglichen mit anderen 82er Premiers – sicherlich strafen würde. So alleine getrunken, wirkt er wie eine träumerische Mussestunde. Grundsätzlich ist dieser Wein nicht wahnsinnig konzentriert und auch momentan reif, was weder eine Strafe noch eine Schande ist. Das ist halt einfach Lafite! Meine bisher beste Note für diesen, von mir oft auch kritisch betrachteten Pauillac. (19/20). 12: Recht dunkles Weinrot, nur ganz feine Reifetöne am Rand. Warmes, herrlich süsses Bouquet, kalter Schwarztee, Backpflaumen, Edelhölzer, würziger Tabak, gibt sich vielschichtig und weit gefächert, im Hintergrund steigen ganz langsam nussige Pralinen hoch. Im Gaumen die Eleganz und Harmonie pur, alles ist geschmeidig und jedes einzelne Tannin scheint am richtigen Ort zu sein. Die Adstringenz ist somit mild und royal. Ein Traum-Lafite, jetzt am Anfang einer wohl mehr Jahrzehnte dauernden Genussreife. (20/20). 14: Unglaublich jung, unglaublich dicht immer noch viel verlangende, aber doch nobel gerundete Tannine zeigend. (20/20). 17: Aus dem Keller von Georges Kohlik an der Best-Bottle in Luzern. Recht dunkles Weinrot, relativ wenige Reifetöne. Geniales Bouquet, viel Malz, pflaumige Süsse, schwarzer Szechuanpfeffer, Teer, Kräuter- und Minztöne. Unerhört intensiv im Ansatz. Bereits nasal ein Bordeaux-Gigant. Man kann sich da fast nicht satt riechen. Im Gaumen fest, fleischig, immer noch royal adstringierend, vollkommen komplett und perfekt. Power und Finesse in Einem. Er hat in den letzten Jahren stetig zugelegt und gibt sich heute als einer der grössten und auch feinsten Weine in dieser aufstrebenden Lafite-Epoche. (20/20).
97 Vinous
The 1982 Lafite-Rothschild can be a variable performer. There was a period when it was dwarfed by Latour. However, two recent bottles demonstrate a wine that perhaps has just taken 30+ years to reach its zenith. The bouquet is very intense with blackberry, cedar, graphite and hints of morels, gathering momentum in the glass, perhaps with just a touch more VA than its peers. The palate is medium-bodied and very fresh, lively and tensile with a fine thread of acidity. There is more cohesion and finesse than bottles encountered a decade ago, and a delicate but firm structure that frames the pure blackberry and cedar notes on the sustained finish. Wonderful. Tasted at the Lafite-Rothschild dinner at Amuse Bouche in Hong Kong and then blind at the Lafite-Rothschild 150th anniversary dinner at the property.
94 Wine Spectator
Dark ruby red. Mineral, berry and mint. Full-bodied, with silky tannins and a long finish. A silky, seductive wine.--Bordeaux retrospective. Drink now. JS