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Rezensionen & Bewertungen
19 Von Rene Gabriel
97 Von Wine Spectator
97 Von Robert Parker
Arrivage (19/20): Ausladendes, fettes Bouquet; die Botrytis ist in einer sanft marmeladigen Quitten- und Aprikosensüsse eingepackt, auch ein Hauch Curry und Koriander weht über das facettenreiche Nasenbild. Mundfüllender, Aromen-explosiver Gaumen; die Säure wirkt pfeffrig und im Moment noch polarisierend, aussen schmelzig, innen ein würziger Tokajer-Touch, der mit einer unendlich intensiven und buttrigen Sultaninennote endet. Ein reicher, verschwenderischer Rubens-Yquem, der dem 76er sehr ähnelt. 1998: Wenn das Glas frisch eingeschenkt ist, wirkt das Bouquet fast plumpsüss; erst nach etwa 5 Minuten kommt ein Hauch Botrytis zum Vorschein, doch mit jeder Minute wird das Spiel nuancierter sowie vielschichtiger und die enorme Fülle bleibt. Im Gaumen ebenfalls fett, viel Schmelz, nicht zu exotisch. Dieser Wein wird noch sehr viel Zeit benötigen, um sein wahres Potential zu zeigen. 99: Mittleres Gelb. Viel Vanille im Bouquet mit einer fast an Meursault erinnernden Grundaromatik darunter, ausserdem viel geballte, fast marmeladige Frucht; Karambole, Nektarinen, helles Caramel. Reicher, überschwappender Gaumen; fettig, fast ölig. Von der Konstellation könnte es wirklich der 76er sein; riche et ronde! 01: Mittleres, leuchtendes Goldgelb. Reiches, imposantes Süsswein-Bouquet; pfeffrig und enorm vielschichtig – Kumquats, Cakesfrüchte, geröstete Mandeln, Vanille und kandierte Orangen. Im Gaumen imposant und fett, die pfeffrige, langlebige Säure polarisiert sich noch mit der enormen Süsse, welche helles Malz, wiederum Vanille und gedörrte Aprikosen zeigt. In der aktuellen Phase erinnert er an den ebenfalls genialen 1976er Yquem in dessen Jugend. Ein Süsswein in Rubens-Form mit einem unsterblichen Alterungspotential. Aufgrund des Reichtums vielleicht eher kühl zu trinken, ansonsten er fast zu erschlagend wirkt (19/20). 03: Bei Moritz Zürcher im Restaurant des Bains in Avenches genossen: Fett, buttrig und immer noch Vanillespuren. Rubens pur! (19/20). An einem Wine & Dine bei Sepp Schriber im Herbst 2005 im Waldheim in Risch. Eine dicke, runde Sache, momentan fast noch mit einem zu grossen Süsseüberhang um jetzt schon zu entkorken. geniessen. Warten lohnt sich! 07: Aus dem Keller von Urs Ratschiller zu einem Lou-Lou-Vullykuchen als Abschluss einer grossen Toskana-2003-Weinprobe. Das war wirklich ein Rubens-Sauternes, reich und üppig. Ein unsterblicher Wein - besonders aus dieser Magnum! 09: Am Geburtstag von Luigi Zanini im Castello Luigi in Besazio erschien der Chef-Sommelier mit einer Impériale 1989 Château d’Yquem angerauscht. Als Startkapital zur Pfirsichtrilogie bekam jeder schon mal einen guten Dezi eingeschenkt. Ich notierte mir eine Tokajhafte Süsse die mit Rosinen, überreifen Aprikosen und frisch geschleudertem Herbsthonig bespickt war. Und dann nahm ich einen grossen Schluck, was dem Kellner nicht verborgen blieb. Obwohl ich Sauternes nicht ungern bei Kellertemperatur trinke, wurde dieser nach dem Einschenken sehr schnell wärmer als dieses Limit und so trank ich jeweils immer bei etwa 15 Grad den Rest des Glases. Dies bemerkte der Kellner jeweils aber sofort. Und so genoss ich diesen Rubenshaften, sicherlich eher wintertauglichen, schon fast dicken Nektar im Hochsommer à discretion in einer noch nie erlebten Kadenz. Ich kann ja nichts dafür, dass Luigi Zanini vor 70 Jahren im Sommer, bei Kriegsbeginn geboren wurde. Tanti auguri Luigi! 09: In einer Viererserie (1999, 1989, 1959, 1949) am Geburtstag von Walter Platzer am Attersee. Heiss, rosinierend, tokajhaft, vollsüss. Im Gaumen schwer und reich, Aromen von frisch geschleudertem Honig. 10: WIE SCHMECKT EINE ANGEBROCHENE FLASCHE 1989 CHÂTEAU D'YQUEM NACH 134 TAGEN? Ein ganz gewaltiges Kühlschrank-Erlebnis bescherte mir kürzlich ein Zufall. Mein Freund Lucien öffnete am Sylvester eine Flasche 1989 Château d’Yquem. Die Tischrunde genoss zwar das erste Glas, doch irgendwie wollte die Flasche dann einfach nicht leer werden. Im Juni war ich zu Besuch in seinem Haus in Ste. Maxime und ent
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Château d'Yquem
Fünfundfünzig Kilometer südlich der Stadt Bordeaux liegt das zauberhafte, 400 Jahre alte Château d’Yquem mit atemberaubendem Blick auf das Sauternes-Tal. Dieses berühmte Weingut genießt weltweites Ansehen als einer der besten Süßweinproduzenten Frankreichs. Nach über zwei Jahrhunderten verkaufte die Familie Lur Saluces das Anwesen 1999 an LVMH. Die sonnenüberfluteten Weinberge mit über 100 Hektar Ausdehnung profitieren von dem frischen Morgennebel und werden peinlichst genau Traube für Traube gelesen. Die ungefiltert abgefüllten Weine reifen mehr als drei Jahre in neuen Eichenfässern, unter Aufsicht von Winzer Pierre Lurton, vormals Direktor des Château Cheval Blanc, der seit 2004 für die Vinifikation zuständig ist. D’Yquem-Weine verteidigen ihren Status als Premier Cru Supérior spielend, denn ihre Kombination aus Feinheit, Kraft und femininer Stärke ist bislang unerreicht. Trotz enormer Produktionsmengen sind dies Spitzenweine, die ihren höchsten Ausdruck im Grand Vin des Hauses, Yquem, finden.